Google plant, seine Richtlinien für Glücksspielwerbung bei Google Ads ab dem 14. April 2025 zu aktualisieren. Diese Änderungen könnten erhebliche Auswirkungen auf Branchenakteure haben. Der folgende Artikel fasst die neuen Vorgaben zusammen und zeigt auf, was Werbetreibende beachten müssen.

Im April dieses Jahres treten neue Richtlinien von Google in Kraft. Diese betreffen die Werbung von Glücksspielen und haben signifikante Auswirkungen auf Werbetreibende.
- Unter anderem werden in den Richtlinien Glücksspiele neu definiert. Vor allem Affiliates sind davon betroffen.
- Zudem hat Google angekündigt, zukünftig zwischen klassischen Online Casinos und Social Casinos zu differenzieren.
- Werbetreibenden gibt Google Hinweise für das richtige Vorgehen bei Verstößen an die Hand.
Google definiert Glücksspielinhalte neu
Anfang Februar 2025 kündigte Google an, seine Richtlinien für Glücksspielwerbung zu überarbeiten und hat im Vorfeld einen Auszug aus den kommenden Regelungen veröffentlicht. Diese beinhalten eine neue Definition der Begriffe „Glücksspiel“ und „Glücksspiel-fördernde Inhalte“. Webseiten, die direkte Links zu Online-Glücksspielen enthalten, werden künftig als Glücksspiel-fördernd eingestuft.
Diese Modifikation stellt eine besondere Herausforderung für Affiliate Webseiten dar. Google fordert von diesen, informative und vergleichende Inhalte über Glücksspielanbieter zu erstellen. Reine Clickbait Seiten sollen durch die neuen Richtlinien eingeschränkt werden.
Änderungen für Offline Glücksspielwerbung
Das Bewerben von Glücksspielen offline bleibt weiterhin erlaubt, allerdings mit einem entscheidenden Zusatz. Der Begriff „legal“ wird in die Richtlinien aufgenommen. Dies betrifft Events in physischen Casinos, die bisher ohne diesen Zusatz beworben werden konnten.
Google hat bereits im letzten Jahr ein Werbeverbot für illegale Glücksspiele eingeführt. Als legale Casinos gelten in Deutschland alle Anbieter, die eine Lizenz der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) besitzen. Die GGL begrüßt diese Entwicklung.
Social Casino Spiele vs. Echtgeld Casinos
Google plant, künftig zwischen Social Casino Spielen und echtem Geldspiel zu differenzieren. Social Casinos sind Spiele, bei denen es kein echtes Geld zu gewinnen gibt. Werbung für diese bleibt erlaubt, allerdings benötigen Betreiber ein separates Google-Ads-Zertifikat. Ein Zertifikat für Online Glücksspiel reicht hierfür nicht aus.
Werbung innerhalb von Social Casino Games wird hingegen verboten. Echtzeit-Glücksspielanzeigen in solchen Spielen werden untersagt. Verstöße führen zu sofortigen und dauerhaften Kontosperren.
Länderspezifische Einschränkungen
Die neuen Richtlinien enthalten eine Liste von Ländern, in denen Glücksspielwerbung verboten ist. Dazu gehören unter anderem Bulgarien, China und Ägypten. Werbung für Social Casinos wird nur in bestimmten Ländern erlaubt sein, darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz. Betreiber müssen sich über die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Länder im Klaren sein.
Strikte Anforderungen für Werbetreibende
Werbetreibende müssen lokale Glücksspielgesetze und Branchenstandards beachten. Anzeigen dürfen nur in genehmigten Ländern geschaltet werden. Eine Landingpage muss Informationen zu verantwortungsvollem Glücksspiel enthalten und darf keine Minderjährigen ansprechen.
Werbetreibende benötigen eine Zertifizierung von Google, um bestimmte Glücksspiel-bezogene Anzeigen schalten zu können. Bei Verstößen drohen Kontosperrungen.
Umgang mit Verstößen gegen Googles Richtlinien
Sollten Werbetreibende gegen eine der neuen Richtlinien verstoßen, hat Google den richtigen Umgang damit definiert.
Gezielte Länderbeschränkungen
Bei einer Ausrichtung von Glücksspielwerbung auf eingeschränkte Länder ist eine Überprüfung der spezifischen Richtlinien notwendig. Bei erfüllten Anforderungen erfolgt die Zertifizierung durch Google und die Anpassung der Standortausrichtung. Andernfalls sollte die Zielregion auf konforme Länder geändert und die Werbeinhalte angepasst werden, um Regelkonformität sicherzustellen.
Erforderliches Glücksspielzertifikat
Ohne gültige Lizenz zur Bewerbung von Glücksspielinhalten können Anzeigen nicht geschaltet werden. Für die Zertifizierung sind offizielle Lizenzinformationen an Google zu senden und die Standortausrichtung entsprechend anzupassen. Bei Nichterfüllung der Anforderungen sollte die Zielregion geändert oder der Inhalt der Zielseite angepasst werden, um Richtlinienverstöße zu vermeiden.
URL-Abgleich mit Zertifikat
Die in der Zertifizierung angegebene Website muss mit der URL der Anzeigen übereinstimmen. Möchte man eine andere Website bewerben, ist ein neuer Zertifizierungsantrag erforderlich. Die Anzeigen-URL sollte bearbeitet werden, um die Übereinstimmung mit der zertifizierten Website sicherzustellen.
Fazit
Die neuen Richtlinien von Google für Glücksspielwerbung treten im April 2025 in Kraft und bringen umfangreiche Änderungen mit sich. Werbetreibende müssen sich auf strengere Anforderungen einstellen und ihre Inhalte entsprechend anpassen. Besonders Affiliate Webseiten und Social Casino Betreiber sind von den Neuerungen betroffen. Es bleibt abzuwarten, wie die Branche auf diese Herausforderungen reagieren wird.