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Ab 2025: Frankreich erwägt Legalisierung von Online Casinos

Veröffentlicht am: 02.11.2024

Schon bald könnten Online Casinos auch in Frankreich legal werden. Verschiedene Medienberichte bestätigen, dass das Vorhaben in Kürze im französischen Parlament zur Sprache kommen wird. Sollte es zu einer Legalisierung kommen, würde es in der EU nur noch ein einziges Land geben, in dem Glücksspiele illegal sind. Wir haben uns den Sachverhalt genauer angeschaut und informieren dich über alles Relevante.

Roulette-Kessel vor der französischen Flagge und der Eiffelturm - Erstellt mit AI durch Betrugstest Prompt.

Es zeichnet sich ab, dass Frankreich plant, das Glücksspiel in Kürze zu legalisieren. Das Vorhaben wird demnächst im Parlament behandelt.

  • Die Legalisierung dient dem Vorhaben, das illegale Glücksspiel einzudämmen
  • Illegale Angebote stellen ein großes Problem in Frankreich dar
  • Auch eine Steuer von 55,6% ist mit der Legalisierung geplant

Kampf gegen den Schwarzmarkt

In Frankreich wird derzeit die mögliche Legalisierung von Online Casinos intensiv diskutiert. Die französische Regierung hat einen Änderungsantrag in den Haushaltsplan für 2025 eingebracht, der bald im Parlament behandelt werden soll. Ziel des Vorhabens ist es, den florierenden Schwarzmarkt für illegales Online Glücksspiel einzudämmen und gleichzeitig suchtgefährdete Spieler besser zu schützen.

Zudem sollen die potenziellen Steuereinnahmen zur Stabilisierung der Staatsfinanzen beitragen. Der Schritt würde Frankreich in eine Reihe von EU-Staaten stellen, die Casinospiele im Internet bereits reguliert haben. Derzeit zählen Frankreich und Zypern zu den wenigen Ländern, in denen diese Form des Glücksspiels noch verboten ist.

Studie gibt Aufschlüsse

Laut einer Studie der französischen Glücksspielaufsichtsbehörde ANJ [Seite auf Französisch] erzielen illegale Online-Glücksspielanbieter bereits einen Bruttospielertrag von bis zu 1,5 Milliarden Euro pro Jahr. Eine Legalisierung könnte der französischen Staatskasse jährliche Zusatzeinnahmen in Höhe von fast einer Milliarde Euro bringen. Die Regierung plant, die Betreiber lizensierter Online-Casinos mit einer Steuer von 55,6 Prozent auf ihre Bruttospielerträge zu belegen.

Umstrittene Debatte

Die Debatte um die Legalisierung ist nicht unumstritten. Befürworter argumentieren, dass die Regulierung den Spielerschutz stärken und gleichzeitig illegale Angebote verdrängen könnte. Zudem sei die Mehrheit der Bevölkerung für eine regulierte und sicherere Online-Glücksspielumgebung, wie aktuelle Umfragen belegen.

Laut Berichten befürworten 62 Prozent der Franzosen die Legalisierung von Online-Casinos, während sich 93 Prozent für strengere Sicherheits- und Regulierungsmaßnahmen aussprechen.

Kritik kommt vor allem von Betreibern physischer Casinos. Sie befürchten, dass eine Legalisierung des Online Sektors zu einem erheblichen Umsatzrückgang führen könnte, was negative Auswirkungen auf den landbasierten Markt haben würde. Der französische Casinoverband warnt vor der möglichen Schließung von bis zu 30 Prozent der landbasierten Spielstätten, was den Verlust von etwa 15.000 Arbeitsplätzen zur Folge haben könnte.

Die Entscheidung der französischen Regierung wird in den kommenden Wochen erwartet, wenn die Nationalversammlung über den Haushaltsplan für 2025 abstimmt. Sollte der Vorschlag angenommen werden, würde Frankreich im kommenden Jahr ein bedeutender Akteur auf dem europäischen Online-Glücksspielmarkt werden.

Frankreich und das illegale Glücksspiel

Trotz der strikten Regulierung durch die Autorité Nationale des Jeux (ANJ) und der divesen Reformen stellt illegales Glücksspiel in Frankreich nach wie vor ein ernsthaftes Problem dar. Besonders Online-Casinospiele, die in Frankreich verboten sind, dominieren den illegalen Markt. Viele dieser Plattformen werden von Unternehmen aus Ländern mit vorteilhaften Steuergesetzen wie Zypern und Malta betrieben und sind für französische Spieler leicht zugänglich. Dies führt dazu, dass Millionen von Menschen auf solche Angebote zugreifen.

Die ANJ hat in den letzten Jahren verstärkt Maßnahmen gegen illegale Glücksspielseiten ergriffen. Trotzdem bleibt die Bekämpfung eine schwierige Aufgabe, da sogenannte “Spiegelseiten” – Kopien gesperrter Websites – schnell unter neuen Adressen wieder auftauchen.

In Deutschland ist die GGL für die Überwachung der Online Glücksspielanbieter zuständig. Casinos sind hierzulande legal, wenn sie eine deutsche Lizenz haben. Diese ist an strenge Anforderungen geknüpft. Wir haben für dich alle wichtigen Informationen zu legalen Online Casinos in Deutschland zusammengestellt.

Viele illegale Glücksspielseiten

Im Jahr 2023 waren über 1.200 illegale Glücksspielseiten in Frankreich aktiv, darunter Online-Casinos, Spielautomaten und Roulette-Plattformen. Rund 65% dieser Angebote entfallen auf den Bereich der Online Casinospiele, der damit den Großteil des illegalen Marktes ausmacht. Betreiber solcher Seiten stammen überwiegend aus Curaçao, Malta, dem Vereinigten Königreich und Zypern.

Schätzungen zufolge wird zwischen 3 und 5 Prozent des gesamten Glücksspielverkehrs in Frankreich durch illegale Plattformen generiert. Etwa 8 Prozent der Erwachsenen in Frankreich haben in den letzten zwölf Monaten auf nicht-lizenzierte Glücksspielseiten zugegriffen. Das typische Nutzerprofil zeigt, dass 62 Prozent der Spieler Männer sind, vorwiegend unter 35 Jahre alt.

Seit 2022 hat die ANJ mehr als 2.365 URLs blockiert. Dennoch bleibt die Herausforderung bestehen, da neue “Spiegelseiten” nach einer Sperrung schnell wieder online gehen. Sollte Frankreich die Legalisierung von Online-Casinos umsetzen, wäre Zypern das einzige verbleibende EU-Land, in dem diese Art des Glücksspiels weiterhin illegal bleibt. Während es auf Zypern bisher keine Hinweise auf eine bevorstehende Legalisierung von Online-Casinos gibt, sind zumindest landbasierte Casinos auf der Insel erlaubt.