Weitere Zahlungsmethode für Glücksspiele in Großbritannien verboten
Klarna hat sich dazu entschieden, in Großbritannien keine Casino Zahlungen mehr durchzuführen, wenn es sich hierbei um Glücksspiele handelt. Somit liegen für britische Glücksspieler fast keine Zahlungsmethoden vor, die sie zum Einzahlen im Online-Casino nutzen können. Denn Klarna ist nicht das erste Unternehmen, das keine Zahlungen mehr an Glücksspielanbieter weiterleitet.
Klarna arbeitet mit Kreditinstitut Monzo zusammen
Für britische Glücksspielfans könnte es langsam schwierig werden, eine Einzahlung an ein Online-Casino vorzunehmen. Klarna arbeitet mit dem Kreditinstitut Monzo zusammen, das bereits seit vier Jahren keine Zahlungen mehr an Glücksspielunternehmen weiterleitet. Sollte ein Spieler bisher Klarna genutzt haben und sollte er gleichzeitig Kunde bei Monzo sein, so ist es ab sofort nicht mehr möglich, über Klarna eine Einzahlung zu tätigen. Im Grunde genommen ist in Großbritannien eine Tochtergesellschaft von Klarna zuständig, die den Namen SOFORT trägt.
Aber gar so kompliziert ist es eigentlich doch nicht. Damit eine Zahlung über SOFORT nicht weitergeleitet wird, muss der Spieler eine entsprechende Sperre in seinem Konto hinterlassen haben. Sobald dann ein Kreditinstitut, das mit SOFORT zusammenarbeitet, eine entsprechende Anfrage für eine Zahlung erhält, darf die Bank die Zahlung nicht bearbeiten. Zugleich kann der Spieler nur die sofortige Überweisung sperren, da eine andere beliebte Variante für Glücksspiele überhaupt nicht erlaubt ist: Jetzt kaufen und später bezahlen. Damit soll verhindert werden, dass sich die Spieler verschulden.
Kreditkartennutzung ebenfalls in Großbritannien verboten
Nachdem sich Spieler mit einer Kreditkarte ebenso verschulden können wie mit der Bezahlung „sofort kaufen – später zahlen“, sind Kreditkarten schon länger in Großbritannien verboten. Dies trifft natürlich nur auf die Verwendung bezüglich eines Online-Casinos zu. Das Verbot von Kreditkarten in Bezug auf Glücksspiele hat die UKGC vor zwei Jahren erlassen. Die britische Glücksspielaufsicht hatte festgestellt, dass 22 Prozent aller Spieler, die per Kreditkarte bezahlen, ein problematisches Spielverhalten aufweisen.
Der Prozentsatz mag sich vielleicht nicht hoch anhören, dahinter stehen jedoch der britischen Aufsichtsbehörde zufolge ungefähr 800.000 Personen. Deshalb wurde das Verbot ausgesprochen. Nachdem Klarna ein Zahlungsdienstleister ist, der eine Ratenzahlung oder ein sehr langes Zahlungsziel bietet, scheint es nur logisch, dass auch diese Zahlweise verboten ist. Diese Idee kam bisher bei den Bankkunden gut an, denn bis zur Pressemitteilung von Klarna haben 400.000 Kunden der Bank Monzo die Zahlungssperre aktiviert. Es ist durchaus denkbar, dass in der nächsten Zeit weitere Banken zu dieser Zahlungssperre greifen werden.
Klarna arbeitet weltweit mit Banken und Unternehmen zusammen
Derzeit arbeitet Klarna mit 15.000 Banken weltweit zusammen. Somit könnte es sein, dass sich weitere Banken der Idee anschließen und ebenfalls eine Zahlungssperre akzeptieren. Wie der Pressemitteilung von Klarna zu entnehmen ist, können weitere Banken, die mit dem Tochterunternehmen SOFORT verbunden sind, eine Zahlung an Online-Casinos erkennen. Zugleich können diese Banken eine Zahlung verhindern, wenn eine Zahlungssperre aktiviert wurde.
Für diesen Vorgang wird ein bestimmter Aktivierungscode benötigt, der jedoch laut Klarna schnell und einfach erstellt werden kann. Der Leiter von Klarna UK, Alex Marsh, geht sogar noch einen Schritt weiter und fordert Kreditinstitute direkt auf, das notwendige Update vorzunehmen. Nur so können Hunderttausende von Personen in Großbritannien vor einem problematischen Spiel gesichert werden. Dieses System läuft im Übrigen unter dem Namen Open Banking. Zugleich appelliert Klarna jedoch auch an ihre Partner, die aus Tausenden von Unternehmen und Glücksspielanbietern bestehen. Auch diese werden dazu aufgefordert, die Verbraucher zu schützen.
Klarna besteht seit 2005
Klarna wurde im Jahr 2005 in Schweden gegründet und hat seiner eigenen Aussage zufolge inzwischen 147 Millionen aktive Nutzer. Die Zahl der Unternehmen, mit denen Klarna zusammenarbeitet, beträgt 400.000. Hierzu zählen nicht nur Online-Shops, sondern auch namhafte Geschäfte vor Ort: Edeka, Ikea, Nike und H&M sind nur ein paar wenige Beispiele. Zudem ist Klarna in 45 Ländern aktiv und arbeitet pro Tag zwei Millionen Transaktionen ab. Hierfür beschäftigt Klarna 5.000 Mitarbeiter, die dafür zuständig sind, dass Nutzer einen Überblick über ihre Ausgaben behalten.
Bei SOFORT handelt es sich um eine Tochtergesellschaft von Klarna, die für Online-Banking in Europa zuständig ist. Inzwischen arbeiten 99 Prozent aller Banken mit SOFORT zusammen, die sich auf 13 Länder verteilen. Somit könnten 350 Millionen Personen in Europa die Zahlungsarten von SOFORT nutzen. Die Tochtergesellschaft blickt ebenfalls auf eine lange Tätigkeit von 15 Jahren zurück. Laut Klarna kennen 94 Prozent aller Deutschen den Zahlungsdienst von SOFORT. Mit diesen Zahlungsarten möchte das Unternehmen dafür sorgen, dass Zahlungen schneller und sicherer ablaufen.
Monzo ist nicht die einzige Bank mit Zahlungsverbot
In Großbritannien ist Monzo nicht die einzige Bank, die Zahlungen an Online-Casinos nicht bearbeitet. Wie Klarna öffentlich bekannt gegeben hat, haben sich bereits mehrere Banken in Großbritannien der Idee von Monzo angeschlossen und geben ebenfalls keine Zahlungen mehr an Glücksspielanbieter weiter. Trotzdem gibt es nach wie vor Klarna Casinos. Nachdem Kreditkarten Casinos ebenfalls verboten sind, gibt es nicht mehr allzu viele Ideen, wie eine Einzahlung getätigt werden kann. In anderen Ländern sieht es ähnlich aus. So hat zum Beispiel auch Mallorca vor einiger Zeit beschlossen, dass Kreditkarten nicht mehr zum Bezahlen von Glücksspielen genutzt werden dürfen. Allerdings betrifft dies in Mallorca nicht nur Online-Casinos, sondern auch Spielstätten vor Ort.
Deutschland setzt an anderer Stelle an
In Deutschland gibt es bislang nur eine Zahlungsart, die im Zusammenhang mit Online-Glücksspielen verboten wurde. Es handelt sich um PaySafeCards. Dass diese Zahlungsart verboten ist, hat jedoch einen ganz anderen Hintergrund: Seit dem Inkrafttreten des Deutschen Glücksspielstaatsvertrages dürfen Spieler nur noch 1000 Euro pro Monat einzahlen. Hierzu darf nur ein Girokonto verwendet werden, das auf die gleiche Person läuft wie der Account des Spielers. Eine PaySafeCard wird jedoch anonym verwendet. Exakt aus diesem Grund ist diese Zahlungsart verboten, da sonst die Glücksspielanbieter nicht mehr überprüfen können, ob das Zahlungslimit von 1.000 Euro eingehalten wurde. In anderen europäischen Ländern ist ein Spielen im Paysafecard Casino weiterhin möglich.
Inwiefern alle Ideen der einzelnen Länder die Spielersicherheit erhöhen, wird erst die Zukunft zeigen. Bleibt nur zu hoffen, dass die angestrebte Kanalisierung Richtung seriöser Online-Casino Anbieter damit nicht erschwert wird.