Australien: Keine Wettmöglichkeiten auf Teams mit Minderjährigen
Jede Art von Glücksspiel soll sicher sein und keinesfalls ein erhöhtes Risiko liefern, dass die Glücksspielfans eine Spielsucht entwickeln. Abgesehen hiervon soll mit der Teilnahme an Glücksspielen keine Geldwäsche möglich sein. Um all das zu erreichen, entwickeln nicht nur die Aufsichtsbehörden, sondern auch die Regierungen immer wieder neue Ideen. Stillstand ist in diesem Bereich nicht zu erwarten. Aus diesem Grund hat nun eine australische Glücksspielbehörde eine neue Vorschrift entwickelt: Es dürfen keine Wetten mehr abgegeben werden, wenn die Sportler unter 18 Jahre alt sind.
Die neuen Vorschriften im Detail
Bislang war es bei allen Wettmöglichkeiten so, dass es keinerlei Vorschrift darüber gab, welche Sportler in einem Team sein dürfen. Das hat jedoch auch bedeutet, dass – sofern ein Wettbüro das anbot – eine Wette auf die Spiele möglich war, an denen minderjährige Spieler beteiligt waren. Zugegebenermaßen war dies natürlich nicht die Regel, da die meisten Wettfans auf die Spiele setzen, an denen Profispieler teilnehmen. Je berühmter ein Team ist, umso mehr Chancen gibt es auch, Wetten zu setzen. Hierzu zählt nicht nur die Tatsache, dass eine Wette abgegeben wird. Es ändert sich auch die Anzahl der Optionen, auf die gesetzt werden kann: Live-Wetten, Wetten auf null Tore oder die vorzeitige Auszahlung eines Gewinns.
All solche Wettoptionen sind meistens nicht so interessant, wenn Minderjährige in einem Team spielen. Hinzu kommt, dass diese Spiele nicht so bekannt sind, weshalb kaum jemand die Idee hat, darauf zu wetten. Scheinbar ist dies in Australien anders, nachdem hier die VGCCC eine neue Vorschrift entwickelt hat: Es dürfen keine Wetten mehr abgegeben werden, wenn an einem Sportereignis Spieler unter 18 Jahren mitspielen. Für die neue Vorschrift gibt es eine Übergangsfrist von 60 Tagen. Sollte sich nach dieser Zeit ein Glücksspielanbieter nicht an die neue Vorschrift halten, drohen Konsequenzen. Warum die für den Bundesstaat Victoria zuständige Aufsichtsbehörde diese Vorschrift erlassen hat, wurde per Medien bekannt gegeben.
Die offizielle Begründung der neuen Vorschrift
Die VGCCC hat ihre Entscheidung damit begründet, dass es Bedenken bezüglich der Integrität des Sports und in Bezug auf Schäden gibt. Schäden können generell in Zusammenhang mit Glücksspielen auftreten, weshalb in Australien gerade ein Werbeverbot diskutiert wird. Abgesehen hiervon sieht die VGCCC wesentlich größere Bedenken, dass die Minderjährigen vor ihrem Spiel manipuliert werden können. Immerhin geschieht dies bei Profiligen auch, Minderjährige seien aber wesentlich anfälliger und könnten sich schneller beeinflussen lassen.
Zudem möchte die VGCCC verhindern, dass Minderjährige die Meinung entwickeln, dass Wetten etwas völlig Normales wären und zum Alltag dazugehören. Um demzufolge zu verhindern, dass Wetten auf Spiele mit Minderjährigen als normal angesehen wird, kam es zu dem oben erwähnten Verbot.
Dieses Verbot bezieht sich im Übrigen auf alle Spiele, an denen Minderjährige teilnehmen. Das bedeutet, dass sich das Verbot nicht nur auf Turniere bezieht, die zwischen Teams mit Kindern und Jugendlichen stattfinden. Es soll für jedes Spiel gelten, das im Rahmen einer Senioren- oder Jugendveranstaltung stattfindet. Dieses umfassende Verbot bezieht sich somit definitiv auf alle Sportereignisse, sobald die Spieler noch keine 18 Jahre alt sind. Abgesehen hiervon hat die VGCCC veröffentlicht, welche Wettoptionen verboten werden.
Umfassende Wettoptionen verboten
Die VGCCC verbietet nicht nur allgemeine Wetten, die auf ein Spiel oder das Ergebnis eines Spiels abgegeben werden. Es werden nach der oben erwähnten Übergangsfrist auch weitere Optionen verboten: So dürfen auch keine Wetten mehr abgegeben werden, wenn sich diese auf eine einzelne Leistung eines Spielers beziehen. Ferner werden Wetten auf Ergebnisse wie auf den ersten Torschützer verboten. Allerdings hat die VGCCC bekannt gegeben, dass eine Wettmöglichkeit weiterhin zur Verfügung stehen wird: Es dürfen weiterhin Wetten auf das Mannschaftsergebnis abgegeben werden, wenn das Spiel im Rahmen einer Seniorenveranstaltung stattfindet.
Das neue Verbot gilt für alle Sportarten, und zwar unabhängig davon, ob diese einer Sportkontrollbehörde untersteht oder nicht. Aus diesem Grund hat sich die VGCCC bereits an alle Sportaufsichtsbehörden gewandt und ihnen die neue Vorschrift ausführlich erläutert. Hierdurch möchte die für Victoria zuständige Aufsichtsbehörde sicherstellen, dass in Zukunft keine Wettmöglichkeiten mehr angeboten werden. Immerhin seien die Sportaufsichtsbehörden dafür zuständig, sicherzustellen, dass die Sportwettenanbieter keine Wettoptionen auf minderjährige Spieler mehr anbieten. Die deutschen Online Wettanbieter bieten beispielsweise gar keine Wetten auf Jugend-Sportarten an.
Minderjährige müssen geschützt werden
Der Hauptgrund für die neue Vorschrift liegt darin, dass laut VGCCC alle Minderjährigen geschützt werden müssen. Zudem läge es nicht im öffentlichen Interesse, wenn es möglich sei, auf das Ergebnis oder die Fähigkeiten von Minderjährigen zu wetten. Um diese eigene Meinung zu verdeutlichen, hat die VGCCC darauf hingewiesen, dass ein Nichtbeachten der neuen Vorschrift auf jeden Fall geahndet wird. So muss jeder Glücksspielanbieter damit rechnen, dass ihm die Lizenz entzogen wird. Zudem kann es sein, dass weitere Strafen festgesetzt werden. Hierbei handelt es sich vorrangig um Geldstrafen. Es wäre jedoch auch möglich, dass eine Strafverfolgung eingeleitet wird. Selbstverständlich hängt die Art der Strafe vom Vergehen ab. Weitere Details diesbezüglich wurden nicht veröffentlicht.
Es wurde jedoch über Medien erörtert, dass dies nicht die einzigen neuen Vorschriften sind, die von der VGCCC festgesetzt werden. Es steht eine allgemeine Reform an, die sich nicht nur auf Sportwetten bezieht. So hat die VGCCC bekannt gegeben, dass sie Schäden reduzieren möchte, die im Zusammenhang mit elektronischen Spielautomaten passieren können. Um bei der Verwendung solcher Automaten die Spieler zu schützen, soll unter anderem ein Limit festgesetzt werden. Darüber hinaus soll es eine Identitätsprüfung geben und es soll die Geschwindigkeit der Automaten verringert werden. Mit all diesen Ideen sollen alle Spieler besser geschützt werden. Derzeit lässt sich aber noch nicht abschätzen, ob die geplante Reform Rechtskraft erlangt oder nicht. Die Reform muss erst noch von der Regierung abgesegnet werden – im Vergleich zum Wettverbot auf Spiele mit Kindern und Jugendlichen. Diese Vorschrift scheint festzustehen und muss in 60 Tagen von allen Glücksspielanbietern beachtet werden.