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Krypto-Betrug: Wie ezBtc Kundengelder für Glücksspiel missbrauchte

Veröffentlicht am: 22.08.2024

Der rasante Aufstieg von Kryptowährungen hat nicht nur visionäre Köpfe und Investoren angelockt, sondern auch Betrüger, die die noch junge Branche für ihre Zwecke ausnutzen. Ein besonders dreister Fall ereignete sich in Kanada, wo die Krypto-Börse ezBtc Millionen von Kundengeldern veruntreut haben soll. Im Zentrum des Skandals steht der Gründer David Smillie, der sich derzeit auf der Flucht befindet.

Zerbrochenes Bitcoin Logo mit Schatten eines Mannes im Hintergrund - Erstellt mit AI durch Betrugstest Prompt.

Die Krypto-Plattform ezBtc hat allem Anschein nach Betrug mit den Gledern der Kunden begangen und sie in Glücksspiele investiert.

Falsche Versprechungen und ein perfides Schneeballsystem

Gegründet im Jahr 2016, präsentierte sich ezBtc als klassische Handelsplattform für Kryptowährungen. Mit dem Versprechen hoher Renditen durch eine “Earn”-Funktion und der Zusicherung, dass über 99% der Kryptowährungen in sicheren Cold Storage Wallets aufbewahrt würden, lockte das Unternehmen zahlreiche Anleger an.

Zu Spitzenzeiten verwaltete ezBtc nach eigenen Angaben 2.300 Bitcoin und 600 Ether. Doch hinter der Fassade der Seriosität verbarg sich ein perfides Schneeballsystem.

Kundengelder landeten auf Glücksspielplattformen

Wie die Ermittlungen der British Columbia Securities Commission (BCSC) ergaben, flossen die Kundengelder nicht in sichere Anlagen, sondern landeten auf untersciedlichen Glücksspielplattformen wie CloudBet und FortuneJack.

David Smillie, der Kopf hinter ezBtc, soll die Gelder direkt auf Konten transferiert haben, die mit ihm in Verbindung stehen. Die Blockchain Analyse, die den Weg der Transaktionen lückenlos nachvollziehen kann und von Integra FEC LLC, einem auf forensische Analysen spezialisierten Unternehmen durchgeführt wurde, lieferte den entscheidenden Beweis für den Betrug.

Immense Schäden für die Opfer

Für die Opfer des Betrugs, die ihr Geld in gutem Glauben bei ezBtc angelegt hatten, ist der Schaden immens. Ein Kunde, der anonym bleiben möchte, berichtet, dass er im Jahr 2017 595 Bitcoin bei ezBtc eingezahlt hatte. Als er einen Teil seines Guthabens abheben wollte, wurde ihm mitgeteilt, dass 484 Bitcoin aufgrund eines angeblichen Hackerangriffs gestohlen worden seien.

Obwohl der Kunde eine teilweise Rückerstattung von 73.000 Dollar für die verkauften Bitcoins erhielt, gelang es ihm nie, den gesamten Betrag zurückzubekommen. Trotz Rückzahlung beläuft sich sein Verlust beim aktuellen Bitcoin Kurs auf über 48 Millionen Dollar.

Regulierung in Deutschland

Auch in Deutschland gewinnt die Regulierung des Krypto Marktes zunehmend an Bedeutung. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat bereits erste Schritte unternommen, um Anleger besser zu schützen. So müssen sich Krypto Handelsplattformen seit 2020 bei der BaFin registrieren lassen und strenge Auflagen erfüllen.

Auch Online Casinos sind hierzulande streng reglementiert. Die die top deutschen Online Casinos haben eine Lizenz der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) und müssen dafür zahlreiche Anforderungen erfüllen. Betrug ist dort daher nicht möglich.

Vorsicht ist geboten

Dennoch sollten Anleger beim Investieren in Kryptowährungen stets Vorsicht walten lassen. Unrealistische Renditeversprechen, Intransparenz und fehlende Regulierung sind Warnsignale, die nicht ignoriert werden dürfen. Wer in Kryptowährungen investieren möchte, sollte sich vorab gründlich informieren, seriöse Plattformen wählen und seine digitalen Vermögenswerte sicher aufbewahren. Hilfreiche Tipps und Informationen bietet beispielsweise der Ratgeber von Finanztip zu Kryptowährungen.

Die Branche muss erwachsen werden

Der Fall ezBtc zeigt die Schattenseiten des Krypto Booms und macht deutlich, dass die junge Branche erwachsen werden muss. Nur durch strenge Regulierung, mehr Transparenz und ein starkes Bewusstsein für die Risiken können Anleger effektiv vor Betrug geschützt und das Vertrauen in den Krypto Markt gestärkt werden.