Millionen aus Glücksspiel: Gespa-Bericht zeigt Mittelverwendung der Kantone
Ein neues Kinderheim in Zürich, die Restaurierung eines historischen Theaters in Basel, die Förderung junger Sporttalente in Bern – hinter vielen gemeinnützigen Projekten in der Schweiz stecken Gelder aus Lotterien und Sportwetten. Doch wie genau werden diese Millionen verwendet? Die interkantonale Geldspielaufsicht (Gespa) gibt in ihrem Jahresbericht Antworten und beleuchtet die Mittelverwendung der Kantone.
- 611,5 Mio. CHF aus Glücksspiel gingen 2023 an die Kantone
- Gelder für Kultur, Sport, Soziales genutzt
- Bericht als einheitliche transparente Vorstellung der Daten
Der Bericht
Die Gespa, mit Sitz in Bern, ist die Aufsichtsbehörde für Lotterien und Sportwetten in der Schweiz. Ihre Aufgabe ist es, für einen sicheren und transparenten Glücksspielmarkt zu sorgen und die Einhaltung der Gesetze zu überwachen. Ein wichtiger Teil dieser Aufgabe ist die Kontrolle, wie die Kantone die Reingewinne aus dem Glücksspiel, genauer aus Lotterien und Sportwetten einsetzen.
Mit Spannung erwartet wurde nun der aktuelle Bericht über die Verwendung der Reingewinne aus dem Jahr 2023. Der Bericht, der auf Daten aller Kantone und des Fürstentums Liechtenstein basiert, wurde am 22. Oktober 2024 veröffentlicht und zeigt ein umfassendes Bild der Mittelverwendung.
Wohin fließt das Geld?
Der Bericht der Gespa offenbart zunächst die beeindruckende Summe von 611,5 Millionen CHF, die den Kantonen im Jahr 2023 aus Lotterien und Sportwetten zur Verfügung stand. Diese Gelder flossen jedoch nicht in einen großen Topf, sondern wurden nach einem festgelegten Schlüssel auf die einzelnen Kantone verteilt.
Ein Blick in die Aufschlüsselung der Mittelverwendung zeigt, dass die Kantone im Jahr 2023 einen besonderen Schwerpunkt auf die Bereiche Kultur, Sport, schützenswerte Kulturgüter sowie Sozialwesen legten. So konnten zahlreiche Projekte in den Bereichen realisiert werden.
Transparenz und Kontrolle – ein Flickenteppich?
Doch wie transparent ist die Vergabe der Gelder tatsächlich? Die Gespa räumt ein, dass es in diesem Bereich noch Verbesserungspotenzial gibt. Zwar sind alle Kantone verpflichtet, der Gespa detaillierte Daten zur Mittelverwendung zu liefern. Doch die Qualität und Detailliertheit dieser Daten variiert von Kanton zu Kanton. Die Gespa hat nicht die Kompetenz, die Mittelverwendung in den Kantonen in konkreten Einzelfällen zu kontrollieren. Der veröffentlichte Bericht soll trotzdem einen einheitlichen Überblick liefern. Mehr über die Entwicklungen in der Schweiz erfährt man durch die Ergebnisse des Jahresbericht 2023 vom Schweizer Casino Verband.
Gemeinwohlorientierung im internationalen Vergleich
Die Verwendung von Glücksspielgewinnen für gemeinnützige Zwecke ist nicht nur in der Schweiz üblich. Auch in anderen Ländern wie Österreich oder den skandinavischen Ländern fließen die Erträge aus Lotterien und Glücksspiel in einen Topf für das Gemeinwohl. Möchtest du Top bewertete und getestete Online Casinos in Österreich kennenlernen, ist der separate Bericht die richtige Anlaufstelle.
Interessant ist dabei der Vergleich der Finanzierungsmodelle. Während in der Schweiz die Kantone über die Verwendung der Gelder entscheiden, gibt es in anderen Ländern zentrale Fonds, die die Gelder nach bestimmten Kriterien vergeben.
Mehr Transparenz und einheitliche Standards
Der Bericht der Gespa liefert wertvolle Einblicke in die Verwendung der Glücksspielgewinne in der Schweiz. Es zeigt sich, dass die Gelder in vielen Bereichen dem Gemeinwohl zugutekommen.
Dennoch besteht Handlungsbedarf, um die Transparenz und Vergleichbarkeit der Mittelverwendung zu erhöhen. Einheitliche Standards für die Datenerhebung und -veröffentlichung sowie eine stärkere Kontrolle der Vergabeprozesse durch unabhängige Gremien könnten hier wichtige Schritte sein.