Leere Spielhallen in Neubrandenburg: Grund ist die strenge Regulierung
Die Fenster sind verdunkelt, die bunten Leuchtreklamen erloschen: Immer mehr Spielhallen in Neubrandenburg müssen schließen. Wo einst blinkende Automaten zum Glücksspiel einluden, herrscht heute gähnende Leere. Doch was steckt hinter dem schleichenden Tod der Spielhallen? Sind es allein die strengeren Gesetze, die der Branche zusetzen, oder spielen noch weitere Faktoren eine Rolle?
Ein Teufelskreis aus Regulierung und wirtschaftlichem Druck
Diese Geschehnisse sind kein lokales Phänomen, sondern betrifft viele Regionen Deutschlands. Auch in Bremen ist das Spielhallensterben deutlich spürbar. Die Entwicklung ist besorgniserregend, denn mit jeder Schließung gehen nicht nur Arbeitsplätze verloren, sondern es entstehen auch immer mehr Brachflächen im Stadtbild. Die einst pulsierenden Unterhaltungsstätten verwandeln sich zu anonymen Orten, die das Flair der Stadt negativ beeinflussen könnten. Doch die Folgen des Spielhallensterbens reichen weit über die rein ökonomischen Aspekte hinaus.
In Mecklenburg-Vorpommern regelt das Glücksspielstaatsvertragsausführungsgesetz (GlüStVAG MV), dass Spielhallen strenge Auflagen erfüllen müssen, darunter Mindestabstände von 500 Metern zu Schulen, Jugendeinrichtungen und anderen Spielhallen (§ 18 Abs. 2 GlüStVAG MV). Zudem wird die Anzahl der Automaten pro Halle begrenzt und es gelten strenge Kontrollen zur Einhaltung der Vorschriften, um den Jugendschutz und die Prävention von Spielsucht zu gewährleisten.
Ein Blick auf die Gesetzeslage zeigt, dass die Glücksspielbranche in Deutschland strengen Regulierungen unterliegt. Insbesondere das Glücksspielgesetz in Mecklenburg-Vorpommern, setzt der Branche enge Grenzen. So müssen Spielhallen untereinander und im Verhältnis zu Schulen und Jugendeinrichtungen einen Mindestabstand von 500 Metern Luftlinie einhalten. Auch der Abstand zwischen Spielotheken und Wettvermittlungsstellen wurde auf mindestens 200 Meter festgelegt. Diese strengen Vorgaben, die dem Schutz der Spieler und der Bekämpfung von Spielsucht dienen sollen, stellen die Betreiber vor große Herausforderungen. Die Einnahmen sinken, während gleichzeitig die Kosten für Mieten, Personal und die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben steigen. So sank die Zahl der Spielotheken in Neubrandenburg von Ende 2022 bis Mitte 2023 bereits von 179 auf 166. Viele Spielhallen sehen sich dadurch gezwungen, ihre Pforten zu schließen.
Während immer mehr Spielhallen ihre Türen schließen müssen, verlagert sich das Glücksspiel zunehmend ins Internet. In diesem Zusammenhang gewinnen Top bewertete Online Echtgeld Casinos und ihre Spiele an Popularität. Sie bieten eine legale Alternative für Spieler, die aufgrund der strengen Regulierungen vor verschlossenen Spielhallentüren stehen. Diese Plattformen unterliegen zwar ebenfalls Regulierungen, jedoch bieten sie mehr Flexibilität und Zugänglichkeit als traditionelle Spielhallen.
Diese Maßnahmen, die dem Schutz der Spieler und der Bekämpfung von Spielsucht dienen sollen, stellen die Betreiber vor große Herausforderungen. Die Einnahmen sinken, während gleichzeitig die Kosten für Mieten, Personal und die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben steigen. Viele Spielhallen sehen sich dadurch gezwungen, ihre Pforten zu schließen.
Arbeitsplatzverluste und soziale Folgen
Die Schließung von Spielhallen hat unmittelbare Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. In Neubrandenburg sind bereits viele Arbeitsplätze durch das Spielhallensterben verloren gegangen. Dies betrifft nicht nur die Angestellten in den Spielhallen selbst, sondern auch Unternehmen in der Lieferkette, beispielsweise Getränkelieferanten oder Sicherheitsdienste.
Darüber hinaus befürchten Experten, dass die Schließungen negative soziale Folgen haben könnten. So könnten Spielsüchtige, die ihren gewohnten Anlaufpunkt verlieren, in die Illegalität abgedrängt werden. Die Zahl der Straftaten im Zusammenhang mit Glücksspiel stieg von 2022 auf 2023 von 5 auf 99 Vorkommnisse an. Auch die Gefahr der Vereinsamung steigt, da Spielhallen für manche Menschen einen wichtigen sozialen Treffpunkt darstellen.
Lösungsansätze und Perspektiven: Zwischen Regulierung und Prävention
Die Politik steht vor der Herausforderung, Lösungen für das Spielhallensterben zu finden, die sowohl den Schutz der Spieler als auch die Interessen der Branche berücksichtigen. Diskutiert werden unter anderem Lockerungen der gesetzlichen Auflagen, beispielsweise durch eine flexiblere Handhabung von Mindestabständen.
Gleichzeitig müssen jedoch auch präventive Maßnahmen verstärkt werden, um Spielsucht effektiv zu bekämpfen. Die Glücksspielsuchtprävention spielt dabei eine zentrale Rolle. Hilfsorganisationen wie Hilfe bei Spielsucht in Neubrandenburg bieten Beratung und Unterstützung für Betroffene und deren Angehörige an.