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Niederlande: Stufenweise Erhöhung der Glücksspielsteuer bis 2026

Die Glücksspielanbieter in den Niederlanden sind aktuell alles andere als glücklich. Die Regierung des Landes hat nämlich beschlossen, die Glücksspielsteuer bis zum Jahr 2026 signifikant zu erhöhen. Betreiber von Online Casinos und Sportwetten zeigten sich besorgt und befürchten eine Schwächung des legalen Marktes sowie eine Abwanderung der Spieler in Richtung illegaler Angebote.

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In den Niederlanden sollen die Steuern für Glücksspielanbieter in zwei Schritten deutlich angehoben werden. Die Betreiber sehen darin eine Gefahr für legale Glücksspiele.

Erhöhung in zwei Schritten

Die niederländische Regierung hat eine schrittweise Erhöhung der Glücksspielsteuer beschlossen, die den Anbietern Zeit geben soll, sich an die neuen steuerlichen Rahmenbedingungen anzupassen. Ab dem 1. Januar 2025 wird der Steuersatz zunächst auf 34,2% angehoben, bevor er im Jahr 2026 die endgültige Marke von 37,8% erreicht. Aktuell liegt der Steuersatz bei 30,5%.

Dieser stufenweise Ansatz zielt darauf ab, die finanzielle Belastung der Glücksspielunternehmen nicht abrupt zu verschärfen, sondern ihnen Raum für notwendige Anpassungen zu geben. Dabei soll vermieden werden, dass Unternehmen aufgrund der Steuererhöhung in finanzielle Schwierigkeiten geraten und ihre Geschäftstätigkeit einstellen müssen.

Die niederländische Regierung erhofft sich, durch diese Methode eine Balance zwischen der Stärkung der öffentlichen Finanzen und der Unterstützung eines stabilen Glücksspielmarkts zu finden.

Reaktionen auf die geplante Steuererhöhung

Die Reaktionen aus der Glücksspielbranche auf die geplante Steuererhöhung in den Niederlanden sind größtenteils negativ. Flutter Entertainment hat bereits angekündigt, seine Marke Tombola.nl vom niederländischen Markt zurückzuziehen. Als Begründung nennt das Unternehmen neben den neuen Einzahlungslimits explizit die steuerliche Mehrbelastung.

Branchenverbände wie die Nederlandse Online Gambling Association (NOGA) und der landbasierte Verband VNLOK äußerten ebenfalls erhebliche Bedenken. Sie befürchten, dass die Erhöhung der Glücksspielsteuer die regulierten Betreiber übermäßig belasten und gleichzeitig den Schwarzmarkt fördern könnte.

Insbesondere wird kritisiert, dass die höheren Steuern nicht nur den regulierten Markt schwächen, sondern auch die gesetzlich verankerten Ziele des Verbraucherschutzes und der Spielsuchtprävention untergraben könnten.

Auswirkungen auf Sportwetten und Lotterien

Die geplante Erhöhung der Glücksspielsteuer in den Niederlanden könnte erhebliche Auswirkungen auf die Finanzierung des Profi- und Amateursports haben. Besonders betroffen wäre die Nederlandse Loterij, die einen erheblichen Teil ihrer Einnahmen in Sportprogramme investiert.

Die Loterij hat die niederländische Regierung bereits aufgefordert, Lotterien als „sanftes Glücksspiel“ von den Steuererhöhungen auszunehmen. Sie befürchtet, dass die höhere Steuerlast die Mittel für die Finanzierung des Sports, einschließlich der Unterstützung des Niederländischen Olympischen Komitees (NOC), erheblich reduzieren könnte.

Diese Mittel sind für den Erhalt und die Förderung des Profi- und Amateursports in den Niederlanden von entscheidender Bedeutung. Ohne eine Differenzierung zwischen Lotterien und anderen Glücksspielarten könnte es zu einer Schieflage bei der Finanzierung dieser Programme kommen.

Gute Nachrichten für Spieler

Für die Spieler gibt es im Rahmen der niederländischen Steuerreform eine erfreuliche Nachricht: Die derzeit geltende Steuer auf Glücksspielgewinne über 449 Euro soll abgeschafft werden. Bisher mussten Spieler 30,5 % ihrer Gewinne über diesem Betrag an den Staat abführen. Mit der Abschaffung dieser Steuer können sie künftig ihre Gewinne vollständig behalten, was eine finanzielle Entlastung darstellt.

Dies könnte das Glücksspiel für Spieler attraktiver machen und könnte auch einen Anreiz schaffen, mehr im regulierten Markt zu spielen, da dieser Vorteil im illegalen Glücksspiel nicht gegeben ist. Während die Glücksspielunternehmen stärker belastet werden, profitieren die Spieler direkt von dieser Änderung. Die aktuell geltenden monatlichen Einzahlungslimits sind allerdings auch weiterhin gültig.

Die Glücksspielsteuer in Deutschland

In Deutschland beträgt die Glücksspielsteuer für verschiedene Arten von Glücksspielen unterschiedliche Sätze. Für Sportwetten liegt der Steuersatz derzeit bei 5% auf den Wetteinsatz. Diese Regelung bedeutet, dass Anbieter 5% von jeder Wette direkt abziehen und an den Staat abführen müssen.

Bei virtuellen Automatenspielen und Online-Poker gilt seit Juli 2021 ein Steuersatz von 5,3% auf die Einsätze. Diese Steuern werden auf Grundlage des „Glücksspielstaatsvertrags“ erhoben, der den regulierten Glücksspielmarkt in Deutschland regelt.

Für top bewertete deutsche Online Casinos bedeutet dies, dass sie ihre Geschäftsmodelle so anpassen müssen, dass sie sowohl die Steuerlast bewältigen als auch wettbewerbsfähig bleiben. Oft geben sie einen Teil der Steuerbelastung an die Spieler weiter, etwa durch geringere Auszahlungsquoten oder erhöhte Einsatzanforderungen.

Der Beitrag wurde am 28.9.2024 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , veröffentlicht.
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