Biathlon 2021/2022: Kader stehen fest
Es klingt irgendwie seltsam, wenn mitten im Sommer über die Teilnehmer des Biathlons gesprochen wird. Es mag daran liegen, dass es im Grunde genommen gar nicht mehr lange dauert, bis der Winter und somit die nächste Biathlon Saison ansteht. Exakt aus diesem Grund wurden bereits jetzt die engagierten Spieler und auch neue Trainer bekanntgegeben. Wir möchten einen kleinen Blick über den Stand in diversen Ländern geben.
Tschechien nimmt Generationenwechsel vor
Eigentlich ist es völlig normal, dass immer neue Spieler in einen Kader aufgenommen werden. Natürlich möchte jedes Land gewinnen, weshalb auch immer wieder Nachwuchssportler aufgenommen werden, wenn sie ein hohes Potential besitzen. In Tschechien sieht es dieses Jahr so aus, als würde bewusst auf einen Generationswechsel gesetzt werden. So wurden sieben Junioren und sieben Herren in eine Trainingsgruppe aufgenommen. Michel Krcmar ist mit seinen 30 Jahren der Erfahrenste und mitunter auch Erfolgreichste.
Eine weitere Besonderheit ist, dass die 14 Sportler zwar in einer Mannschaft sind, aber nicht immer mit dem gleichen Programm trainieren. So sollen die Junioren ihre Fähigkeiten beweisen können. Für die Trainer bedeutet es zugleich, dass besser abgeschätzt wird, wer im Weltcup und wer im IBU-Cup startet. Bei den Damen sieht es ähnlich aus: Fünf Nachwuchstalente trainieren mit vier erfahrenen Sportlerinnen. Wer die Liste der Sportler und Trainer betrachtet, stellt zudem fest, dass es nur einen Trainer gibt, der für zwei Mannschaften zuständig ist: Michael Malek ist für die Junioren beider Geschlechter zuständig.
Frankreich hat ebenfalls die Kader bereits besetzt
Auch Frankreich hat bereits die Sportler ernannt, die am Biathlon teilnehmen dürfen. In das A-Team wurden fünf Damen und fünf Herren aufgenommen. Im B-Team sind sieben Damen und sechs Herren. Sobald das Sommertraining beendet ist, wird entschieden, wer noch in das Weltcup-Team darf. Hierbei wird es sich um eine Dame und einen Herren handeln.
In der Spielerliste sind auch die Athleten enthalten, die bei der letzten WM besonders positiv auffielen: Emilien Jacquelin wurde im letzten Jahr Verfolgungs-Weltmeister und Antonin Guigonnat und Julia Simon waren Sieger der Single-Mixed-Staffel. Auch diese dürfen in diesem Jahr erneut antreten.
Russland hat noch nicht entschieden
Anders sieht es mit der russischen Mannschaft aus. Denn diese wurde bisher nur vorläufig festgesetzt und den Medien gegenüber hält sich der Sportverein äußerst bedeckt. Das einzige, das bisher an die Oberfläche trat, ist folgendes:
Der Cheftrainier der Nationalmannschaft trat bereits mit Wirkung zum 31. Mai 2021 zurück, weshalb es im Moment keine Cheftrainer gibt. Veröffentlicht wurde, dass gar kein neuer Cheftrainer gesucht wird. Diese Aussage stammt vom RBU-Präsidenten Viktor Maygurov. Medien zufolge könnte es sein, dass Maygurov selbst zum Cheftrainer ernannt wird. Andererseits wurde bekannt, dass Alexander Kasperovich auf der Website des russischen Sportministeriums steht, und zwar als Trainer-Kandidat. Eigentlich ist bekannt, dass Kasperovich im letzten Jahr einen Vertrag mit dem bulgarischen Biathlonverband schloss. Wer endgültig Cheftrainer wird und ob es diesen überhaupt gibt, wird erst die Zukunft zeigen.
Alle Sportler werden in zwei Gruppen eingeteilt und dürfen an einem besonderen Ort trainieren: Trainingslager in Sotschi oder im bulgarischen Belmeken. Letzteres liegt in einer Höhe von 2000 Metern. Als Trainer wurden Yuri Kaminsky und Mikhail Shahilov genannt.
Auch Slowenien muss mit einem Trainerwechsel zurechtkommen, nachdem Uros Velepec in die Ukraine zurückkehrt. In diesem Land war er bereits vier Jahre als Trainer tätig und möchte nun die Damenmannschaft trainieren. Als Nachfolger für die slowenische Mannschaft wurde Janez Maric bestellt, der selbst einmal Athlet war.
Europäische Länder sehen kaum Veränderungen vor
Bezüglich des Trainers gibt es für Deutschland kaum Veränderungen. Dies trifft zumindest auf den Welt-Cup und den IBU-Cup zu. Für beide wurden die gleichen Trainer wie immer eingetragen. Lediglich der Nachwuchs wird von einem anderen Trainer angeleitet: Florian Graf darf zusammen mit Denny Andritzke den Nachwuchskader Zwei trainieren. Anders sieht es mit den Sportlern aus, die immer noch nicht vollzählig sind. So fehlen für den deutschen Kader noch vier Damen. Bei den Herren sind noch drei Stellen für das erste Weltcuptrimester offen.
Auch in Österreich wird es kaum Veränderungen geben. Ricco Gross bleibt der Trainer und dies bereits seit 2018. Zumindest ist er für die Herren-Mannschaft zuständig. Allerdings muss auch Österreich mit einer Veränderung klar kommen: Es gibt nur noch fünf Startplätze statt wie gewohnt sechs. Das liegt daran, dass Österreich auf den siebten Platz abrutschte. Nachdem die meisten Profisportler in den Teams bleiben, kann Österreich hoffen, dass sie im Rang wieder aufsteigen.
Norwegen und Schweden erwarten ebenfalls keine großartigen Veränderungen und gehen wie gewohnt mit den gleichen Einteilungen an den Start. Norwegen hat ein Elite-Team, ein Entwicklungsteam und ein U-23 Team. In jedem Team befinden sich sechs Sportler, wobei sich beim Eliteteam nichts ändert. Schweden konnte sich beim letzten Biathlon einen Aufstieg erarbeiten und startet 2021/2022 mit je sechs Sportlern bei den Damen und Herren.