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Brasilien: Glücksspielsteuer von 15% beschlossen

Veröffentlicht am: 21.05.2024

Vor Kurzem hat die brasilianische Bundessteuerbehörde neue Richtlinien zur Besteuerung von Einkünften aus Glücksspielen und Sportwetten im Internet herausgegeben. Nach diesen Vorgaben werden ab jetzt 15% Steuern auf die erwirtschafteten Gewinne aus diesen Aktivitäten erhoben. Wir haben uns den Sachverhalt ein wenig genauer angeschaut.

Symbolhafte Darstellung von der Glücksspielsteuer in Brasilien - Erstellt mit AI durch Betrugstest Prompt.

Betreiber von virtuellen Glücksspielen und Sportwetten müssen in Brasilien bald eine Steuer von 15% zahlen. Diese Regelung macht längst nicht jeden glücklich.

Kritik an der Regelung

Kritische Stimmen aus dem Sektor äußerten Bedenken gegen die kürzlich erlassenen gesetzlichen Bestimmungen zur Besteuerung von Einnahmen aus Online Glücksspielen und Sportwetten. Das Instituto Brasileiro de Jogo Responsável (IBJR; deutsch: Brasilianisches Institut für Verantwortungsvolles Glücksspiel) merkte an, dass solch eine Steuerlast potenziell die Verlagerung von Aktivitäten in den unregulierten Markt bewirken könnte.

Betreiber in der Pflicht

Laut einer Pressemitteilung des brasilianischen Bundesfinanzamts sind die Betreiber von Glücksspieleinrichtungen für die Steuerberechnung verantwortlich. Gewinne werden dabei als der Überschuss des gewonnenen Betrags über den eingesetzten Betrag definiert.

Das Instituto Brasileiro de Jogo Responsável äußerte in einer eigenen Mitteilung starke Vorbehalte gegenüber dieser Methode der Gewinnermittlung.

„Die Besteuerung erfolgt auf die Erträge, die aus jeder individuellen Wette oder Spielrunde generiert werden. Eine Anrechnung von Verlusten aus anderen gleichartigen Aktivitäten ist dabei explizit untersagt.“ – Pressemitteilung des IBJR.

Eine Kompensation von Verlusten durch Gewinne ist für Beteiligte nicht vorgesehen, was bedeutet, dass Steuern auch von Individuen entrichtet werden müssen, die insgesamt mehr Verluste als Gewinne verzeichnen und somit kein reales Einkommen aus diesen Aktivitäten erzielen.

Laut IBJR erkennt die aktuelle Besteuerungspraxis nicht das eigentliche Ziel der Glücksspielregulierung, welches darin besteht, verantwortungsbewusstes Verhalten unter den Betreibern und Teilnehmenden zu fördern und zugleich die Steuereinnahmen zu steigern.

Komplizierter Weg zur Regulierung

Ende Dezember 2023 ratifizierte der brasilianische Präsident Lula da Silva ein Gesetz, das Sportwetten und Online Glücksspiel im Land regelt. Der Prozess bis zur Gesetzgebung war durch intensive Debatten gekennzeichnet. Ein Scheitern der Regelung drohte zwischenzeitlich durch ein mögliches Veto des Senats, jedoch integrierte das Repräsentantenhaus die notwendigen Klauseln erneut, was schließlich zur Legalisierung von Online-Glücksspielen in Brasilien führte.

Steuer nicht in jedem Fall fällig

Die Steuerpflicht für Einkünfte aus Glücksspiel und Sportwetten im Internet trifft nicht auf alle Gewinne zu. Nach der derzeitigen Steuertabelle sind Erträge unter 2.259,20 BRL (ungefähr 413 EUR) von der Steuer ausgenommen. Es bleibt offen, wie sich diese steuerlichen Regelungen bewähren werden und ob die Sorge der Industrie, dass Akteure in den nicht regulierten Markt wechseln könnten, sich bestätigen wird.

Die Lage der Glücksspielanbieter in Brasilien

In Brasilien hat sich die rechtliche Grundlage für Glücksspiele und Sportwetten durch die Gesetzgebung, die Ende Dezember 2023 in Kraft trat, maßgeblich verändert. Dieses Gesetz legalisiert und reguliert ausdrücklich Online Glücksspiele sowie Sportwetten und markiert einen signifikanten Wandel, da zuvor viele Formen von Wetten in einer rechtlichen Grauzone oder gänzlich unreguliert waren.

Konkret sieht das Gesetz vor, dass Betreiber eine Lizenz erwerben müssen, um ihre Dienste legal anbieten zu dürfen. Diese Lizenzen werden von einer speziell dafür eingerichteten Behörde vergeben, die auch die Einhaltung der Vorschriften überwacht. Zudem sind strenge Auflagen zum Spielerschutz festgelegt worden, wie beispielsweise Altersbeschränkungen und Maßnahmen zur Prävention von Spielsucht.

Die Regelung ermöglicht es den Bundesstaaten, eigene Vorschriften innerhalb des durch das Bundesgesetz gesteckten Rahmens zu erarbeiten, was zu einer diversifizierten Regulierungslandschaft im ganzen Land führen könnte.

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