Startseite

Österreich: Regierung beschließt schnelle Erhöhung der Wettsteuer

Die österreichische Regierung bestehend aus ÖVP, SPÖ und Neos hat eine unerwartet schnelle Erhöhung der Wettsteuer beschlossen. Ab dem 1. April 2025 steigt die Abgabe der Bruttowetteinsätze auf 5%. Die Maßnahme sorgt für Unmut in der Branche, da sie ursprünglich erst für Anfang 2026 in Etappen geplant war. Nun bleibt den Unternehmen lediglich eine Vorlaufzeit von drei Wochen, um sich auf die neue Besteuerung einzustellen.

Ein Blatt Papier mit symbolischen Grafiken und Auswertungen zur Steuererhöhung - Erstellt mit AI durch Betrugstest Prompt.

Die Wettbranche in Österreich ist in Aufruhr: Die Regierung hat die bis zum Sommer geplante Steuererhöhung vorgezogen und bringt damit Wettunternehmen in Bedrängnis.

  • Ursprünglich war eine stufenweise Erhöhung bis Anfang 2026 angekündigt.
  • Die aktuell beschlossene Erhöhung mit kurzer Vorlaufzeit sehen viele Branchenexperten als Bedrohung.
  • Vor allem kleinere Wettunternehmen könnten durch die kurzfristige Erhöhung unter Druck geraten.

Neun Monate früher als erwartet

Im Regierungsprogramm war eine stufenweise Anpassung vorgesehen. Die Abgabe sollte im Sommer 2025 zunächst auf 3,5% steigen und zum 1. Januar 2026 die endgültigen 5% erreichen. (In Deutschland liegt die Wettsteuer ebenfalls bei 5%).

Diese schrittweise Steigerung sollte den betroffenen Unternehmen eine Anpassungsphase ermöglichen. Mit der kurzfristigen Erhöhung auf direkt 5% bricht die Regierung nun mit ihrem eigenen Zeitplan und setzt die Maßnahme deutlich früher in Kraft als ursprünglich geplant.

Auswirkungen auf Sportwetten-Anbieter

Die plötzliche Steueranhebung stößt auf Kritik und Ablehnung. Branchenvertreter befürchten einen wirtschaftlichen Druck auf die Anbieter, der sich in verschiedenen Bereichen niederschlagen wird. Besonders kleinere Wettunternehmen könnten Schwierigkeiten haben, die zusätzlichen Kosten zu stemmen. Insolvenzen und Stellenabbau gelten als mögliche Szenarien, sollten sich die Einnahmen durch die gestiegene Steuerlast verringern.

Konsequenzen für den Sportsektor

Auch der Sport dürfte von der Steuererhöhung betroffen sein. Sportwetten-Anbieter sind traditionell starke Partner im Sponsoring, sowohl im Profisport als auch im Breitensport. Die Erhöhung der Wettgebühr könnte dazu führen, dass bestehende Sponsoring-Verträge überprüft oder gar gestrichen werden.

Besonders Vereine, die auf diese finanziellen Mittel angewiesen sind, stehen vor unsicheren Zeiten. Medienkooperationen, die ebenfalls oft mit Wettanbietern verknüpft sind, könnten ebenfalls betroffen sein.

Reaktion der Branche

Der Österreichische Sportwettenverband (OSWV) äußerte sich kritisch zur Entscheidung der Regierung. Geschäftsführer Sharif Shoukry sprach von einer “brutalen” Steuererhöhung und warnte vor gravierenden Konsequenzen für Unternehmen und Sportvereine.

Besonders die kurzfristige Umsetzung stelle eine erhebliche Belastung dar. Branchenvertreter fordern daher eine längere Übergangsfrist, um die wirtschaftlichen Folgen abzufedern.

Eine Steuererhöhung um 150% in drei Wochen, das ist brutal für die Branche. Es wird massive Auswirkungen auf das Sportsponsoring haben, ebenso auf Arbeitsplätze. […] Es könnten sogar weniger Steuern zusammenkommen, wenn durch die abrupte Erhöhung die Geschäfte so erschwert werden.“ – Sharif Shoukry, Geschäftsführer des Österreichischen Sportwettenverbandes gegenüber dem Online-Magazin oe24.

Forderung nach Gesprächen mit der Regierung

Neben der Kritik an der abrupten Steuererhöhung fordert der OSWV einen offenen Dialog mit der Regierung. In der aktuellen Legislaturperiode sind weitere Änderungen in der Regulierung des Wett- und Glücksspielsektors geplant, darunter Maßnahmen zur Stärkung des Spielerschutzes.

Ein gemeinsamer Austausch in Form von runden Tischen oder Arbeitsgruppen könnte helfen, tragfähige Lösungen zu finden, die sowohl den staatlichen Einnahmen als auch den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Branche gerecht werden.

Ungewisse Zukunft für Wettanbieter und Sport

Ob die Regierung angesichts des wachsenden Widerstands aus der Branche an ihrem Plan festhält, bleibt abzuwarten. Sollte die Steuererhöhung in ihrer jetzigen Form bestehen bleiben, müssen sich Sportwettenanbieter und Sportvereine auf spürbare Veränderungen einstellen.

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob es zu weiteren Verhandlungen oder gar Anpassungen der geplanten Maßnahme kommt. Fest steht, dass die Branche mit großem Unmut auf die Entscheidung reagiert und nach Lösungen sucht, um die wirtschaftlichen Folgen abzufedern.

Weitere geplante Gebühren und Steuererhöhungen

Wie unter anderem das Magazin Deloitte berichtet, sind neben den bereits beschlossenen Abgabenanpassungen weitere Maßnahmen in Planung, die verschiedene Wirtschafts- und Lebensbereiche betreffen. Diese sollen zusätzliche Einnahmen für den Staat generieren, bringen aber gleichzeitig spürbare Mehrbelastungen für Unternehmen und Verbraucher.

Erhöhung der CO₂-Bepreisung

Die Regierung plant, den CO₂-Preis weiter anzuheben, um Anreize für klimafreundliche Technologien zu setzen. Dieser Schritt betrifft insbesondere fossile Brennstoffe wie Benzin, Diesel, Heizöl und Erdgas. Ab 1. Juli 2025 soll der CO₂-Preis von aktuell 45 Euro pro Tonne auf 55 Euro steigen.

Verbraucher müssen mit steigenden Kraftstoff- und Heizkosten rechnen. Besonders für Pendler und Haushalte mit Ölheizungen könnte dies finanziell spürbar sein. Die Regierung erwägt eine Anpassung der Klimabonus-Zahlungen, um die Mehrbelastung sozial abzufedern.

Abschaffung von Steuerbegünstigungen und digitale Steuer

Unternehmen, die ihren Mitarbeitern Dienstwagen zur Verfügung stellen, profitieren derzeit von steuerlichen Begünstigungen. Diese sollen künftig eingeschränkt werden, um klimaschädliche Fahrzeuge weniger attraktiv zu machen. Vor allem Firmen mit großen Fahrzeugflotten oder hochmotorisierten Dienstwagen sind von der Reform betroffen.

Internationale Digitalkonzerne wie Google, Amazon oder Meta sollen künftig stärker zur Kasse gebeten werden. Die Regierung plant eine Anpassung der bestehenden Digitalsteuer, um höhere Einnahmen aus dem stark wachsenden Online-Geschäft zu erzielen. Die Maßnahme soll verhindern, dass digitale Geschäftsmodelle gegenüber klassischen Handels- und Medienunternehmen steuerlich bevorzugt werden.

Denise Schlüter
In meiner täglichen Arbeit habe ich ein einziges Ziel: zu verhindern, dass Leser in Online-Betrügereien oder Betrügereien verfallen.
Geschrieben von: Denise Schlüter