Startseite

Ärger an der Supermarkt-Kasse: Wenn das Geld plötzlich wertlos ist

Autor: Lars Vollmer
Veröffentlicht am: 06.03.2025

Bargeld gehört in Deutschland noch immer zu den beliebtesten Arten, den Einkauf im Supermarkt zu bezahlen. Allerdings haben bereits so einige Menschen die unangenehme Situation erlebt, dass ihre Geldscheine nicht angenommen werden, weil es sich um Falschgeld handelt. Was steckt dahinter und was ist in einem solchen Fall zu tun?

Menschen an der Supermarktkasse, von denen einer einen Geldschein hinhält und der andere eine abwehrende Geste macht - Erstellt mit AI durch Betrugstest Prompt.

Im Vergleich zu den vergangenen Jahren waren 2024 deutlich mehr gefälschte Geldscheine im Umlauf.

  • Vor allem die 50 Euro Banknoten sind unter den Fälschern scheinbar sehr beliebt.
  • Insgesamt zog die Deutsche Bundesbank im Jahr 2024 mehr als 17.000 falsche Geldscheine aus dem Verkehr.
  • Wer eine gefälschte Banknote entdeckt, sollte sich zeitnah an die Polizei wenden. Die Weitergabe solcher Geldscheine ist verboten.

Deutlicher Anstieg der Verbreitung gefälschter Euro-Banknoten

Deutschland hat allem Anschein nach ein Problem mit Betrug mit falschen Geldscheinen. Die Deutsche Bundesbank hat gemeldet, dass im Jahr 2024 so viele gefälschte Banknoten aus dem Verkehr gezogen wurden, wie das letzte Mal 2017.

Insgesamt hat die Bundesbank 72.400 falsche Euro-Banknoten im Zahlungsverkehr in Deutschland registriert. Der Nennwert der gefälschten Banknoten beläuft sich auf 4,5 Millionen Euro – und liegt somit bei 12 Prozent weniger als im Jahr zuvor.

„Die Anzahl der festgestellten Fälschungen stieg im Jahr 2024, gleichzeitig ging jedoch die Schadenssumme zurück. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Täter wieder vermehrt einfache Fälschungen mit geringerem Nennwert in Verkehr gebracht haben.“ – Burkhard Balz, Vorstandsmitglied der Bundesbank.

Balz rät dazu, sich nicht zu viele Sorgen zu machen. Auf 10.000 Einwohner kommen entsprechend den erhobenen Zahlen gerade mal neun falsche Geldscheine. Das Risiko, einem solchen Betrug zum Opfer zu fallen, ist somit eher gering.

Die häufigsten Fälschungen

Am weitesten verbreitet sind laut der Bundesbank gefälschte 50-Euro-Banknoten. Sie machen einen Gesamtanteil von rund 40 Prozent des erfassten Falschgeldes aus. Es folgen die 20-Euro-Banknoten (28 Prozent). 5-Euro- und 500-Euro-Banknoten machen mit 1 Prozent den geringsten Anteil der falschen Geldscheine aus.

Auch die Anzahl der gefälschten Münzen stieg im Jahr 2024 – und zwar auf etwa 141.300 Münzen. Im Jahr zuvor waren es 115.900. Als Grund für den Anstieg gibt die Bank an, dass Unternehmen über viele Jahre verdächtig wirknde Münzen gesammelt und sie zur gleichen Zeit bei der Bundesbank einreichten. Zugleich wurden zunehmend gefälschte 2-Euro-Münzen eingeschleust.

Fälschungen nicht schwer zu erkennen

Besonders häufig zu finden sind unter den falschen Banknoten solche mit der Aufschrift MovieMoney und Prop Copy. In den meisten Fällen reicht ein genauer Blick, um die Geldscheine als Fälschungen zu entlarven. Allerdings machen sich die wenigsten Menschen die Mühe, genauer darauf zu achten, welche Scheine bei ihnen im Portemonnaie landen.

Spätestens an der Supermarktkasse, wenn die Banknoten mit speziellen Geräten geprüft werden, sind sie als Fälschung entlarvt. Die Betroffenen sind meist ratlos und wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen.

So erkennst du echte Euro-Banknoten

Es gibt mehrere Merkmale, mit denen du die Echtheit eines Geldscheins verifizieren kannst. Hier sind die wichtigsten von ihnen:

  • Papierqualität: Echte Euro-Banknoten bestehen zu 90 Prozent aus Baumwolle und fühlen sich daher griffig und fest an.
  • Erhabene Oberflächen: Auf der Vorderseite sind erhabene Linien an den seitlichen Rändern und bei der Schrift fühlbar – sowie bei den großen Wertzahlen und dem Hauptmotiv.
  • Gegenlicht: Halte die Banknote vor eine Lichtquelle. Das Wasserzeichen, der Sicherheitsfaden und das Durchsichtsmotiv sollten zu sehen sein.
  • Wasserzeichen: Echte Wasserzeichen haben weiche, verschwommene Konturen. Fälschungen sind oft scharf und klar abgegrenzt.
  • Sicherheitsfaden: Der Sicherheitsfaden erscheint als dunkler Streifen mit dem €-Symbol und der Wertzahl.
  • Hologramme: Beim Kippen erscheinen Hologramme mit dem Euro-Symbol und der Wertzahl auf der Vorderseite.
  • Smaragdzahl: Bei den 100-Euro- und 200-Euro-Scheinen bewegt sich beim Kippen der Banknote ein Lichtbalken auf der glänzenden Zahl, und die Farbe verändert sich von Smaragdgrün zu Tiefblau.
  • Glanzstreifen: Auf der Rückseite erscheint ein glänzender Streifen, der bei niedrigeren Nennwerten von Hellgelb bis Goldgelb und bei höheren Nennwerten seine Farbe ändert.

Extra-Tipp: Überprüfe immer mehrere Sicherheitsmerkmale, da Fälscher oft nur eines oder wenige Merkmale nachahmen.

Was tun, wenn du Falschgeld entdeckst

Wenn du einen falschen Geldschein entdeckt hast, ist es wichtig, schnell und richtig zu handeln. Zunächst solltest du umgehend die Polizei informieren. Dies dient nicht nur dazu, den Fälschern das Handwerk zu legen, sondern schützt dich auch vor möglichen rechtlichen Konsequenzen.

Leider musst du dich darauf einstellen, dass du keinen Ersatz für das Falschgeld erhalten wirst. Die Behörden werden den falschen Geldschein einziehen und er bleibt in deren Besitz. Das bedeutet, dass das Geld für dich verloren ist.

Es ist aber sehr wichtig, dass du das Falschgeld trotzdem nicht weitergibst oder an die Person zurückgibst, von der du es erhalten hast. Dies kann strafbar sein. Um Beweise zu sichern, ist es ratsam, den falschen Geldschein in einen Umschlag zu stecken. Dies hilft, eventuelle Fingerabdrücke zu bewahren.

Betrugsmaschen gibt es überall

Betrug mit gefälschten Banknoten gehört zu den am weitesten verbreiteten Maschen, ist aber längst nicht die einzige. Was Betrugsmaschen angeht, so zeigen sich manche Menschen unheimlich kreativ. Ob Online Shopping Betrug mit falschen oder fehlenden Produkten, ob Betrug mit Fake-Jobanzeigen oder Online Dating Betrug – der Kreativität zwielichtiger Gestalten sind keine Grenzen gesetzt.

Daher heißt es: Augen auf beim Umgang mit Geld, sensiblen Daten und Herzensdingen. Und falls es dich doch treffen sollte: Wir haben die wichtigsten Tipps und Anlaufstellen rund um Betrug zusammengestellt.