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KSA mahnt Online Casinos ab: Unzulässige Praktiken bei der Auszahlung von Spielerguthaben

Autor: Lars Vollmer
Veröffentlicht am: 21.08.2024

Die niederländische Glücksspielbehörde Kansspelautoriteit (KSA) hat 13 lizenzierte Online Glücksspielanbieter abgemahnt. Grund für die Maßnahme sind unzureichende Prozesse bei der Auszahlung von Spielerguthaben. Die Behörde kritisiert, dass die Anbieter die Auszahlung von Gewinnen für die Spieler unnötig erschweren und damit gegen die Lizenzbestimmungen verstoßen. Wir haben die wichtigsten Infos zum Sachverhalt.

Beschriebenes Formular mit einem Achtung-Zeichen - Erstellt mit AI durch Betrugstest Prompt.

Die Glücksspielbehörde in den Niederlanden hat an diverse Online Casinos eine Abmahnung geschickt. Dies hat mit deren Vorgehen bei der Auszahlung von Gewinnen zu tun.

Ziele der Liberalisierung

Im Jahr 2021 öffnete die niederländische Regierung den Online Glücksspielmarkt mit dem Ziel, den Spielerschutz zu stärken, die Kriminalität zu reduzieren und die Spieler in den legalen Markt zu lenken. Durch die Einführung strengerer Regulierungen und Kontrollmaßnahmen sollen problematisches Spielverhalten und betrügerische Aktivitäten eingedämmt werden.

Hintergrund der Regulierung

Die Regulierung des Online Glücksspielmarktes in den Niederlanden ist vergleichsweise jung. Erst 2021 wurde der Markt liberalisiert, um Spieler in einen legalen und sicheren Rahmen zu lenken. Die KSA spielt dabei eine zentrale Rolle. Sie ist für die Lizenzvergabe, die Kontrolle der Anbieter und die Durchsetzung der Vorschriften zuständig. Eines der Hauptziele der Regulierung ist der Spielerschutz.

Zugleich ermöglicht die Liberalisierung, dass lizenzierte Anbieter unter staatlicher Aufsicht operieren, was zu einem sichereren Umfeld für Spieler führt. Die Regierung strebt an, das illegale Glücksspiel zu verdrängen und den Markt transparenter sowie verantwortungsvoller zu gestalten.

Die Kansspelautoriteit (KSA) [Seite auf Englisch] wurde mit der Durchsetzung dieser Ziele betraut. Zu ihren Aufgaben gehören die Lizenzvergabe an Anbieter, die Überwachung der Einhaltung der Vorschriften und die Verhängung von Sanktionen bei Verstößen.

Konkrete Verstöße und Maßnahmen der KSA

Im Fokus der aktuellen Rüge stehen Mindestbeträge für Auszahlungen, unnötig hohe Mindestanforderungen an zu tätigende Wetten und andere Verzögerungstaktiken, die die Auszahlung von Gewinnen für die Spieler unnötig kompliziert und langwierig gestalten. Die KSA macht in diesem Zusammenhang deutlich, dass Spielerguthaben auf Verlangen “unverzüglich” und “ohne unnötige Verzögerung” auszuzahlen sind. “Ein Anbieter darf keine strukturellen Bedingungen aufstellen, die eine sofortige Auszahlung verhindern”, heißt es in der Mitteilung der Behörde.

Neun der 13 betroffenen Anbieter wurden von der KSA aufgefordert, die beanstandeten Praktiken zu unterlassen. Gegen vier weitere Anbieter, bei denen der Verdacht auf die Anwendung der kundenbenachteiligenden Bedingungen besteht, wurde ein Verfahren eingeleitet. Um die Ernsthaftigkeit ihrer Forderungen zu unterstreichen, fordert die KSA die betroffenen Betreiber zur Abgabe einer Unterlassungserklärung auf. Sollten die Unternehmen dieser Aufforderung nicht nachkommen, drohen empfindliche Strafen, die bis zum Lizenzentzug reichen können.

Strenge Regulierung mit Signalwirkung

Die KSA hatte bereits im März in einem öffentlichen Schreiben alle lizenzierten Betreiber über die geltenden Pflichten und Ausnahmen bei der Auszahlung von Spielerguthaben informiert. Die aktuelle Rüge zeigt, dass die Behörde die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen an das Online Glücksspiel im niederländischen Glücksspielmarkt [Seite auf Englisch] weiterhin sehr ernst nimmt und bei Verstößen konsequent durchgreift.

Experten gehen davon aus, dass die Maßnahmen der KSA Signalwirkung für die gesamte Branche haben werden. Es ist zu erwarten, dass die Behörde ihre Kontrollen in Zukunft weiter intensivieren wird. Ob die strenge Regulierung in den Niederlanden auch auf andere europäische Länder ausstrahlen wird, bleibt abzuwarten.

Wie sieht das in Deutschland aus?

Für Rügen und Abstrafungen ist hierzulande die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) mit Sitz in Halle an der Saale zuständig. Sie lizenziert und kontrolliert die führenden Online Casinos für Spiele mit echtem Geld und alle anderen legalen Glücksspielanbieter. Sie kann auch Lizenzen entziehen, wie der aktuelle Fall von Bet265 zeigt, dem die Behörde die Konzession entzogen hatte. Die Glücksspielgesetze in Deutschland sind streng und dienen vor allem dem Schutz der Spieler und ihres Geldes.