Regeln und Bedingungen für die Erhöhung des 1.000€ Einzahlungslimits

Online Glücksspiel ist eine beliebte Freizeitaktivität für viele Menschen. Um den Schutz dieser Spieler zu gewährleisten, wurden in Deutschland durch den Glücksspielstaatsvertrag strenge Richtlinien eingeführt, unter anderem ein Einzahlungslimit von 1.000€. Allerdings gibt es hierzu geregelte Ausnahmen. Die sogenannte Entscheidungsrichtlinie zur Festsetzung eines abweichenden Höchstbetrages. In diesem Artikel werden die wichtigsten Fakten zu diesen Regeln und Bedingungen zusammengefasst, um Spielern ein besseres Verständnis zu vermitteln.

Ein PDF der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder detailliert die Entscheidungsrichtlinie für abweichende Höchstbeträge gemäß Glücksspielstaatsvertrag 2021.

Wann eine Erhöhung des 1.000€ Einzahlungslimits in Frage kommt

Gemäß § 6c Abs. 1 Satz 3 des Glücksspielstaatsvertrags 2021kann bis längstens zum 31. Dezember 2024 ein von 1.000€ abweichender Höchstbetrag für das monatliche anbieterübergreifende Einzahlungslimit festgesetzt werden Allerdings müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, um diese Erhöhung zu beantragen. Nachfolgend die wichtigsten Regeln und Bedingungen für die Erhöhung des Einzahlungslimits:

1. Werbeverbot für erhöhte Höchsteinzahlungslimits: Zugelassene Online Casinos dürfen nicht mit einer bei ihnen bestehenden Möglichkeit eines erhöhten Höchsteinzahlungslimits werben. Dies dient dazu, potenzielle Spieler vor übermäßigem Spielanreiz zu schützen.
2. Individuelles Einzahlungslimit und Verlustlimit: Um ein erhöhtes Einzahlungslimit zwischen 1.000 Euro und 10.000 Euro festzulegen, muss für den Spieler ein individuelles beziffertes anbieterübergreifendes Einzahlungslimit gesetzt werden. Zusätzlich muss ein Verlustlimit festgelegt werden, das maximal 20% des individuell festgesetzten Einsatzlimits beträgt.
3. Nachweis der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit: Der Spieler muss gegenüber dem Online Casino seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit in geeigneter und überprüfbarer Weise nachweisen. Dies kann beispielsweise durch Vorlage von Einkommenssteuerbescheiden, anderen Einkommensnachweisen und Bankauszügen geschehen. Es ist wichtig zu beachten, dass Selbstauskünfte von Spielern nicht ausreichend sind.
4. Jährliche Überprüfung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit: Der Nachweis der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit muss mindestens einmal jährlich erneuert werden. Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass Spieler ihre finanziellen Möglichkeiten kontinuierlich überprüfen und verantwortungsvoll handeln.
5. Monitoring des Spielverhaltens: Online Casinos sind verpflichtet, ein spezielles Monitoring auf auffälliges Spielverhalten durchzuführen. Die Ergebnisse dieses Monitorings müssen halbjährlich anonymisiert an die Regulationsbehörde übermittelt werden. Dadurch können potenzielle Anzeichen von problematischem Spielverhalten frühzeitig erkannt und geeignete Maßnahmen ergriffen werden.

Wie steht es um Erhöhungen des 1.000€ Einzahlungslimits auf mehr als 10.000€?

Wie aus der obigen Übersicht zu entnehmen ist, gelten die Regeln und Bedingungen für eine Erhöhung des Einzahlungslimits in legalen Online Casinos in Deutschland auf einen Betrag höher als 1.000€, aber geringer als 10.000€. Für ein erhöhtes Einzahlungslimit zwischen 10.000€ und 30.000€ gelten zusätzliche Voraussetzungen:

1. Mindestalter: Der Spieler muss mindestens 21 Jahre alt sein, um für ein solches erhöhtes Limit in Frage zu kommen.
2. Engmaschigeres Monitoring: Online Casinos sind verpflichtet, eine intensivere Überwachung des Spielverhaltens vorzunehmen. Die Auswertung dieses Monitorings muss vierteljährlich an die Aufsichtsbehörde übermittelt werden.
3. Meldung von problematischem Spielverhalten: Wenn das Monitoring auf eine mögliche Gefährdung durch Spielsucht hinweist, muss das Online Casino die zuständige Behörde unverzüglich informieren. Die Behörde kann dann entsprechende Maßnahmen, wie den Ausschluss von erhöhten Limits oder eine Spielersperre, ergreifen. Datenschutzrechtlich erforderliche Einwilligungen des Spielers sind hierbei gegebenenfalls notwendig.

Es ist wichtig zu betonen, dass ein Einzahlungslimit von über 30.000€ nicht möglich ist, um den Spielerschutz weiterhin zu gewährleisten. Hierbei werden keinerlei Ausnahmen gemacht und falls Betreiber von Online Casinos andere Limits angeben, kann dies getrost ignoriert werden. Eventuell sollte in einem solchen Fall auch ein neuer Betreiber gesucht werden, zum Beispiel via Online Casino Vergleich.

Fazit

Unter Einhaltung bestimmter Regeln und Bedingungen kann es also durchaus zu einer Erhöhung des 1.000€ Einzahlungslimits im Glücksspiel kommen. Die genauen Regeln und Bedingungen basieren dabei auf der Entscheidungsrichtlinie zur Festsetzung eines abweichenden Höchstbetrages gemäß § 6c Abs. 1 Satz 3 GlüStV 2021.

Es kann daraus festgehalten werden, dass unter bestimmten Voraussetzungen ein abweichender Höchstbetrag für das monatliche anbieterübergreifende Einzahlungslimit festgesetzt werden kann. Diese Voraussetzungen erstrecken sich unter anderem über Werbeverbote für erhöhte Einzahlungslimits, die Festlegung individueller Einzahlungs- und Verlustlimits für den Spieler und den Nachweis der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit.

Weiterhin regelmäßige Wiederholung des Nachweises der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, spezielles Monitoring des Spielverhaltens durch den Anbieter und die Berichterstattung der Ergebnisse an die Regulationsbehörde. Des Weiteren muss ein Mindestalter von 21 Jahren, ein verstärktes Monitoring durch den Anbieter und die Meldung von Hinweisen auf Spielsuchtgefährdung erfolgen, sofern das Limit über 10.000€ – höchstens jedoch 30.000€ – angehoben werden soll.

Es darf am Ende auch nicht unerwähnt bleiben, dass der Schutz der Spieler immer oberste Priorität hat. Jeder sollte verantwortungsvoll mit Glücksspielen umgehen und seine eigenen finanziellen Möglichkeiten realistisch einschätzen. Bei Anzeichen von problematischem Spielverhalten ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen oder die OASIS Sperre zu aktivieren.