GGL sieht sich als Vermittler zwischen Schutz und Wachstum
Auf der “Gaming in Germany”-Konferenz am 5. November 2024 nahm der Vorstand der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL), Ronald Benter, das Spannungsfeld zwischen den strengen regulatorischen Vorgaben und den Entwicklungen im Glücksspielmarkt ins Visier. In seiner Rede betonte er, wie herausfordernd die Balance zwischen Marktwachstum und umfassendem Spielerschutz sei. Die GGL sehe sich als „Instrument des Gesetzgebers, um durch kontrollierte Strukturen einen stabilen Markt zu schaffen, der verlässliche Bedingungen für Anbieter und Schutzmechanismen für Spielende gewährleistet“, erklärte Benter. Er hob hervor, dass es essenziell sei, die Regulierungen anzupassen, um den raschen Veränderungen der Branche gerecht zu werden.
- Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrags 2021 startet in den nächsten zwei Jahren.
- GGL sieht Schwarzmarktanteil bei unter 10 Prozent des Glücksspielmarkts.
- Neue Kanalisierungsstudie soll Wirksamkeit der Glücksspielregulierung prüfen.
Spielerschutz und Marktkanalisierung im Fokus
Eine zentrale Rolle spielen für die GGL klare Richtlinien und Transparenz in der Lizenzvergabe sowie in der Überwachung der Anbieter. Benter verdeutlichte: „Unser Ziel ist ein geregelter Markt, der Anbieter gleich behandelt und für den Schutz der Spielenden sorgt.“ Dabei legte er neue Zahlen zum Glücksspielmarkt vor, die laut GGL als Erfolg des 2021 eingeführten Glücksspielstaatsvertrags zu werten seien. Im Rahmen der Lizenzvergabe hat die GGL den Tätigkeitsbericht 2023 veröffentlicht, der die bisherige Entwicklung dokumentiert.
Die GGL sieht sich als zentrale Koordinierungsstelle, die unterschiedliche Zielsetzungen – wie etwa Spielerschutz und Marktkanalisierung – in Einklang bringen will. Auch die Zusammenarbeit mit Verbänden und der Industrie sei hierbei essenziell, wie Benter betonte:
„Wir verstehen uns als Partner für alle Beteiligten und setzen auf Dialog, um eine Balance zwischen Regulierung und Marktinteressen zu erreichen.“
Die GGL strebt dabei an, dass die Regulierung langfristig tragfähig bleibt, wobei insbesondere das Thema Schwarzmarkt und Marktkanalisierung eine Rolle spielt.
In Deutschland beträgt der geschätzte Schwarzmarktanteil nach GGL-Angaben weniger als zehn Prozent des Marktvolumens. Andere Akteure hingegen nennen teils deutlich höhere Zahlen. Um das Problem fundiert zu adressieren, lässt die GGL aktuell verschiedene Erhebungsmethoden zur Kanalisierung untersuchen. Diese „Kanalisierungsstudie“ soll die Wirksamkeit der deutschen Regulierung verdeutlichen und belastbare Daten liefern. Benter erklärte: „Der Schwarzmarkt bleibt eine Herausforderung, die wir nur gemeinsam mit der Industrie bewältigen können.“
Zukunft der Regulierung: Evaluierung des GlüStV 2021
Wie der Rede und der Pressemitteilung der GGL zu entnehmen, steht der GGL in den nächsten zwei Jahren ein bedeutendes Projekt bevor: die Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrags (GlüStV) von 2021. Diese Untersuchung soll Aufschluss darüber geben, ob der bestehende rechtliche Rahmen tatsächlich den Ansprüchen an einen sicheren Glücksspielmarkt gerecht wird. Hierbei geht es um Spielerschutzmaßnahmen und die Folgen der Glücksspielwerbung. „Wir setzen auf Fakten und Daten, um die Evaluierung so objektiv wie möglich zu gestalten“, betonte Benter.
Der Glücksspielstaatsvertrag schützt Spieler durch Alterskontrollen, Einzahlungslimits und das Sperrsystem “OASIS” vor Spielsucht. Werbung darf weder Jugendliche noch Gefährdete ansprechen und muss auf Risiken hinweisen. Studien prüfen, ob diese Maßnahmen effektiv sind und den Schwarzmarkt eindämmen.
Die anstehende Evaluierung wird auf Basis wissenschaftlicher Studien durchgeführt, die unter anderem die Effektivität der Spielerschutzmaßnahmen in den Fokus nehmen. Diese Studien dienen als Grundlage, um mögliche Anpassungen der Gesetzgebung sachlich fundiert vorzunehmen. Benter zeigte sich überzeugt, dass die gewonnenen Erkenntnisse einen wesentlichen Beitrag zur zukünftigen Ausgestaltung der Regulierung leisten können. Ein Tipp für Spieler: Entdecke sichere und vertrauenswürdige PayPal Casinos online und mache dir keine Sorgen um einen möglichen Betrug.
Parallel zur Evaluation des GlüStV beschäftigt sich die GGL intensiv mit den Auswirkungen der Glücksspielwerbung. So sollen in naher Zukunft erste Studien vorliegen, die zeigen, inwiefern Werbung den Spielerschutz beeinflusst. „Es geht darum, nicht nur die wirtschaftlichen Interessen zu berücksichtigen, sondern auch die Konsequenzen der Werbung für die Bevölkerung zu verstehen“, so Benter.
Kanalisierung und Schwarzmarkt: Herausforderungen und Studien
Um die Kanalisierung des deutschen Glücksspielmarktes zu fördern, beabsichtigt die GGL, bestehende Datenlagen kritisch zu prüfen und durch wissenschaftliche Analysen zu ergänzen. Eine Kanalisierung sei jedoch nur dann möglich, wenn der Schwarzmarkt effektiv eingedämmt werden könne. In diesem Kontext fordert die GGL die Glücksspielanbieter auf, sich an einer offenen Diskussion über notwendige Maßnahmen zu beteiligen. Die Ergebnisse der Kanalisierungsstudie werden für das kommende Jahr erwartet und sollen Grundlage für weitere Schritte sein. Abschließend wies Benter auf die Bereitschaft der GGL hin, weiterhin eng mit der Industrie und verschiedenen Interessensgruppen zusammenzuarbeiten. „Wir sehen uns als Partner, der bereit ist, die Dialogbereitschaft der Branche aufzunehmen.“