Startseite

Dänemark: eines der erfolgreichsten Länder Europas beim legalen Glücksspiel

Veröffentlicht am: 07.10.2022

In Europa findet seit geraumer Zeit ein großer Wandel der Glücksspielbranche statt. Um die Spieler vor finanziellen Schäden und einer Spielsucht zu schützen, haben die meisten europäischen Länder den Online-Glücksspielmarkt legalisiert. Demzufolge dürfen nur noch lizenzierte Anbieter ihr Sortiment präsentieren, illegale Anbieter müssen mit entsprechenden Konsequenzen rechnen. Die dänische Glücksspielbehörde hat in einem Bericht veröffentlicht, dass fast jeder dänische Glücksspielfan ein legales Online-Casino nutzt und war mit der Legalisierung erfolgreich.

Kopenhagen – die Hauptstadt Dänemarks.

Dänemark konnte seit der Liberalisierung des Online-Glücksspielmarktes im Jahr 2012 90 Prozent der Spieler auf legale Online-Casinos lenken. (©ExplorerBob/Pixabay)

Dänemark hat 2011 den Onlinemarkt legalisiert

In Dänemark gab es bis zum Ende des Jahres 2011 eine Monopolstellung. Nachdem die Spieler jedoch ein weitaus umfangreicheres Sortiment forderten, wurde in Dänemark die Entscheidung der Liberalisierung von Online-Casinos getroffen. Diese Entscheidung sollte es ermöglichen, dass in Zukunft auch private Glücksspielanbieter ihre Spiele auf legale Weise anbieten können. Der Vorteil läge darin, dass die lizenzierten privaten Glücksspielunternehmen alle gesetzlichen Vorschriften und Regeln bezüglich eines sicheren Glücksspiels einhalten müssen. Zugleich müssen lizenzierte Anbieter Steuern zahlen, was nicht-lizenzierte Anbieter definitiv nicht tun. Dänemark geht seit einiger Zeit auch stark gegen Verstöße vor.

Deshalb haben nicht nur die Spieler in Dänemark von der Liberalisierung profitiert, auch der Staat konnte hierdurch die Steuereinnahmen erhöhen. Das hat in der Tat funktioniert, wie die dänische Glücksspielbehörde über ihre Pressemitteilung veröffentlichte: Seit der Liberalisierung des Online-Glücksspiels haben sich die Einsätze aller Spieler in Dänemark verdoppelt. Im Jahr 2012 gaben alle dänischen Spieler zusammen 1,6 Milliarden DKK für Online-Glücksspiele aus. Im Jahr 2021 waren es 3,3 Milliarden DKK. Wird diese Summe pro Kopf umgerechnet, so hat jeder 2.210 DKK pro Jahr für Glücksspiele ausgegeben. Umso erfreulicher gestalten sich daher die weiteren Zahlen, die von der dänischen Glücksspielbehörde veröffentlicht wurden.

Online-Glücksspielmarkt stieg stark an

Seit der Liberalisierung des Online-Glücksspielmarktes legte der Glücksspielmarkt in Dänemark um sieben Prozent zu. Wird beachtet, dass der Umsatz in den landbasierten Casinos und weiteren Spielstätten um 59 Prozent zurückging, wird der Zuwachs beim Online-Glücksspielmarkt erst deutlich. Inwiefern Casinospiele wie Roulette und Kartenspiele einen Zuwachs erhielten, lässt sich auf Anhieb nicht erkennen. Die dänische Glücksspielbehörde hat lediglich veröffentlicht, dass der Umsatz bei Sportwetten um 53 Prozent angestiegen ist. In dieser Entwicklung sieht der dänische Glücksspielanbieter einen vollen Erfolg: ungefähr 90 Prozent der in der Glücksspielbranche generierten Umsätze wurden bei lizenzierten Anbietern getätigt.

Anders Dorph von der Glücksspielbehörde zufolge handelt es sich bei Dänemark nun um eines der Länder, das den größten Umsatz über lizenzierte Anbieter generiert. Diese seien verantwortungsbewusst, halten alle Gesetze und Regeln ein und zahlen Steuern. Der generelle Anstieg der Glücksspielbranche auf 10,3 Milliarden DKK wird aus diesem Grund von der Glücksspielbehörde nicht als gefährdend angesehen. Wichtig sei lediglich, dass die Spieler nicht bei illegalen Angeboten spielen, sondern legale Anbieter nutzen. Dann ist es auch nicht als negativ anzusehen, dass sich der Umsatz pro Person erhöht hat. Anders Dorph hat ebenfalls bekannt gegeben, dass die Dänen grundsätzlich mehr Geld in der Hand halten als früher. Somit bleibt das Verhältnis zwischen dem Einkommen und den Ausgaben für Glücksspiele gleich.

57 lizenzierte Anbieter für Dänemark vorhanden

Positiv ist, dass sich nunmehr 90 Prozent des Glücksspielmarktes auf legale Glücksspielanbieter verteilen. Vor der Liberalisierung im Jahr 2011 waren es nur 40 Prozent. Das bedeutet, dass die neuen Anbieter mit ihrem umfangreichen Sortiment tatsächlich in der Lage waren, die Spieler an sich zu binden. Daran ist die Glücksspielbehörde beteiligt, denn seit 2011 hat die Behörde 57 Anbieter lizenziert. Scheinbar reicht das von ihnen angebotene Sortiment aus, nachdem sich die Spieler an legale Online-Casinos wenden.

Trotzdem gibt es noch zahlreiche Anbieter, die bislang keine Lizenz beantragt haben. Solche Unternehmen haben jedoch kaum die Chance auf Bestand, da die Behörde streng gegen diese Anbieter vorgeht. Im Gegensatz zu anderen Ländern, die Geldstrafen aussprechen, sperrt Dänemark die Seiten. So können Glücksspielfans nicht mehr auf diese Casinos zugreifen und dort spielen. Die Glücksspielbehörde hat bereits mehr als 200 Seiten gesperrt und so die Sicherheit für die Spieler erhöht. Schließlich lag das Ziel der Liberalisierung darin, die Spieler auf legale Angebote zu lenken und das illegale Glücksspiel so weit wie möglich einzuschränken.

Detaillierte Zahlen verraten Anstieg der Online-Casinos

Die von der Glücksspielbehörde veröffentlichten Zahlen zeigen deutlich, dass sich die Online-Glücksspielbranche seit der Legalisierung um einen Zuwachs von 100 Prozent freut: Der Umsatz stieg in zehn Jahren von 1,6 auf 3,2 Milliarden DKK an. Allerdings gibt es keine Zahlen darüber, wie viel Umsatz vor 2012 bei illegalen Online-Casinos erreicht wurde. Wetten sind seit dem neuen Glücksspielrecht in Dänemark ebenfalls angestiegen, obwohl sie zwischendurch etwas absanken: Im Jahr 2012 lag der Umsatz bei 1,7 Milliarden DKK und im Jahr 2021 bei 2,6 Milliarden DKK.

Der Umsatz der Lotterien blieb in den letzten zehn Jahren weitgehend stabil. Einen Rückgang verzeichneten jedoch Spielautomaten und Casinos vor Ort. Letztere haben coronabedingt in den Jahren 2020 und 2021 einen weiteren Rückgang erlitten. Der stärkste Umsatzrückgang fand bei den Spielautomaten statt: Lag er im Jahr 2012 noch bei 1,9 Milliarden DKK, erreichte er im Jahr 2021 nur noch 0,7 Milliarden DKK.

Nur ein paar europäische Länder stehen vor Dänemark

Zwar befindet sich Dänemark noch nicht an der Spitze der Länder, die den größten Glücksspielumsatz über legale Anbieter erzielen. Aber immerhin konnte Dänemark den fünften Platz belegen. Das war im Jahr 2021 der Fall und womöglich sehen die Daten für 2022 noch einmal anders aus. Doch welche Länder stehen vor Dänemark? Es handelt sich um die nachfolgenden Länder mit den ermittelten Werten:

  • Großbritannien: 98 Prozent
  • Tschechien: 95 Prozent
  • Italien: 93 Prozent
  • Rumänien: 92 Prozent

Einige europäische Länder liegen hinter Dänemark zurück, was teilweise verwundert. So hat es Schweden im Jahr 2021 nur zu 88 Prozent geschafft, die Glücksspielfans auf legale Seiten zu lenken. Portugal und Spanien haben sogar nur 83 Prozent erzielt. Anders sieht es allerdings mit Deutschland aus, denn dieses Land taucht in der Statistik von Dänemark überhaupt nicht auf.