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Kreditkartenzahlungen bei William Hill nicht mehr möglich

Veröffentlicht am: 25.02.2022

Nicht nur die Länder selbst, sondern auch die Glücksspielanbieter unternehmen ihr Bestes, um Spieler vor einer Spielsucht oder Schäden durch Glücksspiele zu schützen. Aus diesem Grund hat William Hill nun bekanntgegeben, dass dessen Spieler keine Kreditkarten mehr einsetzen dürfen. Somit entfällt ein sehr beliebtes und wichtiges Zahlungsmittel. Zur Zeit ist William Hill der einzige Anbieter, der keine Zahlungen mehr über Kreditkarte anbietet. Diese Online Casinos akzeptieren weiterhin Zahlungen mit Kreditkarten.

Eine Person hält mit der linken Hand den Geldbeutel und holt mit der rechten Hand eine Kreditkarte raus.

Ab sofort können irische Spieler bei William Hill keine Kreditkarte mehr nutzen. Mit diesem Verbot möchte der Sportwettenanbieter die Spieler schützen. (©JESHOOTS-com/Pixabay)

Kreditkarten stellen sehr beliebtes Zahlungsmittel dar

Kreditkarten gibt es seit 1894, und zwar wurden die ersten Kreditkarten in der USA an reiche Personen vergeben. Erste Herausgeber der Kreditkarten waren Hotels, die nur Gästen mit entsprechendem Vermögen dieses Zahlungsmittel zur Verfügung stellten. Im Jahr 1920 gaben Mineralölgesellschaften und Kaufhäuser Kreditkarten heraus. Ab dem Jahr 1945 konnte man Kreditkarten von Airlines und Restaurantketten erhalten. Ziel der Kreditkarten war, dass die Kunden beim herausgebenden Unternehmen einkaufen und erst später bezahlen mussten. Somit erhielt der Kunde den Kredit direkt vom Unternehmen.

Zu den jetzt bekannten Kreditkarten kam es erst wesentlich später. Nun werden die Kreditkarten in der Regel von Kreditinstituten herausgegeben und mit dieser kann sowohl in einem Geschäft vor Ort als auch im Internet bezahlt werden. Wie früher werden mit der Kreditkarte Einkäufe getätigt, bezahlt wird meist erst einen Monat später. Damit kann der Zeitraum bis zur nächsten Gehaltszahlung abgedeckt werden. Allerdings besteht immer die Gefahr, dass aufgrund der Kreditkartenzahlung zu hohe Summen ausgegeben werden, die der Inhaber der Kreditkarte gar nicht besitzt.

Genau das sieht William Hill als Problem an, wenn seine Spieler die Einsätze mit einer Kreditkarte bezahlen: Es werden wesentlich höhere Einsätze getätigt, als der Spieler an Vermögen besitzt. Um das zu vermeiden, sprach William Hill nun ein Kreditkartenverbot für seine Spieler aus.

Kreditkartenverbot gilt ab sofort

William Hill hat beschlossen, die bestehenden Schutzmaßnahmen zu erweitern und die Spieler ab sofort noch besser zu schützen. Das bedeutet, dass bereits ab dem 16. Februar 2022 keine Kreditkarte mehr benutzt werden kann, um damit Einsätze bei Sportwetten zu tätigen. Das Verbot bezieht sich auf Irland. Allerdings geht diesem Verbot eine Empfehlung des irischen Sportwetten-Verbandes voraus. Dieser hatte bereits im letzten Jahr vorgeschlagen, bei Online Sportwetten auf Kreditkarten zu verzichten. Das ist jedoch mit einem kleinen Problem verbunden, da Kreditkarten über das Gesetz erlaubt sind. Somit können die Anbieter von Sportwetten lediglich freiwillig auf dieses Zahlungsmittel verzichten.

William Hill ist jedoch nicht der erste Sportwettenanbieter, der nun auf Kreditkarten verzichtet. Andere bekannte Anbieter von Sportwetten haben bereits die Zahlungen per Kreditkarte abgeschafft. Hierzu zählen bet365, BetWay, Entain und Flutter Entertainment. Letzterer Konzern hat erst vor Kurzem seinen neu entwickelten Fünf-Stufen-Plan zur Erhöhung der Spielersicherheit vorgeschlagen. Deshalb verwundert es kaum, wenn dieses Unternehmen die Zahlung mit Kreditkarte abgeschafft hat.

E-Wallets arbeiten ebenfalls mit Kreditkarten

Allerdings ist mit den Kreditkarten ein weiteres Problem verbunden: Auch wenn ein Spieler eine andere erlaubte Zahlungsart nutzt, könnte daran die Verwendung der Kreditkarte geknüpft sein. So stehen im Hintergrund der Zahlungsart Revolut oder Google Pay eine Kreditkarte. Das bedeutet, dass die Spieler zwar offiziell mit einer anderen Zahlungsart ihre Einsätze tätigen. Die Abbuchung der Einsätze erfolgt jedoch über eine Kreditkarte.

Die soeben erwähnten Zahlungsarten werden auch als E-Wallet bezeichnet. Bei dieser Zahlungsart kommen zwei Varianten infrage: Das E-Wallet als elektronische Brieftasche wird aufgeladen. In diesem Fall steht nur die Geldsumme zur Verfügung, die aufgeladen wurde. Damit kann ein Glücksspielfan keine Schulden machen. Eine erneute Aufladung und somit Zahlung per E-Wallet ist nur möglich, wenn der Spieler das Geld tatsächlich besitzt. Ein empfehlenswertes E-Wallet für Online Casinos ist Skrill.

Alternativ hierzu kann die Zahlung über ein Referenzkonto erfolgen. Das bedeutet, dass jede Zahlung vom hinterlegten Girokonto abgebucht wird. Somit wird zuerst gezahlt, dann wird vom Konto abgebucht. Theoretisch sind keine Abbuchungen mehr möglich, wenn das Girokonto nicht gedeckt ist. Praktisch sieht es so aus, dass zuerst der Einsatz getätigt wird und erst dann festgestellt wird, dass kein Geld mehr vorhanden ist. Zu diesem Zeitpunkt sind die Schulden bereits entstanden.

Großbritannien hat per Gesetz Kreditkarten verboten

Die Gefahr, dass sich mit einer Kreditkarte Schulden anhäufen, hat zum Beispiel die britische Regierung erkannt. Deshalb ist in Großbritannien seit knapp zwei Jahren der Einsatz von Kreditkarten bei Online Glücksspielen verboten. Neuen Nachrichten zufolge hat sich das Verbot bereits bewährt. Eine Studie, die erst vier Monate alt ist, beweist, dass sich der Einsatz von Kreditkarten im Zusammenhang mit Online Casinos erheblich reduziert hat. Das gelang der britischen Regierung über mehrere Vorschriften:

Die Glücksspielanbieter wurden aufgefordert, keine Kreditkarte mehr als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Sie mussten diese Zahlungsart somit von der eigenen Seite streichen. Damit jedoch die Kreditkarte nicht im Hintergrund genutzt wird, wie es bei E-Wallets der Fall ist, wurde eine weitere Vorschrift erlassen: Die Kreditinstitute wurden aufgefordert, keine Zahlungen mehr an die Glücksspielanbieter zu tätigen, wenn diese per Kreditkarte erfolgen. Für die Anbieter von E-Wallets hätte das bedeutet, dass sie ihr Geld nicht erstattet bekommen. Deshalb haben diese womöglich ebenfalls auf den Einsatz von Kreditkarten verzichtet.

Kommt gesetzliches Verbot in Irland?

Streichen Glücksspielanbieter die Kreditkarte aus ihrem Angebot, so geschieht dies im Moment freiwillig. Experten rechnen jedoch damit, dass es wie in Großbritannien früher oder später zu einem gesetzlichen Verbot in Irland kommt. Das aktuelle Glücksspielgesetz soll in den nächsten Monaten überarbeitet werden. Womöglich ist darin auch enthalten, dass keine Kreditkarten mehr benutzt werden dürfen. Ob das wirklich so weit kommt, steht zum aktuellen Zeitpunkt nicht fest. Irland hat ein ähnliches Problem wie Deutschland: Die geplante Glücksspielbehörde, die solch eine Vorschrift überprüfen könnte, besteht noch nicht.

Deshalb müssen die Glücksspielfans in Irland abwarten. Bis dahin kann es jedoch passieren, dass weitere Glücksspielanbieter ebenfalls die Kreditkarte aus ihrem Angebot streichen. Ist dies der Fall, würde das neue Gesetz kaum Änderungen mit sich bringen.