Neues Gesetz in Spanien zum Schutz Minderjähriger
Bestimmte Personengruppen müssen vor dem Glücksspiel geschützt werden. Hierzu gehören hauptsächlich auch Minderjährige. Um die Minderjährigen besser vor den Gefahren des Glücksspiels zu schützen, wurde in Spanien ein neues Anti-Spielsucht-Gesetz vorgestellt. Das Gesetz soll bereits im September für den Glücksspielbetrieb relevant sein. Verabschiedet werden soll es vor dem Sommer. Für Spaniens Verbraucherschützer steht der Jugendschutz an oberster Stelle, weswegen auch genau dieses Gesetz umgesetzt werden soll.
Jugendschutz im Bereich Glücksspiel sehr wichtig
Es sollen einige Änderungen rund um das Glücksspiel in Kraft treten. Änderungen soll es in den Bereichen Öffnungszeiten, Glücksspielwerbung, Kreditkartenverbot und Bonuseinschränkungen geben. Aufgrund vieler Änderungen wird von dem Verbraucherschutzminister gefordert, dass die Glücksspielarten unabhängig voneinander einzeln bewertet werden müssen. Der Verbraucherschutzminister Spaniens sieht ein erhöhtes Suchtpotential in verschiedenen Spielen.
Laut seiner Meinung sind Sofortspiele mit einem besonders hohen Suchtrisiko behaftet. Dazu zählen auch Online Slots und Sofortlotterien. Ebenfalls gehören zu den Spielen mit Suchtpotential Videospiele mit Lootboxen. Bei den Lootboxen handelt es sich um Videospiele, die mit Glücksspielelementen versehen sind und so noch interessanter und attraktiver auf die Minderjährigen wirkt.
Minderjährige besonders gefährdet
Gerade die Jugendlichen können das Spielverhalten nur schlecht kontrollieren und merken nicht, wenn sie in den Strudel der Sucht geraten. Auch die FEJAR sind der Meinung, dass rund 400.000 Leute aus Spanien unter einer Spielsucht leiden oder gefährdet sind. Mit Sorge wird beobachtet, dass auch immer mehr Jugendliche zu dem Spielerkreis gehören. Die Zahl an spielsüchtigen Jugendlichen muss wohl stark angestiegen sein. Aufgrund der großen Anzahl an Online Casinos ist der Zugang zum Glücksspielmarkt auch Jugendlichen leicht möglich.
Folgen durch Anti-Spielschutz-Gesetz
Der Verbraucherschutzminister möchte nun mit dem Gesetz dafür sorgen, dass Jugendliche vor dem Glücksspiel geschützt werden. Vor allem sollen die Lootboxen im spanischen Glücksspielgesetz aufgenommen werden. Für die Anbieter dieser Spiele würde es bedeuten, dass die Spieleentwickler über eine Lizenz verfügen müssen, um die entsprechenden Spiele in Spanien weiterhin legal verkaufen und anbieten zu können. Auch in anderen Ländern wie Frankreich oder Belgien wurden solche Maßnahmen ergriffen, um die Kinder und Jugendlichen zu schützen.
Weitere Spiele sollen unter das spanische Glücksspielgesetz fallen, um Minderjährigen den Zugang unter anderem zu Videospielen mit Glücksspielelementen zu erschweren.
Sicherlich werden sich viele sagen, dass es doch die Sache der Eltern ist, die Kinder zu schützen. Im Prinzip ist es auch so, dass sich normalerweise die Erziehungsberechtigten darum zu kümmern haben, dass sich die Kinder und Jugendlichen richtig verhalten und nicht in die Spielsucht geraten. Doch in der Realität ist es so, dass viele Eltern die Gefahren nicht richtig einschätzen können, es vielleicht nicht bemerken oder kein Interesse besteht. Möglicherweise sind sie auch der Ansicht, dass die Videospiele, die offiziell und legal angeboten werden, kein Suchtpotential mit sich bringen.
Die Lootboxen bewirken laut Experten genau das Gegenteil. Sie führen dazu, dass die Minderjährigen zwanghaft spielen möchten und ihr Verhalten nicht mehr unter Kontrolle haben. Deswegen sieht der spanische Verbraucherschutzminister es als nötig an, in diesem Bereich anzusetzen und diese Art der Spiele auch unter das Glücksspielgesetz zu setzen.
Gesetz im Spätsommer sicher?
Die Umsetzung des neuen Gesetzes zum Schutz der Minderjährigen soll eigentlich im Spätsommer stattfinden. Allerdings ist es noch nicht gewiss, ob es auch wirklich bis dahin realisierbar ist. Es sollen noch viele Neuregelungen wie mehr Sicherheit, Kreditkartenverbot und Verschärfung von Werbung in Spanien rund um das Glücksspiel stattfinden, sodass es nun abzuwarten gilt. Möglicherweise wird die Umsetzung noch geschafft. Aber durchaus ist auch denkbar, dass die Entwürfe erst zu einem späteren Zeitpunkt umgesetzt werden können.
EGBA möchte Verbraucherschutzminister mäßigen
Der europäische Branchenverband möchte den spanischen Verbraucherschutzminister etwas mäßigen. Gegen Maßnahmen für den Verbraucherschutz gibt es nichts einzuwenden. Allerdings ist der EGBA auch der Ansicht, wenn die Regularien zu streng ausfallen, dass die Spieler zu Anbietern überwechseln, die nicht lizenziert sind. Das wiederum bringt den Nachteil mit sich, dass sich die Spieler gefährlicheren Praktiken unterziehen müssen und auch rein rechtlich kaum eine Möglichkeit haben, im Betrugsfall zu agieren.
Deswegen möchte der europäische Branchenverband, dass die spanische Regierung genau darüber nachdenkt und die möglicherweise auftretenden Risiken beleuchtet. Stattdessen meint der EGBA, dass die legalen Glücksspielanbieter durch Werbung die Kunden besser schützen könnten und somit die Spieler den Weg zu riskanten Anbietern gar nicht erst gehen müssen. Nun bleibt es abzuwarten, was auf Spaniens Glücksspielmarkt weiter passiert. Seitdem der Glücksspielmarkt zu dem Aufgabenbereich der Verbraucherschützer gehört, kommen immer neue Vorschläge und Gesetzesentwürfe hervor, die sich möglicherweise sogar negativ auf das Spielverhalten auswirken könnten.