Südamerika: Peru legalisiert Online-Glücksspiel, folgt Uruguay?
Die Glücksspielbranche hat in den letzten Tagen gespannt die Blicke nach Südamerika gerichtet. Nachdem zunächst in Peru das Glücksspiel offiziell online erlaubt wurde, könnte mit Uruguay gleich das nächste Land folgen. Auch hier hat ein neuer Entwurf für das Glücksspielgesetz bereits die ersten Abstimmungshürden gemeistert. Die letzte Entscheidung obliegt dem Repräsentantenhaus, wobei Beobachter nicht von einer Ablehnung des Entwurfes ausgehen. Lediglich kleinere Passagen könnten aber wohlmöglich noch angepasst werden.
Peru: Präsident legalisiert Online-Sportwetten und Casinos
Peru geht einen großen Schritt. Das südamerikanische Land hat offiziell die Online-Sportwetten und Online-Casinos legalisiert (Hier geht es übrigens zu unserem Vergleich von seriösen Online-Casinos). Der peruanische Präsident Pedro Castillo bezog sich damit auf eine Entscheidung des Kongresses, der bereits im letzten Monat klar für die Legalisierung gestimmt hätte. 91 Abgeordnete stimmten damals für die Legalisierung, eine Gegenstimme gab es nicht. Anschließend wurde die neue Rechtsverordnung daraufhin unterzeichnet und auch bereits in der peruanischen Zeitung El Peruano veröffentlicht. Diese ist vergleichbar mit dem Deutschen Bundesanzeiger, in welchem die Gesetze vor ihrem Inkrafttreten veröffentlicht werden. Im Falle von Peru geschieht dies nun innerhalb von 60 Tagen.
Hand in Hand geht mit der Legalisierung der Online-Glücksspiele auch die Ernennung eines zuständigen Ministeriums. Das soll künftig das Ministerium für Außenhandel und Tourismus (Mincetur) sein. Dieses wird durch das neue Gesetz dazu befugt, sämtliche Glücksspielaktivitäten innerhalb des Landes zu überwachen.
Glücksspielgesetz in Peru: Bei Verstoßen drohen empfindliche Strafen
Neben der Kontrolle der Anbieter und der Vergabe der Lizenzen fällt in den Aufgabenbereich des Ministeriums unter anderem die Sperrung von URL- und IP-Adressen, die gegen das neue Glücksspielgesetz verstoßen. Darüber hinaus muss die Behörde überprüfen, dass die Software und Hardware der Glücksspielanbieter für ein ordnungsgemäßes Glücksspiel geeignet ist.
Die Betreiber müssen sich auf weitere Rahmenbedingungen einstellen. So wurde der Steuersatz für die Online-Angebote auf zwölf Prozent der monatlichen Bemessungsgrundlage festgesetzt. Bedeutet: Zwölf Prozent Abgaben auf die Differenz von Nettoeinnahmen abzüglich der Unterhaltskosten. Für die Einhaltung der Steuerrichtlinien ist allerdings nicht die Mincetur zuständig, sondern die „Sunat“ – also die Zoll- und Steuerbehörde. Diese überwacht auch die Zahlung der sogenannten Unterhaltssteuer, die weitere zwei Prozent der Einnahmen des Betreibers verlangt. Sollten diese gegen die Gesetze verstoßen, drohen empfindliche Strafen. Neben einfachen Geldstrafen sind auch das Einfrieren von Vermögenswerten oder der Entzug der Lizenz für bis zu zehn Jahre im Strafenkatalog abgebildet.
Folgt Uruguay dem Beispiel aus Peru?
Auch in einem anderen südamerikanischen Land verdichten sich die Hinweise darauf, dass Online-Glücksspiele künftig legal erlebt werden können. Erst vor wenigen Tagen verabschiedete der Senat in Uruguay einen Gesetzesentwurf zur Legalisierung und machte damit ebenfalls einen großen Schritt in Richtung Marktöffnung. Der Gesetzestext hatte zuvor bereits eine Erklärung in der Parlamentssitzung genommen, wurde anschließend von der uruguayischen Senatskammer bestätigt und liegt nun dem Repräsentantenhaus des Landes zur weiteren Prüfung vor. Experten gehen davon aus, dass es sich bei dieser Prüfung nur noch um eine reine „Formsache“ handelt. Dass die Repräsentantenkammer Einsprüche einlegt, scheint demnach wenig realistisch.
Sollte das Gesetz auch diese letzte Hürde nehmen, würde die Regulierung des Online-Glücksspiels künftig in die Hände der Generaldirektion für Casinos fallen. Diese wiederum ist Teil des Wirtschafts- und Finanzministeriums des Landes. Eingeführt werden soll laut Entwurf unter anderem ein landesweites Register, in welchem alle Anbieter von Online-Glücksspielen aufgeführt werden.
Spielerschutz als wichtiges Thema in Uruguay
Einen großen Wert legen die Behörden in Uruguay auf den Bereich des Spielerschutzes. So ist geplant, einen speziellen Fonds einzurichten, in welchem mindestens fünf Prozent der Bruttoeinnahmen aller Online-Anbieter gesammelt werden sollen. Der Fonds ist dazu gedacht, die möglichen Schäden durch Online-Glücksspiele zu verhindern und im Falle des Falls die Finanzierung von Therapien zu ermöglichen. Für die Unternehmen sind die fünf Prozent der Bruttoeinnahmen allerdings nicht garantiert. Diese können laut Entwurf auch bis zu acht Prozent betragen.
Zugelassene Betreiber müssen im Zuge der neuen Gesetzesvorgaben einige strenge Richtlinien beachten. Tun sie dies nicht, drohen auch hier empfindliche Strafen. Diese reichen von einer einfachen Verwarnung bis hin zu einer Geldstrafe von mehreren tausend US-Dollar. Gleichzeitig können die Behörden einem Unternehmen auch die Zulassung entziehen oder diese aussetzen. Anders als in Peru, tritt das Gesetz in Uruguay allerdings deutlich zügiger in Kraft, sofern alle Hürden gemeistert werden. Und zwar direkt am Tag nach der Genehmigung durch die uruguayische Exekutive.
Peru der interessantere Markt?
Für die internationalen Glücksspielunternehmen ergeben sich durch die Legalisierungswellen in beiden Ländern natürlich einige deutliche Vorteile. Noch ist allerdings nicht bekannt, welche Unternehmen eine Lizenz in beiden Nationen auch wirklich anstreben. Viele Beobachter gehen davon aus, dass sich die meisten Glücksspielkonzerne vor allem für den Markt in Peru interessieren. Das Land bietet mit mehr als 32 Millionen Einwohnern eine fast zehnmal so große Bevölkerungszahl wie Uruguay – und damit tendenziell auch eine spürbar größere Zielgruppe. Auch in Deutschland freuen sich die Anbieter seit kurzem über die Online Casino Legalisierung.