Dänen lieben Online-Casinos und Spielstätten vor Ort
Die Glücksspielbehörde hat vor wenigen Tagen den aktuellsten Bericht über die Nutzung diverser Glücksspielmärkte veröffentlicht. Diese Zahlen sprechen eine deutliche Sprache, derzufolge nicht nur Online-Casinos sehr beliebt sind, sondern auch landbasierte Spielstätten. Im Vergleich zu den letzten zehn Jahren steigen die Umsätze im Glücksspielmarkt laufend an. In diesem Zusammenhang hat die dänische Glücksspielbehörde weitere Erkenntnisse veröffentlicht, die durchaus positiv zu werten sind.
Über welche Glücksspielarten gibt der Bericht Auskunft?
Die dänische Glücksspielbehörde mit dem Namen Spillemyndigheden veröffentlicht einmal pro Jahr die ermittelten Zahlen, die zu verstehen geben, wie die Dänen an Glücksspielen teilnehmen. Aus diesem Grund bezieht sich der Bericht auf Sportwetten, Spielautomaten, einem Online-Casino Vergleich und landbasierte Spielstätten. Nachdem die Aufsichtsbehörde für Glücksspiele alle Spiele in diese vier Bereiche unterteilt, handelt es sich bei den landbasierten Angeboten nicht um die klassischen Glücksspielautomaten, sondern um Casinospiele wie Roulette und diverse Kartenspiele. Wer die Zahlen genauer betrachtet, muss jedoch den in den vergangenen Jahren vorhandenen Lockdown beachten. Ansonsten entsteht ein verzerrtes Bild.
Immerhin sieht es auf den ersten Blick so aus, als hätten die landbasierten Spielstätten den größten Anstieg erlebt, da sich die Umsatzzahlen in diesem Bereich um 59,1 Prozent erhöht haben. Der Zuwachs der Online-Casinos liegt nur bei 2,4 Prozent. Der enorm hohe Anstieg bei den landbasierten Spielstätten entstand durch den Vergleich mit den Vorjahreszahlen, die aufgrund des Lockdowns entsprechend niedrig ausfielen. Nachdem Online-Casinos jederzeit erreichbar waren, geben die aktuellsten Zahlen nur eine geringe Steigerung wieder. Hinzu kommt, dass sich die Vergleichszahlen der verschiedenen Jahre nicht immer auf den gleichen Zeitraum beziehen. Während im Jahr 2021 zwölf Monate für den Vergleichszeitraum herangezogen wurden, handelt es sich im Jahr 2022 nur um den Zeitraum Januar bis Oktober.
Online-Casinos generierten den höchsten Umsatz
Werden nur die absoluten Zahlen betrachtet, liegen Online-Casinos mit einem großen Abstand vorne. Alle in Dänemark lizenzierten Online-Casinos haben gemeinsam im Jahr 2022 einen Umsatz von 2.882 Millionen DKK erzielt, während landbasierte Spielstätten lediglich bei 349 Millionen DKK lagen. Zwischen diesen beiden Zahlen bewegen sich die Umsätze der Spielautomaten, die immerhin einen Umsatz von 1.154 Millionen DKK erzielten. Allerdings konnte auch der Sportwettensektor einen hohen Umsatz generieren, der von der Aufsichtsbehörde mit 2.316 Millionen DKK angegeben wurde. Obwohl diese Summe ebenfalls sehr hoch erscheint, hat der Wettsektor einen Verlust generiert. Dieser liegt aber nur bei 4,1 Prozent.
Der Sportwettensektor ist jedoch der einzige, der laut Bericht einen Umsatzrückgang verzeichnet. Die landbasierten Casinos konnten eine Steigerung von mehr als 300 Prozent erzielen, während der Zuwachs bei den Online-Casinos einstellig ausfiel. Trotzdem ist es so, dass seit dem Jahr 2012 eine stetige Steigerung bei den Online-Casinos zu verzeichnen ist. Das ist jedoch angesichts der weiteren Aussage, die von der dänischen Glücksspielaufsichtsbehörde getätigt wurde, nicht weiter schlimm: Es wurde ebenfalls ein Anstieg beim Sperrregister verzeichnet.
Spielersperrsystem Rofus ebenfalls sehr beliebt
Wie die dänische Aufsichtsbehörde bereits im vergangenen Dezember verraten hat, greifen viele Glücksspielfans freiwillig zum neuen Sperrsystem Rofus. Dieses gibt es in Dänemark seit 2012 und seit diesem Zeitpunkt wird es rege genutzt. Aktuell handelt es sich um 30.000 Spieler, die sich freiwillig dort eingetragen haben. Über die Aufteilung bezüglich der Geschlechter hat die Behörde ebenfalls eine Aussage getroffen: Es sind doppelt so viele Männer wie Frauen angemeldet. Demzufolge bestehen die gesperrten Spieler zu zwei Drittel aus Männern. Als positiv sieht die Aufsichtsbehörde, dass nach wie vor neue Spieler hinzukommen, weshalb auch hier ein jährlicher Anstieg zu verzeichnen ist.
Doch weshalb freut sich die Aufsichtsbehörde über den Anstieg der selbst gesperrten Spieler? Das liegt daran, dass in Dänemark knapp 11 Prozent an einer Spielsucht leiden. Diese Zahl wurde über eine Studie ermittelt, bei der die Spieler befragt wurden. Jene Studie stammt aus dem Jahr 2021. Das Ergebnis wurde damals von Jeppe Bruus – für Glücksspiele zuständiger Steuerminister – als sehr bedenklich bezeichnet. Immerhin handelt es sich hierbei um einen 100-prozentigen Anstieg im Vergleich zu 2016. In dieser Erkenntnis ist auch ein Grund zu sehen, weshalb in Dänemark das Glücksspielgesetz überarbeitet wurde, um insbesondere jüngere Personen vor einer Spielsucht zu schützen. Aus dem gleichen Grund heraus kam es erst im letzten Jahr zu weiteren Änderungen.
Weitere Ergebnisse der Studien
Wie Medien berichten, gibt es in Dänemark zahlreiche Spieler, die ein problematisches Verhalten aufweisen. Die Zahl derjenigen, die laut Studie an einer Spielsucht leiden oder zumindest ein unsicheres Spielverhalten zeigen, liegt bei 500.000. Diese Zahl führt bei den entsprechenden Verbänden für Besorgnis. Ebenfalls Politiker zeigen sich hierüber nicht erfreut und versuchen zu einer Lösung zu kommen. Bezüglich einer Spielsucht muss beachtet werden, dass nicht nur die spielende Person, sondern auch deren Angehörige darunter leiden. Ebenso könnte es passieren, dass sich die Spielsucht negativ auf die Arbeitsleistung auswirkt. All dies führt dazu, dass sich auch die Politiker dazu veranlasst sehen, eine Lösung herbeizuführen.
Wie diese aussehen könnte, wurde öffentlich nicht bekanntgegeben. Einige Minister aus unterschiedlichen Fachbereichen haben bereits Ideen vorgestellt, unter denen sich eine Einschränkung der Werbung befindet. So wird bereits darüber diskutiert, ob es möglich wäre, Werbung an bestimmte Personengruppen zu unterbinden. Zugleich steht zur Diskussion, Werbung für Glücksspiele komplett zu verbieten, so wie es bereits im Tabakbereich der Fall ist.
Ideen des Glücksspielverbandes Spillebranchen
Der Glücksspielverband Spillebranchen hat ebenfalls bereits Ideen vorgestellt, anhand derer zumindest jüngere Personen geschützt werden könnten. So könnte es auch in Dänemark zu dem Verbot kommen, das bereits in anderen Ländern existiert: Es dürfen keine bekannten Sportler unter 25 Jahren für Glücksspielwerbung engagiert werden. Grundsätzlich wäre ein Verbot von Prominenten und weiteren einflussnehmenden Personen zusätzlich denkbar. Allerdings stellt sich der Verband gegen ein komplettes Werbeverbot, da hierdurch die Spieler zu illegalen Angeboten gelockt werden würden. Immerhin hätte Werbung das Ziel, legale Produkte zu finden und nutzen zu können.