Entlassungen bei Casinos Austria
Österreich war eines der ersten Länder, das mit hohen Covid19-Infektionszahlen zu kämpfen hatte. Als Folge dessen erlitten viele Casinos vor Ort Umsatzeinbußen. Aufgrund der Einbußen muss das Unternehmen Casinos Austria AG nun mehrere Mitarbeiter entlassen. Es könnte sich hierbei um 400 bis 600 Mitarbeiter handeln.
Gründe für die Entlassungen bei Casinos Austria
Es gibt mehrere Gründe, weshalb der Konzern Casinos Austria AG so viele Mitarbeiter entlassen möchte. In diesem Jahr hat das Unternehmen 25 Millionen Euro weniger erwirtschaftet. Dies sagt jedoch noch nichts darüber aus, ob das Unternehmen generell Gewinne einfährt. Sollte dem so sein, wäre eine Entlassung von Mitarbeitern völlig überflüssig.
Laut Aussage des Unternehmens sind die Umsätze in diesem Jahr so stark zurückgegangen, dass es absolut notwendig ist, die Mitarbeiter zu entlassen. Ein Grund hierfür sind die Umsatzrückgänge während des Lockdowns. Diese konnten in den letzten Wochen nicht wieder aufgeholt werden. Ein weiterer Grund für den Umsatzrückgang könnte der Ibiza-Ausschuss sein, der bezüglich der Casinos Austria AG für negative Schlagzeilen sorgt. All dies mag der Grund sein, weshalb das Unternehmen nun 25 Prozent der Personalkosten reduzieren möchte.
Aus exakt diesen Gründen meldete das Unternehmen nun die Kündigung von rund 600 Mitarbeitern an. Solch ein Vorhaben muss bei der AMS (Arbeitsmarktservice in Österreich) gemeldet werden. Erst 30 Tage nach dieser Meldung dürfen die Mitarbeiter entlassen werden.
Betriebsrat kämpft für die Mitarbeiter
Der Betriebsrat der Casinos Austria AG tut exakt dies, wofür ein Betriebsrat vorhanden ist: Er kämpft dafür, dass die Mitarbeiter nicht oder zumindest nicht die angemeldete Anzahl entlassen werden muss. Eine Idee des Betriebsrates liegt darin, einige Mitarbeiter frühzeitig in Pension zu schicken. Andere Mitarbeiter wiederum sollen in Teilzeit gehen. Somit sollen mehrere Arbeitsplätze erhalten bleiben.
Ein weiteres Problem besteht darin, dass viele Mitarbeiter dieses Unternehmens dreimal so viel wie andere verdienen. Aus diesem Grund könnten auch Neuverhandlungen bezüglich des Gehaltes vorgenommen werden. Ein teilweiser Gehaltsverzicht könnte auch hier einige Kündigungen verhindern.
Abgesehen von den Kündigungen der Mitarbeiter möchten auch die Vorstände auf einen Teil ihres Gehalts und ihrer Prämien verzichten. Hiermit sollen nicht nur die Kosten reduziert werden. Die Vorstände möchten hiermit ihre Solidarität zu den Mitarbeitern bestätigen.
Die Kündigungen kommen nicht unerwartet
Die Kündigungswelle kommt nicht unerwartet. Bereits im Frühjahr dieses Jahres hat das Unternehmen solche Sanktionen angekündigt. Zwar stand damals noch nicht fest, inwiefern das Unternehmen den verlorenen Umsatz erwirtschaften könnte. Damals hat der Konzern ein Restrukturierungsprogramm vorgeschlagen. Zu diesem zählte nicht nur die Entlassung der Mitarbeiter, sondern auch der teilweise Verzicht des Gehaltes der Vorstände. Zudem wurde damals vorgeschlagen, dass es in Zukunft keine automatischen Gehaltserhöhungen mehr gibt. Abgesehen hiervon soll das Angebot der Casinos vor Ort geschmälert werden. Dies betrifft jedoch in keiner Weise das Angebot an Spielen. Vielmehr soll das kulinarische Angebot geschmälert werden. Auch dies geschieht, um Kosten zu sparen.
All dies verdeutlicht, dass das Unternehmen keinesfalls absichtlich und grundlos Mitarbeiter entlässt. Es werden viele Möglichkeiten gesucht, anhand derer das Unternehmen wieder einen Gewinn einfährt. Viele dieser Ideen könnten in der Tat die Anzahl der Kündigungen reduzieren.
Immerhin beschäftigt der Konzern Casinos Austria AG in Österreich mehr als 1700 Mitarbeiter. Weltweit beschäftigt der Konzern doppelt so viele Mitarbeiter. In welcher Region die Kündigungen ausgesprochen werden sollen, steht noch nicht fest. Höchstwahrscheinlich könnte es vorrangig die Regionen betreffen, die in den letzten Monaten mit einem Lockdown zu kämpfen hatten.
Wissenswertes zur Casinos Austria AG
Der Konzern wurde erst im Jahr 1985 gegründet, und zwar aus dem Unternehmen Österreichische Spielbanken AG heraus. Der Staat besitzt einen Anteil von 30 Prozent. Diese Tatsache sollte dazu führen, dass sich der Staat Gedanken macht, wie die Mitarbeiter behalten werden können. Schließlich profitiert der Staat aufgrund der hohen Steuereinnahmen von einem Gewinn dieses Unternehmens.
Derzeit unterhält der Konzern 12 Casinos in Österreich. Zu diesen Standorten zählen Linz, Wien, Innsbruck, Bregenz, Kitzbühel, Salzburg und Seefeld. Dank dieser Örtlichkeiten zählt der Konzern auch viele Touristen zu seinen regelmäßigen Gästen. Zum Glück ist dem so, da einige Standorte mit weiteren Problemen kämpfen. So wird für das Casino in Linz ein neuer Standort gesucht. Das Problem ist, dass der derzeitige Vermieter keine Verlängerung des Mietvertrags gewährleisten kann. Einer dieser Gründe ist die ungeklärte Frage der Parkplatz- und Infrastruktursituation in Linz. Beide Probleme sollten in Zukunft behoben werden. Leider ist der derzeit amtierende Bürgermeister anderer Meinung und stellt diese Probleme hinten an. Diese Probleme führen dazu, dass die Einheimischen immer seltener in das Casino gehen.
Bislang konnte das Unternehmen hohe Gewinne erzielen und besitzt auch Tochtergesellschaften. Zudem besitzt der Konzern Anteile an anderen Konzernen. All dies führte bisher dazu, dass Casinos Austria AG ungefähr 300 Millionen Euro pro Jahr an Umsatz erwirtschaftet. Allerdings stammt nicht der komplette Umsatz aus den Casinos vor Ort. Ein hoher Anteil stammt aus dem Online Angebot, das mit Sicherheit in den letzten Monaten vermehrt genutzt wurde. Sollte dieser Bereich weiter ausgebaut werden, so könnten durchaus einige Mitarbeiter in diesen Bereich versetzt werden.