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Novomatic verzeichnet Umsatzrückgang

Veröffentlicht am: 04.09.2020

Viele Unternehmen und Konzerne erlitten während des Corona-Shutdowns erhebliche Umsatzeinbußen. In der Regel entstanden diese, wenn ein Geschäft geschlossen wurde oder ein Konzern einen Auftragsrückgang erlitt. Dass es jedoch auch einen großen Konzern wie Novomatic betrifft, konnte niemand erahnen. Allerdings scheint es weitere Gründe zu geben, weshalb Novomatic im Jahr 2020 weniger Einnahmen generiert.

Spielautomaten stehen in Spielhallen, Casinos und anderen öffentlichen Locations.

Der Geschäftserfolg der Novomatic Gruppe begann mit Spielautomaten. Erstmals im Jahr 2020 erleidet dieser Konzern Umsatzeinbußen. (©Bru-nO/Pixabay)

Umsatzrückgang aufgrund geschlossener Spielhallen

Novomatic beschäftigt sich seit seiner Gründung mit der Entwicklung und Produktion von Spielautomaten. Die ehemals deutsche Löwen Entertainment GmbH zählt seit 2003 zum Novomatic Konzern und fertigt ebenfalls Spielautomaten an. Ferner ist Novomatic Inhaber der Admiral Sportwetten GmbH. Beide Bereiche – Casinos und Wettbüros – wurden während des Corona-Lockdowns geschlossen. Die so verlorenen Umsätze schlagen sich selbstverständlich in den Büchern der Novomatic Gruppe nieder.

Zwar konnten bereits wieder viele Casinos, Spielhallen und Wettbüros öffnen. Aber auch diese verzeichnen nach wie vor einem Umsatzrückgang. Dieser liegt eventuell an den vorhandenen Regeln bezüglich des Coronavirus. Solche Einschränkungen verringern den Spielspaß und führen zu niedrigeren Besucherzahlen.

Das Finanzportal Bloomberg veröffentlichte vor kurzem eine Stellungnahme, die auf Schätzung der S&P Ratingagentur basiert. Diesen Informationen zufolge könnte der Umsatzrückgang im Jahr 2020 immerhin 20 Prozent betragen. Im Endeffekt kann Novomatic froh darüber sein, dass dieser Konzern auch im Online Glücksspielsektor angesiedelt ist. Online Casinos erfreuten sich auch während der Corona-Pandemie größter Beliebtheit und wurden sogar stärker als sonst besucht. Hierdurch konnte ein Großteil des Umsatzrückgangs abgefangen werden.

Beliebte Online Casinospiele aus dem Hause Novomatic

Häufig lässt sich feststellen, dass zwar die Spielautomaten der Novomatic-Gruppe bekannt und beliebt sind. Viele wissen jedoch nicht, dass dieser Konzern auch Online Glücksspiele entwickelt und über diverse Online Casinos anbietet. So gibt es bei den Slots folgende Varianten:

  • Golden Ark
  • Book of Ra
  • Two Sevens
  • Red Lady
  • Always Hot Deluxe

Aber auch Fans der klassischen Casinospiele kommen im Online Casino mit Novoline Spielangeboten auf ihre Kosten. Derzeit gibt es nachstehende Spiele, die aus dem Hause Novomatic stammen:

  • Poker
  • Sic Bo
  • Baccarat
  • Roulette
  • Blackjack

Viele namhafte Online Casinos greifen inzwischen auf die von diesem Hersteller entwickelten Spiele zurück: Mr. Green, Dunder und betsafe stellen lediglich ein paar Beispiele dar.

Offiziellen Meldungen zufolge möchte der Sohn des Novomatic-Gründers in Zukunft den Fokus verstärkt auf Online Glücksspiele legen. Diese Idee ist der Tatsache geschuldet, dass sich der Betrieb ortsansässiger Casinos und Spielhallen nicht immer gewinnbringend führen lässt. Novoline Casinos hingegen gehen mit geringeren Personalkosten einher. Somit werden höchstwahrscheinlich in Zukunft vermehrt Spiele aus dem Hause Novomatic zu entdecken sein.

Wie löst Novomatic den Umsatzrückgang?

Nun könnte man denken, dass ein solch erfolgreiches Unternehmen wie Novomatic keine Probleme mit einem einmaligen Umsatzrückgang hätte. Schließlich handelt es sich um eine Gesellschaft, die seit ihrer Gründung vor 40 Jahren nur Erfolge verbuchen konnte. Doch leider könnte der diesjährige Umsatzrückgang einige Probleme mit sich bringen: Novomatic musste in den letzten Jahren Darlehen aufnehmen. Einer hiervon müsste innerhalb der kommenden zwölf Monate getilgt werden. Der Betrag beläuft sich auf 450 Millionen Euro. Hinzu kommt, dass in drei Jahren eine Anleihe zur Auszahlung fällig wird.

Zudem beschäftigt Novomatic weltweit über 30.000 Mitarbeiter. Dies verursacht erhebliche Kosten. Eine Tatsache könnte die Rückzahlung der Verbindlichkeiten und der Anleihen erschweren: Die oben erwähnte Ratingagentur hat Novomatic neu bewertet und den Stempel „spekulativ“ aufgedrückt. Hierdurch erhält dieser Konzern einen schlechten Stand. Angesichts dessen, dass die seit Jahren laufende Ibiza-Affäre dem Ruf des Konzerns bereits geschadet hat, könnte die neue Klassifizierung weiteren Schaden anrichten.

Unklar ist zudem, wie Novomatic die finanziellen Probleme lösen möchte. Es gehen derzeit Gerüchte um, dass diese Gesellschaft einen Teil ihrer Immobilien verkaufen möchte. Andererseits wurde erst vor einiger Zeit ein Teil Novomatic-Anteile an ein tschechisches Unternehmen verkauft. Abgesehen hiervon hofft Novomatic darauf, verstärkt in den USA Spielautomaten aufstellen zu dürfen. Ideen für Bars, Tankstellen und weitere öffentliche Locations liegen vor.

Eine kleine Geschichte rund um Novomatic

Der Gründer der Novomatic Gesellschaft – Johann F. Graf – startete zusammen mit Gerhard Brodnik im Jahr 1974. Damals bestand das Geschäft im Import von Flippern. Sechs Jahr später trennte sich Graf von seinem Geschäftspartner und gründete das Novomatic Unternehmen. Ziel des Betriebs bestand in der Herstellung von Spielautomaten. Nach und nach kamen weitere Geschäftszweige hinzu: Online Casinos, Entwicklung von Casinospielen, Sportwetten und Casino-Management-Systeme.

Nach und nach dehnte Novomatic seinen Geschäftsbereich aus und beschränkte sich nicht mehr nur auf Österreich. Inzwischen ist dieser Konzern in 70 Ländern weltweit vertreten und erzielte im Jahr 2018 einen Umsatz von 5 Milliarden Euro.

All dies führte selbstredend zu einem hohen Bekanntheitsgrad, der bekanntlicherweise nicht nur Positives mit sich bringt. In den vergangenen Jahren geriet dieser Konzern immer wieder negativ in Schlagzeilen. In erster Linie wurde immer wieder Korruption und Bestechung vorgeworfen. Der letzte Vorwurf ist immer noch nicht vom Tisch. Dieser führte dazu, dass der Geschäftsführer seinen Posten verlies. Die Ermittlungen im Rahmen der Ibiza-Affäre halten immer noch an. Der Ausgang dieser wird weiterhin mit Spannung verfolgt.