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Der gleitende Durchschnitt beim Trading: So nutzt du ihn effektiv

Veröffentlicht am: 24.04.2024

Wenn es um technische Handelsindikatoren geht, darf der gleitende Durchschnitt nicht fehlen. Es ist ein wichtiges und effektives Tool, um Kursverläufe und Märkte zu analysieren und einzuschätzen. Wir stellen diesen Indikator nachfolgend genauer vor und erklären, wie du ihn am besten im Trading Alltag einsetzt.

Abstrakte Darstellung des gleitenden Durchschnitts beim Trading - Erstellt mit AI durch Betrugstest Prompt.

Um eine effektive technische Analyse beim Trading durchzuführen, ist es wichtig, die Funktionsweise des gleitenden Durchschnitts zu verstehen.

Was ist der gleitende Durchschnitt?

Ein gleitender Durchschnitt wird auch als Moving Average (MA) bezeichnet und dient als wichtiges Tool zur Abschätzung zukünftiger Marktentwicklungen. Dieser technische Indikator setzt sich aus einer spezifischen Anzahl an Preispunkten eines Assets zusammen, deren aggregierte Summe durch die Gesamtanzahl der Beobachtungspunkte innerhalb eines definierten Zeitrahmens geteilt wird, was die Erkennung von Trends erleichtert.

Trader greifen auf historische Kursdaten zurück, um sich wiederholende Muster zu identifizieren und optimale Ein- sowie Ausstiegspunkte zu bestimmen, um die Störeffekte durch zufällige Preisschwankungen zu reduzieren. Unterstützungs- und Widerstandsebenen lassen sich durch die Analyse von Kurscharts über bestimmte Zeiträume erschließen, um handelsrelevante Signale zu generieren.

Woher stammt der Name?

Der Name des Indikators basiert auf dem stetigen Austausch alter Datenpunkte durch neue, was jeweils eine Änderung der Trendlinie auf der Grafik nach sich zieht. Als nachlaufender Indikator bekannt, folgt der MA der Preisentwicklung über einen Zeitraum und ebnet die Fluktuationen ein, um einen klareren Blick auf den üblichen Marktverlauf zu ermöglichen.

Bei technischen Analysen wird dieser Indikator genutzt, um sowohl kurzfristige als auch langfristige Zeitfenster zu bewerten und mögliche zukünftige Entwicklungen vorherzusagen. Insbesondere beim Handeln mit limitierten Gütern wie US-Rohöl, dessen Preis stark von Angebot und Nachfrage beeinflusst wird, zeigt sich der Nutzen des MA.

Der MA-Indikator erlaubt den Anlegern, Preisänderungen über maßgeschneiderte Zeiträume, beispielsweise 20, 50, 100 oder 200 Tage, zu verfolgen, bevor sie eine Handelsposition einnehmen.

Arten der gleitenden Durchschnitte

Zwei gängige Varianten von gleitenden Durchschnitten sind weit verbreitet: der einfache gleitende Durchschnitt (Simple Moving Average, SMA) und der exponentielle gleitende Durchschnitt (Exponential Moving Average, EMA).

Einfacher gleitender Durchschnitt

Der einfache gleitende Durchschnitt ist ein grundlegender, ungewichteter Indikator, der aktuelle Datenpunkte zusammenfasst, um den mittleren Preis zu ermitteln. Diese Methode bezieht die Summe der betrachteten Werte und teilt sie durch die Anzahl der Perioden.

Beispielrechnung

Um den SMA eines Vermögenswerts zu berechnen, nehmen wir beispielsweise die letzten fünf Preispunkte (A), z. B. 67, 68, 65, 67 und 68. Diese Zahlen werden addiert und durch fünf (n) geteilt, um den Durchschnittswert von 67 zu erzielen.

Exponentieller gleitender Durchschnitt

Der exponentielle gleitende Durchschnitt legt mehr Gewicht auf aktuellere Daten und reagiert daher schneller auf neue Marktinformationen. Im Gegensatz zum SMA, der alle Perioden gleich behandelt, fokussiert der EMA stärker auf die jüngsten Kursdaten, was ihm ermöglicht, Markttrends frühzeitig zu signalisieren.

Besonders in stark schwankenden Märkten bevorzugen Händler oft den EMA, da er schneller auf Preisanpassungen anspricht. Dieser Indikator berücksichtigt neuere Preisinformationen, die auf verschiedene Faktoren wie Unternehmensleistungen, Managementwechsel oder unerwartete Ereignisse zurückgehen können.

Noch ein Rechenbeispiel

Die Berechnung des EMA erfolgt, indem zunächst der aktuelle Schlusskurs (Pt), der EMA der vorherigen Periode (EMAt-1) und der Glättungsfaktor (k) ermittelt werden. Für einen kurzen Zeitraum, beispielsweise zehn Tage, wird der Glättungsfaktor (k) mittels der Formel 2/(m+1) berechnet, wobei m = 10 steht.

Handelsstrategien mit gleitenden Durchschnitten

Es existieren vielfältige Ansätze für den Einsatz von gleitenden Durchschnitten im Handel, die den Tradern zur Verfügung stehen:

Crossover Strategie

Die Crossover Strategie basiert auf der Interaktion zweier gleitender Durchschnittslinien, die sich kreuzen und dadurch ein Kauf- oder Verkaufssignal generieren. Dieses Phänomen tritt auf, wenn der Preis des kurzfristigen gleitenden Durchschnitts den des langfristigen Durchschnitts schneidet, was auf eine mögliche Trendwende hindeutet.

Der kurzfristige gleitende Durchschnitt, oft als der schnellere Indikator betrachtet, misst die Preisentwicklung über eine kürzere Zeitspanne wie 5, 10 oder 20 Tage und reagiert daher zügig auf tägliche Preisfluktuationen.

Im Gegensatz dazu erfasst der langfristige gleitende Durchschnitt die Preisbewegungen über einen ausgedehnten Zeitraum wie 100 oder 200 Tage. Er reagiert langsamer auf kurzzeitige Preisveränderungen, ermöglicht jedoch das Erkennen von längerfristigen Trendmustern und bietet Einblick in optimale Zeitpunkte für das Eröffnen von Handelspositionen.

Ribbon Strategie

Diese Strategie ist auch als Bandstrategie bekannt, stellt eine Variation der Crossover Strategie dar. Hierbei werden mehrere gleitende Durchschnittslinien in sequenzieller Abfolge einem Chart hinzugefügt, sodass sie einem Band ähneln.

Unterschiedliche Längen

Ein solches Band aus gleitenden Durchschnitten wird typischerweise mit sechs bis acht unterschiedlichen Längen kreiert, die diverse Trendlinien abbilden und in Zehn-Tage-Intervallen angeordnet sind. Dies ermöglicht die Einbindung von gleitenden Durchschnitten für Zeiträume wie 10, 20, 30, 40, 50 und 60 Tage.

Das Band kann sowohl mit dem einfachen gleitenden Durchschnitt (SMA) als auch mit dem exponentiellen gleitenden Durchschnitt (EMA) berechnet werden. Zur Auswertung des Bands wird die Bewegung der Trendlinien beobachtet. Wenn die MA-Linien kohärent in eine Richtung tendieren, weist dies auf einen robusten Trend hin. Die MA-Linien orientieren sich innerhalb des Bands entweder auf- oder abwärts.

Die Distanz zwischen den MA-Linien wird ebenfalls analysiert, um die Stärke eines Trends zu beurteilen. Ein paralleler Verlauf der MA-Linien signalisiert einen gefestigten Trend. Ein Auseinanderdriften der Linien mit jedem Intervall kann hingegen anzeigen, dass ein Trend sich dem Ende zuneigt. Eine Annäherung der MA-Linien könnte jedoch das Aufkommen eines neuen Trends signalisieren.

MACD Strategie

Die Strategie, die auf dem Moving Average Convergence Divergence (MACD) basiert, verwendet einen technischen Indikator, der Schwankungen in der Marktpreisdynamik erfasst. Dieser Ansatz nutzt unterschiedliche MA-Linien zur Identifikation von Unterstützungs- und Widerstandsniveaus.

Die folgenden drei Hauptkomponenten sind essentiell für die Konstruktion des MACD-Indikators:

  • MACD-Linie: Differenz zwischen dem 12-Tage-EMA und dem 26-Tage-EMA des Schlusskurses
  • Signallinie: 9-Tage-EMA der MACD-Linie
  • Histogramm: Differenz zwischen MACD-Linie und Signallinie

Dieser Indikator wird eingesetzt, um die Intensität sowie den möglichen Wendepunkt eines Trends zu evaluieren. Ein Übersteigen der MACD-Linie über die Signallinie kann ein potenzielles Kaufsignal darstellen, während ein Unterschreiten der MACD-Linie unter die Signallinie als Verkaufs- oder Short-Signal interpretiert werden kann.

Bollinger Bänder Strategie

Bei der Nutzung der Bollinger Bänder Strategie zeichnen technische Analysten Trendlinien auf einen Chart, welche die überkauften und überverkauften Zustände des Marktes markieren. Diese Zustände werden durch die Positionierung des Preises in Relation zu den Bollinger Bändern, die jeweils zwei Standardabweichungen vom einfachen gleitenden Durchschnitt (SMA) des Vermögenswerts entfernt sind, identifiziert.

Dieses Instrument dient dazu, die Marktvitalität zu bewerten. Eine größere Distanz der Bänder zur zentralen Linie zeigt eine höhere Volatilität an, während eine geringere Distanz auf einen weniger volatilen Markt hinweist. Die mathematische Grundlage für die Bänder umfasst die Addition und Subtraktion der doppelten täglichen Standardabweichung zum bzw. vom mittleren Band, dem SMA.

Die Bollinger Bänder werden darüber hinaus genutzt, um zu beobachten, wie häufig der Markt diese Grenzen erreicht, was als Grundlage für Kauf- oder Verkaufssignale dienen kann. Ein Berühren des oberen Bandes kann ein Zeichen für einen überkauften Zustand sein, während ein Kontakt mit dem unteren Band auf einen überverkauften Zustand hinweist.

Mit dem Trading beginnen

Da die Basics nun geklärt sind, kann es mit den ersten Trading Schritten losgehen, um das Gelernte in die Praxis umzusetzen. Dafür brauchst du zuerst einen Trading Anbieter. Teste zum Beispiel die besten CFD-Broker oder ausgezeichnete Anbieter von Aktiendepots.

Starte zuerst mit einem Demokonto, um dich langsam heranzutasten und dich mit dem Gleitenden Durchschnitt vertraut zu machen. Vergleiche auch die Trading Kosten sowie die Auswahl der Handelsinstrumente, um das für dich beste Portal zu finden. Eine Übersicht über die Kosten beim Handel findest du in unserem großen Guide zu den Kosten und Gebühren beim Trading.

Zusammenfassung

Der gleitende Durchschnitt ist ein wesentlicher Indikator im technischen Handel, der durch Zusammenfassung verschiedener Preispunkte und Division durch die Anzahl der Datenpunkte eines spezifizierten Zeitraums eine Trendlinie bildet. Die zwei am häufigsten verwendeten Varianten sind der einfache gleitende Durchschnitt (SMA) und der exponentielle gleitende Durchschnitt (EMA).

Diverse Strategien nutzen den gleitenden Durchschnitt zur Optimierung von Handelsentscheidungen. Zu diesen Strategien zählen das Crossover, bei dem Kauf- und Verkaufssignale durch das Überschneiden zweier gleitender Durchschnittslinien generiert werden, die Ribbon Strategie, welche eine Folge von MA-Linien verwendet sowie der MACD, der die Konvergenz und Divergenz zwischen gleitenden Durchschnitten zur Preisbewertung nutzt.

Ebenso wichtig ist die Bollinger Bänder Strategie, die auf der Beobachtung der Preisvolatilität basiert, um überkaufte oder überverkaufte Marktbedingungen zu erkennen. Diese Methoden bieten wertvolle Einblicke und helfen, fundierte Handelsentscheidungen zu treffen.