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Studie zur Spielersperre in der Schweiz: Wirksamer Schutz der Spieler?

Seit Beginn des neuen Jahrtausends implementiert die Schweiz gesetzliche Regelungen zur Spielsperre. Diese Maßnahme kann entweder von den Betroffenen selbst gewünscht oder von Casinos sowie Lotterieanbietern verhängt werden, um finanzielle Überbelastungen zu vermeiden. Eine Forschungsarbeit der Hochschule Luzern setzte sich mit der Frage auseinander, ob diese Spielsperren effektiv zum Schutz der Betroffenen beitragen und welche Auswirkungen sie auf das Spielverhalten und die Lebensqualität haben.

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Vor Kurzem wurde eine Schweizer Studie rund um die Wirksamkeit und die Auswirkungen von Spielersperren veröffentlicht. Die Ergebnisse waren eindeutig.

Positive Ergebnisse der Studie

In der Schweiz müssen Casinos und Betreiber von Online Geldspielen jene Personen ausschließen, die hohe Schulden aufweisen, ihre finanziellen Verpflichtungen nicht erfüllen oder im Vergleich zu ihrem Einkommen übermäßig hohe Einsätze tätigen. Zusätzlich zur von den Anbietern verfügten Spielsperre besteht die Möglichkeit für Betroffene, eine freiwillige Sperre zu beantragen. Forscher der Hochschule Luzern haben die Effektivität dieser Schutzmaßnahme analysiert. Die Ergebnisse der Studie [Studie auf Englisch] zeigen, dass die Spielsperre dazu beitragen kann, die negativen Folgen problematischen Spielverhaltens zu verringern.

Spielersperren in Deutschland

In Deutschland wird das System OASIS (Onlineabfrage Spielerstatus) zur Regulierung des Zugangs zu Spielangeboten genutzt. OASIS dient dazu, spielgefährdete und überschuldete Personen sowohl in landbasierten Spielbanken als auch bei lizenzierten Online-Angeboten aktiv zu sperren. Die Eintragung in dieses System kann entweder durch die Spieler selbst oder durch die Betreiber der Casinos erfolgen. Die Sperre ist bundesweit gültig und umfasst alle Arten von Glücksspielen, die eine Lizenz für den Betrieb in Deutschland haben. Ziel ist es, den Zugang zu Spielangeboten für gefährdete Personen zu beschränken und präventiv gegen Spielsucht und deren wirtschaftliche Folgen vorzugehen.

Alles rund um die Lage der Schweizer Online Casinos erfährst du in einem anderen Artikel dieses Magazins. Ein weiterer Artikel beleuchtet die Zunahme der Spielsüchtigen in der Schweiz und vermittelt tiefere Einblicke in die Thematik.

Befragungen der Betroffenen über einen langen Zeitraum

Zur Evaluierung der Spielsperren führte das Forschungsteam der Hochschule Luzern eine Langzeitstudie durch, bei der rund 240 Teilnehmende aus verschiedenen Bereichen des Glücksspiels – sowohl aus landbasierten als auch aus Online Casinos – in die Untersuchung einbezogen wurden. Diese Personen wurden dreimal über einen Zeitraum von 18 Monaten befragt, jeweils im Halbjahresabstand. Die Stichprobe umfasste sowohl Personen, die einer Spielsperre unterlagen, als auch solche ohne aktive Sperre. Unter den Sperren fanden sich sowohl solche, die freiwillig beantragt wurden, als auch solche, die von den Casino Betreibern verhängt waren.

Die Studie zielte darauf ab, die Auswirkungen der Spielsperren auf das Verhalten und die Lebensqualität der Betroffenen zu analysieren. Die Erhebungen fokussierten sich auf verschiedene Parameter, darunter das Spielverhalten, die Motivation zur Suche nach Hilfe und die allgemeine Lebenszufriedenheit. Die Messungen beinhalteten standardisierte Fragebögen zur Erfassung von psychischem Wohlbefinden, finanzieller Zufriedenheit und der Schwere des Glücksspielproblems.

Verbesserung auf mehreren Ebenen

Die initiale Befragung von Teilnehmenden, die einer Spielsperre unterlagen, erfolgte direkt nach deren Aktivierung. Dabei zeigte sich, dass diese Personen im Durchschnitt ein niedrigeres Einkommen hatten und vermehrt Suchtverhalten aufwiesen im Vergleich zu den nicht-gesperrten Teilnehmenden. Innerhalb der ersten sechs Monate der Sperre zeichneten sich signifikante Änderungen bei den gesperrten Personen ab.

Die Frequenz des Spielens reduzierte sich merklich, die finanziellen Verhältnisse stabilisierten sich und eine Abnahme der Symptome einer Spielsucht wurde festgestellt. Für die Gruppe der nicht-gesperrten Personen wurden keine vergleichbaren Veränderungen in deren Spielgewohnheiten registriert.

Längere Sperrfristen für stärkere Auswirkungen

Nach Angaben von Prof. Dr. Suzanne Lischer, der Leiterin der Studie, zeigt sich, dass die Spielsperre effektiv war und sowohl das Suchtverhalten als auch finanzielle Probleme positiv beeinflusste. Jedoch wurden diese Verbesserungen erst nach einer Mindestdauer von sechs Monaten erkennbar. Längere Sperrzeiten führten zu stärkeren positiven Auswirkungen.

Laut der Expertin für Prävention und Gesundheitsförderung sind kürzere Sperrfristen offenbar nicht ausreichend, um problematisches Spielverhalten nachhaltig zu verändern. Dennoch ist es möglich, eine Aufhebung einer freiwillig beantragten Sperre schon nach drei Monaten zu erwirken. Zudem wurde festgestellt, dass das subjektive Wohlbefinden bei Personen, die dauerhaft gesperrt waren, signifikant verbessert wurde.

Schadensminderung ist vorrangig

Die Untersuchung offenbarte auf der anderen Seite aber auch, dass ein Anteil der gesperrten Personen auf nicht im nationalen Sperrsystem erfasste Glücksspielangebote, wie etwa Online Geldspiele internationaler Anbieter, auswich. Trotz dieser Verlagerung blieben die vorteilhaften Auswirkungen der Spielsperre vorherrschend.

Sichere Glücksspielanbieter in Deutschland

Hierzulande können Glücksspielfans ebenfalls im Online Casino spielen und profitieren dabei von extensivem Spielerschutz und hohen Sicherheitsvorkehrungen. Alle legalen Glücksspielanbieter gehören dem OASIS Sperrsystem an und schützen ihre Spieler im Fall der Fälle auch auf diese Weise. Unser Guide zu den führenden Glücksspiel Seiten in Deutschland erklärt dir alles Weitere, was du wissen musst, und zeigt dir die empfehlenswertesten Online Casinos auf einen Blick.

Suzanne Lischer erläuterte, dass Maßnahmen zur Schadensminderung nicht auf vollständige Enthaltsamkeit abzielen, sondern darauf, Betroffenen einen Rahmen zu bieten, um ihr problembehaftetes Spielverhalten zu regulieren. Die Wirksamkeit der Spielsperre als effektives Instrument zur Verhaltensverbesserung wurde durch diese Studie der Hochschule Luzern erstmals auch für den Schweizer Kontext nachgewiesen.

Lars Vollmer
In meiner täglichen Arbeit habe ich ein einziges Ziel: zu verhindern, dass Leser in Online-Betrügereien oder Betrügereien verfallen.
Geschrieben von: Lars Vollmer
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