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Graz: KPÖ fordert strengere Regulierung von Glücksspiel und Sportwetten

Autor: Lars Vollmer
Veröffentlicht am: 21.11.2024

In Graz ist erneut die Diskussion um eine verstärkte Regulierung von Glücksspiel und Sportwetten entbrannt. Claudia Klimt-Weithaler und Ernest Kaltenegger von der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) drängen auf umfassende Reformen. Insbesondere soll der Status von Sportwetten überdacht werden, sodass sie zukünftig als Glücksspiel eingestuft werden. Dies hätte weitreichende Auswirkungen auf deren Regulierung und Besteuerung.

Richterhammer und Glücksspielelemente auf einem Tisch - Erstellt mit AI durch Betrugstest Prompt.

Die KPÖ in Graz fordert strengere Regulierungen für Glücksspiel und die Einstufung von Sportwetten als Glücksspiel.

  • Österreich als EU-Ausnahme: Sportwetten gelten als Geschicklichkeitsspiel.
  • Glücksspielsucht betrifft rund 100.000 Personen in Österreich.
  • KPÖ kritisiert unzureichenden Spielerschutz und aggressive Werbung.

Gefährdung der öffentlichen Gesundheit

Die Dringlichkeit dieser Forderung wird durch eine kürzlich in der Fachzeitschrift “The Lancet” erschienene Studie [Seite auf Englisch] untermauert, die Glücksspiel als eine Bedrohung für die öffentliche Gesundheit identifiziert. Die Sucht betrifft nicht nur die Spieler selbst, sondern hat auch gravierende Folgen für ihre Angehörigen und das soziale Umfeld. Ernest Kaltenegger, seit Jahren in der politischen Landschaft aktiv und eine prägende Figur der KPÖ, wies bereits 2005 auf diese Problematik hin.

„Die Profite der Glücksspiel- und Sportwettenanbieter stehen in Österreich leider über dem Schutz der Spielerinnen und Spieler. Damit muss endlich Schluss sein.“, fordert KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler.

Sportwetten: Eine regulatorische Sonderstellung

Derzeit stellt Österreich im europäischen Vergleich eine Sonderstellung in Sachen Regulierung von Wetten dar, da es als einziges EU-Land Sportwetten nicht als Glücksspiel, sondern als Geschicklichkeitsspiel einstuft. Diese Klassifizierung verschafft den Anbietern steuerliche Vorteile, führt aber auf gesellschaftlicher Ebene zu erheblichen Problemen. Die aggressive Werbung und der unzureichende Spielerschutz haben bereits dazu geführt, dass etwa 100.000 Menschen in Österreich als wettsuchtgefährdet gelten.

Während in anderen europäischen Ländern umfassende Regulierungen für Sportwetten existieren, mangelt es in Österreich an klaren Richtlinien, die den Zugang und den Konsum solcher Angebote einschränken. Diese Lücke nutzen viele Anbieter aus und umgehen durch den unübersichtlichen rechtlichen Rahmen nationale Bestimmungen, was auch den Zugang zu nicht lizenzierten Angeboten im Internet betrifft.

Im Bereich des Online Glücksspiels sieht Österreich ebenfalls Handlungsbedarf. Zwar existiert ein objektiver Test für seriöse Online Casinos in Österreich, um die besten Anbieter zu identifizieren und sicherzustellen, dass sie den notwendigen rechtlichen Standards genügen, jedoch ist der Zugang zu nicht lizenzierten Plattformen über das Internet nach wie vor unkontrolliert möglich. Dies schafft ein Umfeld, in dem Spielsucht leicht entstehen kann.

Dringender Handlungsbedarf

Die Forderung der KPÖ nach einer strikteren Regulierung von Glücksspiel und Sportwetten ist klar. Die Partei sieht sich im Kontakt mit vielen Betroffenen, die ihrer Spielsucht erlegen sind und dadurch finanzielle und soziale Verluste erfahren haben. Hierin wird deutlich, dass die aktuelle Gesetzeslage den Schutz von Spieler nicht ausreichend gewährleistet und Unternehmen wie Glücksspiel- und Sportwettenanbieter in die Schranken gewiesen werden müssen.

Eine Reform der Regulierung von Glücksspielen und Sportwetten in Österreich könnte weitreichende soziale Auswirkungen haben und das Risiko einer Zunahme der Glücksspielsucht minimieren. Dazu bedarf es eines politischen Willens, diese Herausforderung anzugehen und bestehende Lücken im System zu schließen. Anhand der Forderungen und Vorschläge der KPÖ wird deutlich, dass ein strategischer Ansatz notwendig ist, um das soziale Wohl vieler Menschen zu schützen. Die Politik ist nun gefordert, entsprechende Schritte einzuleiten.