Der Wohnungsmarkt in Deutschland ist angespannt, besonders in Städten wie Berlin, Hamburg und München. Die Mieten sind hoch und freie Wohnungen selten. Diese Situation macht viele Wohnungssuchende anfällig für Betrüger, die mit der Masche des Mietbetrugs arbeiten. Wir klären dich über die wichtigsten Schutzmaßnahmen auf, damit du nicht in die Falle der Betrüger tappst.
Mietbetrug erkennen: Anzeichen und Schutzmaßnahmen gegen Betrüger
- Besonders stark betroffen sind Städte wie Berlin, Hamburg und München.
- Betrüger locken mit scheinbar günstigen Konditionen und falschen Wohnungsbesichtigungen.
- Erkenne die Warnzeichen und achte darauf, keine sensiblen Daten oder Zahlungen voreilig zu leisten.
Wie funktioniert der Betrug?
Wohnungen werden zur Untermiete angeboten, und oft kannst du sie sogar besichtigen. Doch kurz darauf wird eine Vorauszahlung verlangt – Kaution und einige Monatsmieten im Voraus. Kaum ist das Geld überwiesen, verschwindet der “Vermieter” und du stehst mit leeren Händen da, ähnlich wie bei der Betrugsmasche mit Tiny Häusern.
Oft erwecken die Betrüger den Eindruck, dass die Wohnung besonders gefragt ist. Sie setzen dich unter Druck, schnell zu handeln, um dir das Angebot zu sichern. Diese Taktik nutzt deine Erwartungen und Sorgen aus, die perfekte Wohnung zu verpassen, um dich zur schnellen Zahlung zu verleiten.
Aktuelles Beispiel aus der Praxis
Eine neue Dokumentation von Super.Markt zeigt den Betrugsfall von Taryn B. und ihrem Partner. Der Betrüger Deniz K. bietet ihnen eine ideale Wohnung an: Sie liegt zentral, ist 60 Quadratmeter groß und kostet 1.300 Euro monatlich. Ein Jahresvertrag soll ab November beginnen, und K. präsentiert sich als Hauptmieter.
Am 18. Oktober unterschreiben Taryn und ihr Partner den Vertrag und überweisen 4.100 Euro – Geld, das für die Kaution und die ersten Mieten gedacht ist. Kurz darauf erhalten sie einen Schlüssel. Die Zahlung erfolgt in gutem Glauben, da alle bisherigen Gespräche mit Deniz K. äußerst professionell erscheinen.
Der Einzug sollte am 1. November stattfinden, doch Deniz K. erfindet Ausreden. Ein angeblich tragisches Ereignis in der Familie verzögert alles. Er verspricht Taryn und ihrem Partner eine Teilrückzahlung von 1.400 Euro. Doch als sie nach Antworten suchen und die Wahrheit herausfinden wollen, stehen sie vor verschlossenen Türen.
Als Taryn zufällig den rechtmäßigen Mieter der Wohnung trifft, klärt er sie über Deniz K. auf: Obwohl K. dort gewohnt hatte, blieb er seine Miete schuldig. Sein Mietvertrag war Ende Oktober ausgelaufen, was ihm jegliches Anrecht auf die Wohnung entzog. Für Taryn endet damit die Suche nach Antworten mit einer ernüchternden Erkenntnis über die betrügerischen Machenschaften.
Schutz vor Betrug: Woran erkennst du die Gefahr?
Betrüger nutzen häufig günstige Wohnungsangebote in begehrten Stadtteilen als Köder. Niedrige Nebenkosten oder luxuriöse Immobilien sind ebenfalls Alarmzeichen. Diese Anzeigen wirken oft zu gut, um wahr zu sein. Seriöse Vermieter verlangen keine sensiblen Daten oder Zahlungen vor der Besichtigung. Seid misstrauisch bei ungewöhnlichen Anforderungen und allzu perfekten Fotos.
Gefälschte Dokumente und falsche Identitäten sind weitere Werkzeuge der Betrüger. Mietverträge und Ausweise, die authentisch aussehen, sollen Euch täuschen. Diese professionell wirkenden Unterlagen verschleiern die Betrugsabsicht und wiegen Euch in Sicherheit. Überprüft sorgfältig die Echtheit der Dokumente und bleibt aufmerksam gegenüber Ungereimtheiten.
Die Täter agieren geschickt auf bekannten Online-Portalen wie ImmobilienScout24. Diese Plattformen bieten ihnen eine perfekte Tarnung, um vermeintliche Mietangebote zu inserieren. Die weit verbreitete Akzeptanz solcher Portale steigert die Glaubwürdigkeit der Angebote und erschwert es, den Betrug zu erkennen. Prüft alle Inserate kritisch und bleibt wachsam bei der Wohnungssuche.
Betrugsopfer? Sofortige Maßnahmen zur Schadensbegrenzung
Solltest du bereits betrogen worden sein, kontaktiere deine Bank, um Rückbuchungsversuche zu starten. Eine Zahlung per Lastschrift kannst du innerhalb von acht Wochen rückgängig machen. Immer gilt: Erstatte Strafanzeige bei der Polizei und melde verdächtige Wohnungsanzeigen beim betreffenden Onlineportal. Verhindere, dass andere in die gleiche Falle tappen.
Zögere nicht, auch Zeugen zu kontaktieren, die den Betrug möglicherweise bestätigen können. Bewahre alle relevanten Dokumente auf, einschließlich E-Mails und Verträge, um deine Aussage zu untermauern. Erkundige dich bei der Verbraucherzentrale deiner Region nach weiterer Unterstützung. Ihr Rat kann dir helfen, den rechtlichen Weg zu gehen und deinen finanziellen Schaden zu minimieren.