Reality-Star Walentina Doronina, bekannt aus Trash-TV-Formaten wie „Ex on the Beach“ und „Sommerhaus der Stars“, sorgt für neuen Wirbel. diesmal wegen ihrer Werbung für den in Deutschland umstrittenen Online-Lotterieanbieter Lottoland. Es geht um viel Geld, irreführende Werbepraktiken und um die Frage, wie weit der Hype um Influencer gehen darf.
Die Influencerin Walentina Doronina wirbt auf Instagram für die in Deutschland nicht lizenzierte Online-Lotterie Lottoland.
- Teilnahme an Lottoland birgt für die Follower hohe Risiken wie ausbleibende Auszahlungen laut Trustpilot.
- Das deutsche Lottosystem basiert auf staatlichen Anbietern; Zweitlotterien wie Lottoland bieten Wetten auf die Ergebnisse an, ohne den gleichen Spielerschutz zu gewährleisten.
- Youtuber kritisieren bereits seit längerem die Zusammenarbeit von Influencern mit unseriösen Glücksspielanbietern.
Influencer-Marketing im Graubereich
Walentina Doronina ist für viele ein Gesicht, das man liebt oder hasst. Die Influencerin, deren Reality-TV-Auftritte sich von dramatischen Streits und ebenso dramatischen Trennungen nähren, hat sich mal wieder in ein fragwürdiges Abenteuer gestürzt. Diesmal jedoch mit deutlich höheren Einsätzen.
Walentina warb auf ihren Social-Media-Kanälen, vor allem auf Instagram, für Lottoland. In ihren Stories präsentiert sie Lottoland positiv und lockt mit Gewinnversprechen und Aufrufen zur Teilnahme. Kein Problem, denken viele. Doch der Schein trügt.
Obwohl die Werbung gekennzeichnet war, ändert das nichts daran, dass Lottoland als Zweitlotterie in Deutschland keine Lizenz besitzt. Die Zusammenarbeit mit einem in Deutschland umstrittenen Anbieter gefährdet also nicht nur Walentinas Image und Finanzen, sondern auch die Konten ihrer Followerschaft, die ihrem Aufruf im schlimmsten Fall folgen könnten.
Die Gefahr der Zweitlotterien
Lottoland oder Multilotto – hier soll der Traum vom schnellen Geld nur einen Klick entfernt liegen. Doch Vorsicht: Nicht jedes Online-Glücksspiel ist legal. Hinter dem bunten Schein verstecken sich oft Zweitlotterien, auch „schwarze Lotterien“ genannt. Im Gegensatz zu staatlich lizenzierten Anbietern fehlt ihnen die Genehmigung.
Wichtig zu wissen: Nur die Lottoland Deutschland GmbH besitzt eine deutsche Lizenz. Andere Lottoland-Anbieter, wie die von Walentina Doronina beworbene Seite, operieren ohne Genehmigung und sind somit illegal.
Das deutsche Lottosystem basiert auf staatlichen Lotteriegesellschaften, die von den Bundesländern kontrolliert werden. Diese Anbieter sind die einzigen, die legal Lotto anbieten dürfen. Zweitlotterien hingegen bieten keine Teilnahme an den offiziellen Lotterien an, sondern Wetten auf deren Ergebnisse. Das bedeutet, dass du nicht direkt Lotto spielst, sondern tippst auf die Zahlen, die in der offiziellen Ziehung gezogen werden.
Lottoland ist ein internationaler Anbieter von Online-Lotteriewetten mit Hauptsitz in Gibraltar. Im Gegensatz zu staatlichen Lotteriegesellschaften bietet Lottoland keine direkte Teilnahme an offiziellen Lotterien an, sondern Wetten auf deren Ergebnisse. Lottoland besitzt in Deutschland keine gültige Lizenz der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) und ist daher hierzulande nicht legal. Die Teilnahme an Wetten über Lottoland kann mit Risiken verbunden sein, darunter fehlender Spielerschutz und ungeklärte Auszahlungsmodalitäten.
Das bedeutet für dich als Spieler: Kein wirklicher Spielerschutz, keine Garantie für die Auszahlung von Gewinnen, und wenn es ganz schlecht läuft, strafrechtliche Konsequenzen, weil du an einem illegalen Glücksspiel teilgenommen hast.
Die Verbraucherzentrale warnt eindringlich vor dieser Art Online Glücksspiel. Viele dieser Anbieter werben mit irreführenden Prüfsiegeln und locken mit unrealistischen Gewinnversprechen, die nie eingehalten werden. Doch hinter dem einladenden Auftritt versteckt sich oft ein Betrugssystem, das darauf ausgelegt ist, Geld zu kassieren und die Spieler letztlich im Regen stehen zu lassen.
Die GGL & der Staat: Wer schützt die Verbraucher?
Wenn Zweitlotterien illegal sind, wen schützt dann die Verbraucher? Hier kommt die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) ins Spiel. Diese Behörde ist dafür zuständig, den Online-Glücksspielmarkt in Deutschland zu regulieren und illegale Anbieter zu bekämpfen.
Ihre Aufgabe ist es, Lizenzen zu vergeben und zu kontrollieren, dass sich legale Online Casinos an die Regeln halten – zum Schutz der Spieler und zur Verhinderung von Betrug. Leider reicht die GGL allein nicht aus, um das Problem der illegalen Lotterien vollständig zu lösen. Die Anbieter sitzen oft im Ausland und sind schwer zu verfolgen. Doch was können Spieler tun, wenn sie Opfer von Betrug geworden sind?
Wie du dich vor Lotto-Abzocke schützt
Solltest du oder jemanden, den du kennst, Opfer eines solchen Betrugs geworden sein, ist es wichtig, Beweise zu sichern, wie etwa Screenshots oder Zahlungsbelege, und sich an die Verbraucherzentrale oder an die zuständigen Behörden zu wenden. Es gibt zwar keine Garantie, dass du dein Geld zurückbekommst, aber eine Meldung hilft, illegale Aktivitäten aufzudecken und zukünftige Betrugsfälle zu verhindern.
Leider gibt es noch keine öffentlichen Datenbanken mit konkreten Betrugsfällen, die hier benannt werden könnten. Die GGL und die Verbraucherzentralen arbeiten jedoch daran, die Nutzer besser über die Risiken von „schwarzen Lotterien“ aufzuklären und Betrugsversuche zu dokumentieren. Die Meldung von Betrug ist daher umso wichtiger!
Eine Liste lizenzierter Anbieter findest du auf der Website der GGL. Vertrau nicht blind auf Gewinnversprechen oder Influencer-Empfehlungen. Informiere dich gründlich und spiele nur bei seriösen Online Anbietern. Um sicherzugehen, achte auf diese Punkte:
- Lizenzierung: Prüfe die Lizenzierung des Anbieters auf der GGL-Website.
- Transparenz: Sind die Teilnahmebedingungen klar und verständlich formuliert?
- Impressum: Ist ein vollständiges Impressum vorhanden?
- Bewertungen: Lies Bewertungen anderer Spieler auf unabhängigen Plattformen.
- Gewinnquoten: Vergleiche die Gewinnquoten mit anderen Anbietern.
Wenn du Opfer von Betrug geworden bist, dokumentiere alles (Screenshots, Zahlungsbelege) und wende dich an die Verbraucherzentrale oder die zuständigen Behörden. Vertrau deinem Bauchgefühl! Wenn etwas zu schön klingt, um wahr zu sein, dann ist es wahrscheinlich auch so.
Wer trägt die Schuld?
Die Lage ist verzwickt, denn der Fall Walentina und anderer Influencer zeigt deutlich die Grenzen des staatlichen Schutzes. Die GGL kann zwar Lizenzen vergeben und illegale Anbieter verfolgen, aber sie kann nicht verhindern, dass Influencer für nicht lizenzierte Lotterien werben.
Leider untergräbt Influencer-Werbung immer noch den staatlichen Spielerschutz und erreicht Millionen von Followern. Die Influencer befinden sich in einer Grauzone, in der sie zwar theoretisch belangt werden könnten, jedoch die Durchsetzung rechtlicher Maßnahmen schwierig und langwierig ist.
Walentina ist bei Weitem nicht die Einzige. Auch Influencerinnen wie Tanja Makarić, Laura Müller oder Janine Pink haben bereits mit Lottoland zusammengearbeitet, oft ohne transparent gekennzeichnete Werbung. Hier muss die Verantwortung von Influencern diskutiert werden, denn ethisch sind sie klar in der Pflicht, ihre Follower vor unseriösen Angeboten zu schützen; juristisch wird es jedoch komplexer.
Auch die Kritik an Influencer-Werbung für fragwürdige Glücksspielanbieter ist nicht neu. Zahlreiche Youtuber und Influencer haben sich bereits kritisch mit dem Thema auseinandergesetzt. So hat beispielsweise die Meinungs-Youtuberin Sashka in einem ihrer Videos die Problematik von Influencer-Marketing im Kontext unseriöser Glücksspiele beleuchtet und auf die oft irreführende Gestaltung der Werbung hingewiesen. Auch House of Dylan hat sich kritisch mit der Zusammenarbeit von Influencern mit Lottoland auseinandergesetzt und aufgezeigt, wie wirr und undurchsichtig die Werbekampagnen oft konzipiert sind.
Die Motive, weshalb der Vorbildfunktion nicht nachgegangen wird, sind vielfältig. Lukrative Deals sind verlockend und auch der Wunsch nach mehr Einfluss und Aufmerksamkeit spielt eine Rolle. Manchmal fehlt jedoch schlicht das Wissen um die Risiken. Doch Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.
Hier wären professionelle Management-Teams gefragt, die solche Kooperationen vorab gründlich prüfen und sicherstellen, dass der legale Rahmen eingehalten wird. Die Verantwortung für die Einhaltung rechtlicher Vorgaben liegt zwar bei den Influencern selbst, aber ein gutes Management sollte hier unterstützen und die notwendigen Recherchen durchführen, bevor eine Partnerschaft eingegangen wird.
Transparenz ist im Influencer-Marketing eigentlich unerlässlich und Walentina sowie viele andere Influencer hätte es besser wissen müssen. Klare Kennzeichnung von Werbung, kritisches Hinterfragen der beworbenen Produkte und ein verantwortungsvoller Umgang mit der eigenen Reichweite sind extrem wichtig. Diese Verantwortung gilt für jeden Influencer, egal ob Reality-Star oder Gaming-Profi, denn die sind Vorbilder einer meist jungen Community und müssen entsprechend handeln.
- ^www.youtube.com/watch?v=PMW3gDYBwtY – Seite abgerufen am 14.03.2025
- ^www.anwalt.org/lottoland-geld-zurueck/ – Seite abgerufen am 14.03.2025
- ^www.verbraucherzentrale.de/wissen/digitale-welt/onlinedienste/online-lotto-vorsicht-vor-schwarzen-lotterien-31340 – Seite abgerufen am 14.03.2025
- ^www.schuldnerberatung.de/lottoland-geld-zurueck – Seite abgerufen am 14.03.2025
- ^www.anwalt.de/rechtstipps/legal-oder-verboten-lottohelden-und-lottoland-229840.html – Seite abgerufen am 14.03.2025
- ^www.chip.de/news/Online-Lotto-Vorsicht-geboten-bei-schwarzen-Lotterien_185405574.html – Seite abgerufen am 14.03.2025