Casinos Austria kämpft gegen Betrugsvorwürfe
Kaum ist das neue Jahr ein paar Tage alt, schon kämpft der Glücksspielkonzern Casinos Austria mit schweren Vorwürfen. Unter anderem ist der Verein Spielerhilfe.at der Meinung, dass ein Betrug bei den Automaten stattfindet. Wir ergründen, ob das wirklich so ist und geben die Fakten bekannt, weshalb sich der Glücksspielkonzern nun mit diesen Vorwürfen auseinandersetzen muss.
Bundesgesetz regelt die Auszahlungsquote
Es ist ein sehr harter Vorwurf, gegen den die Casinos Austria kämpft. Im Grunde genommen wirft der Verein Spielerhilfe.at dem Unternehmen vor, dass die Auszahlungsquote manipuliert werden würde. Dies würde der Verein daran erkennen, dass zu Beginn eines Monats weniger Gewinne ausgezahlt werden und sich am Ende eines Monats die Gewinnausschüttung erhöht. Dahinter sieht der Verein keinen Zufall mehr.
Auf der anderen Seite ist es so, dass laut Bundesgesetz zur Regelung des Glücksspielwesens die Anbieter selbst festlegen dürfen, auf welcher Höhe sich die Auszahlungsquote befindet. Zulässig ist ein Wert zwischen 85 und 95 Prozent. Welche Auszahlungsquote generell ausgezahlt wird, muss jedoch der zuständigen Landesbehörde gemeldet werden. Das bedeutet: Zuerst legt entweder der Spielehersteller oder das aufstellende Unternehmen die Auszahlungsquote fest. Soll die Quote geändert werden, so muss die Landesbehörde darüber informiert werden.
Doch worauf stützt nun der Verein seine Vorwürfe? Angeblich hat der Vereinssprecher Christoph Holubar mit einem Manager gesprochen, der bestätigte, dass Casinos Austria neue Kunden gewinnen lässt. Hiermit werden die Kunden gebunden. Sobald ein neuer Spieler zum Stammkunden wurde, lässt die Höhe des Gewinns angeblich nach.
Casinos Austria weist Vorwürfe zurück
Es ist nicht anders zu erwarten: Casinos Austria weist die Vorwürfe entschieden zurück. Die vom Gesetz geschaffene Bandbreite der möglichen Auszahlungsquote würde von Casinos Austria eingehalten werden. Somit läuft in den Spielcasinos alles legal ab. Seltsam erscheint zudem, dass der Name des Managers nicht erwähnt wird. Somit kann auch nicht zwingend von einer nachvollziehbaren Aussage ausgegangen werden.
Profis unter den Spielern mögen ebenfalls die Aussage des Vereins Spielerhilfe.at anzweifeln. Der Verein begründet seinen Betrugsvorwurf unter anderem damit, dass an besuchsschwachen Tagen höhere Gewinne ausgezahlt werden, während an besuchsstarken Tagen die Gewinne niedriger ausfallen. Darin sieht der Verein ein fehlendes Zufallsprinzip. Wer sich jedoch mit Spielautomaten auskennt, zweifelt die Aussage des Vereins an. Es ist durchaus möglich, dass an besuchsschwachen Tagen ein Jackpot ausgezahlt wurde, der an den besuchsstarken Tagen zuvor angesammelt wurde. Es ist keinesfalls ungewöhnlich, dass an einem besuchsschwachen Tag der Jackpot gewonnen wird.
Grundsätzlich lässt sich nur über die Tage nicht feststellen, ob der Zufallsgenerator funktioniert oder nicht. Denn wenn auch Spielautomaten ein Glücksspiel darstellen, hängt der Gewinn oft von der Feinfühligkeit des Spielers ab. Zudem mag es durchaus Glückspilze geben, die nur einen Euro investieren und den Jackpot ergattern.
Interessanterweise gibt der Verein zu, dass sich alles im legalen Rahmen bewegt. Trotzdem wird dem Casinos Austria vorgeworfen, hier zu betrügen oder absichtlich Spieler abzuzocken.
Detaillierte Erklärungen zu den Vorwürfen
Warum also handelt es sich bei den Spielautomaten von Casinos Austria um Betrug und nicht um Glück? Der Verein begründet es damit, dass zu Beginn eines Monats weniger Gewinne ausgezahlt werden. Angeblich würden jedoch in dieser Zeit mehrere Spieler die Casinos aufsuchen, da sie ihr neu erhaltenes Gehalt zum Spielen verwenden. Mit dieser Anschuldigung, dass die Quoten absichtlich gesteuert werden, hatte die Spielerhilfe.at bereits im letzten Jahr den Konzern konfrontiert. Eine Rückmeldung hierzu kam jedoch nie.
Lediglich eine Information wurde von Casinos Austria im Laufe der Zeit getätigt. Auf die Nachfrage, ob die Geräte steuerbar sind oder miteinander verbunden sind, um die Gewinnausschüttungen miteinander zu vernetzen, kam die Antwort:
Die Geräte von Casinos Austria sind mit dem Bundesrechenzentrum verbunden. Zusätzlich wird der Konzern vom Bundesministerium für Finanzen überwacht. Somit findet laut Casinos Austria eine korrekte Abwicklung des Automatenglücksspiels statt.
Trotzdem sieht der Verein Spielerhilfe.at ein gesundheitliches Problem der Bevölkerung, wenn sich bei Casinos Austria nichts ändert. Ein leiser Vorwurf ist zu hören, da es sich beim Casinos Austria um ein teilstaatliches Unternehmen handelt. Somit wird zum Teil auch der Vorwurf laut, dass mit der Gewinnausschüttung auch die Steuereinnahmen beeinflusst werden.
Online Casinos scheinen sicherer zu sein
Solange der Verein dem Unternehmen nichts nachweisen kann und Casinos Austria die Vorgaben der Gesetze einhält, sollten auch keine Konsequenzen drohen. Mit solch öffentlichen Anschuldigungen wird jedoch der Ruf geschädigt. Deshalb muss sich der Konzern mit diesen Vorwürfen auseinandersetzen, um seinen guten Ruf zu bewahren.
Wie sieht es eigentlich mit Online Casinos aus? Können diese auch die Auszahlungsquote beeinflussen? Oder könnte solch ein Vorgehen überhaupt überprüft werden? Die Online Casinos müssen für jeden Spielautomaten angeben, wie hoch die Auszahlungsquote ausfällt. Somit kann sich jeder Spieler vorab informieren und die Entscheidung treffen, an welchem Slot er spielen möchte. So läuft es theoretisch auch im Casino vor Ort ab. Die Automaten müssen beschriftet werden und somit klar anzeigen, wie hoch die Auszahlungsquote ausfällt. Dass sich ein Online Casino oder ein Betreiber vor Ort die Mühe macht und täglich die Quote ändert, ist kaum nachvollziehbar.