KGM Gaming produziert jetzt Schutzmasken
Die USA befinden sich inmitten der Corona-Pandemie und haben weltweit unter den verheerendsten Auswirkungen zu kämpfen. Hilfe wird an allen Ecken benötigt, insbesondere die medizinische Ausrüstung steht an erster Stelle. Genau deshalb hat sich der Gambling-Zulieferer KGM Gaming jetzt dazu entschieden, die eigene Produktion umzustellen. Statt Spielautomaten-Stühlen und Co. werden jetzt Schutzmasken für medizinische Einrichtungen hergestellt.
Hauptgeschäft geschlossen, jetzt möchte KGM helfen
In den USA wütet die Corona-Pandemie derzeit mit ihrer vollen Härte. Schon seit rund einem Monat ist davon auch die Glücksspielbranche betroffen. Zu dieser wiederum gehört auch der US-amerikanische Hersteller für Casino-Einrichtungen KGM Gaming. Das Unternehmen aus der Metropole Philadelphia produziert in seinen Hallen normalerweise Inneneinrichtungen für Casinos, darunter zum Beispiel Stühle für Automaten oder Spieltische. Das Problem: Der Konzern ist mit seiner Arbeit ein sogenanntes „nicht essenzielles“ Unternehmen. In Folge des Lockdowns in den USA wurde das Tagesgeschäft zum Stillstandgebracht. Bereits seit März darf der Konzern seine reguläre Produktion nicht mehr abwickeln. Um aber dennoch einen Beitrag leisten zu können, möchte KGM Gaming nun offenbar Schutzmasken produzieren. Auf diesem Wege soll der Mangel an medizinischer Ausrüstung in den Krankenhäusern im US-Bundestaat Pennsylvania reduziert werden.
Berichten von US-Medien zufolge, soll sich der Chef von KGM Gaming, Lance Weiss, bereits mit einem anderen Produzenten für die Herstellung zusammengetan haben. Auf diesem Wege wolle man mit dem medizinischen Gesichtsschutz Ärzte, Krankenschwestern und weiteres Krankenhauspersonal versorgen. Aufgrund eines erhöhten Bedarfs an Schutzausrüstung kommen zahlreiche Krankenhäuser im Bundestaat an ihre Grenzen. Die Produktion der Schutzmasken könnte im Kampf gegen das Virus also einen enormen Beitrag leisten.
Hilfe ist eine Selbstverständlichkeit
Aktuell produzieren das Unternehmen und seine Partner mehr als 1.000 Gesichtsschutzmasken täglich aus einem durchsichtigen Kunststoff. Geschäftsführer Weiss betont, dass diese Möglichkeit der Hilfe für ihn eine Selbstverständlichkeit sei:
“Bei der Entscheidung, diese medizinischen Gesichtsschutzschilde herzustellen, ging es in erster Linie um die Sicherheit meines Teams. Deshalb haben wir beschlossen, einen kleinen Montageprozess im Freien mit KGM-Teammitgliedern einzurichten, die sich freiwillig zur Hilfe gemeldet haben (…). Wir sind sehr stolz darauf, mi unserer Zeit und unseren Dienstleistungen dazu beizutragen, Ausrüstung für die Krankenhausmitarbeiter bereitstellen zu können, die an der Front dieser Krise arbeiten, um unsere Gemeinde gesund und sicher zu halten.“
Wie viele der insgesamt 49 Mitarbeiter auf freiwilliger Basis unterstützen, ist bislang noch nicht bekannt. Ebenso wenig, wann der Konzern wieder seinen regulären Betrieb aufnehmen kann. Tätig ist KGM Gaming in insgesamt elf Bundestaaten der USA.
Corona-Pandemie trifft die USA mit voller Härte
Jüngste Entwicklungen rund um die Corona-Krise zeigen keine unbedingt guten Bilder. Wie die Gesundheitsbehörden jüngst mitteilten, wurden im Bundestaat Pennsylvania bereits mehr als 18.000 Menschen positiv auf den Erreger getestet. Mehr als 2.000 Menschen mussten mit ihren Symptomen im Krankenhaus behandelt werden, rund 600 davon wurden beatmet. Die Anzahl der Todesopfer im Staat an der Ostküste der USA ist auf mehr als 330 geklettert. Pennsylvania ist jedoch keinesfalls der einzige Bundestaat, der unter den Auswirkungen der Pandemie zu leiden hat. Besonders stark betroffen ist etwa die Metropole New York. Aber auch in anderen Bundestaaten stiegen die Fallzahlen zuletzt an und brachten einen traurigen Negativrekord mit mehr als 2.000 Toten binnen 24 Stunden ans Tageslicht. Die gesamte USA befindet sich, nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht, in einer enorm brenzligen Situation.
Eine schwere Aufgabe auch für US-Präsident Donald Trump. Der erklärte jüngst, dass er die wohl schwierigste Entscheidung seines Lebens zu treffen habe: Wann der Lockdown gelockert werden kann. Wirtschaftsbosse auf der einen Seite, Virologen auf der anderen Seite. Aufgrund fehlender sozialer Absicherungen gehen vor allem die Wirtschaftsbosse davon aus, dass die Opferzahlen steigen, wenn die Wirtschaft nicht wieder zügig angekurbelt werden kann. Wird das Land zu früh wieder auf Touren gebracht, könnte die Pandemie allerdings weiter brüten und möglicherweise noch einmal stärker zurückschlagen.
Schwierige Lage für globale Glücksspielbranche
Betroffen ist vom Corona-Virus und den damit einhergehenden Lockdowns nicht nur die Glücksspielbranche in den Vereinigten Staaten. Auch in Deutschland sind derzeit keine Spielhallen geöffnet. Wie lange dieser Umstand noch anhalten wird, ist nicht bekannt. Aufgrund der enormen finanziellen Einbußen sprachen sich jüngst der Dachverband der Deutschen Automatenwirtschaft dafür aus, dass die Regierung Glücksspielunternehmen in dieser schwierigen Zeit unterstützt. Der zu erwartende Schaden für die Branche dürfte in die Milliarden gehen. Mindestens genauso wichtig: Die Glücksspielindustrie ist in Deutschland ein weitläufiger Arbeitgeber. Wird die Branche nicht unterstützt, droht eine Entlassungswelle. Es sei daher wichtig, dass kein Unterschied zwischen den einzelnen Branchen gemacht werde, wenn es um die Hilfe für notleidende Unternehmen gehen würde.
Dass die Staaten und Regierungen aber durchaus zu einer Unterstützung der Branche bereit sind, zeigen Beispiele aus anderen europäischen Ländern. In Großbritannien wurde der Industrie jüngst eine Finanzhilfe durch die Regierung zugesichert. In Italien wurde den Glücksspielunternehmen im April die Steuer erlassen. Diese soll erst im Mai wieder anfallen. Aufgrund der anhaltend bedrohlichen Situation in Italien könnte es aber sein, dass auch dieser Zeitraum verlängert wird. So oder so soll die Steuererleichterung für die italienische Branche lediglich ein Anfang sein. Die Regierung hat ein milliardenschweres Rettungspaket geschnürt, welches in verschiedenen Branchen und auf verschiedenen Ebenen unterstützen soll.