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Casino Werbung: Fake Anzeigen mit Prominenten immer häufiger

Aktualisiert am: 13.05.2024

Drew Barrymore, die für Bingo Spiele wirbt, oder der Rapper Gzuz, der Werbung für seine neue Online Casino App macht – immer mehr Fake Anzeigen mit Promis als Werbegesichter tauchen in den Weiten des Internets auf. Dahinter verbergen sich dubiose Angebote, von denen man lieber die Finger lässt. Wir erklären diese Betrugsmasche und zeigen, was zu tun ist.

Zahlreiche Prominente betroffen

Seit einiger Zeit mehren sich Fälle, in denen die Gesichter von Prominenten missbraucht werden, um für Online Casinos und Glücksspiel Apps zu werben, die oft als legal und vertrauenswürdig ausgegeben werden. Ein Beispiel ist der Rapper Gzuz, der bereits mehrmals Opfer von Fake Werbung wurde.

Die Werbeanzeigen auf Facebook und Instagram suggerierten fälschlicherweise, dass man durch das Spielen seiner angeblichen Casino App beträchtliche Summen gewinnen könnte. Oder dass man beim Spielen im empfohlenen Online Casino reich werden würde. Tatsächlich führten die Links jedoch zu illegalen Glücksspielseiten.

Ähnlich irreführend sind Werbungen, die mit manipulierten Nachrichtensendungen arbeiten. So wurde in einem YouTube Werbeclip, der sich als Nachrichtenbeitrag der “Welt” ausgab, behauptet, dass eine App Nutzerin einen massiven Jackpot geknackt habe. Der Clip nutzte das seriöse Image der Zeitung, um Glaubwürdigkeit vorzutäuschen, obwohl er lediglich auf eine zwielichtige Casino Website verlinkte.

Ein weiteres Beispiel sind Fake Anzeigen, die bekannte ORF-Persönlichkeiten wie Nadja Bernhard nutzen, um die Glaubwürdigkeit der Werbebotschaften zu steigern. Diese Anzeigen erscheinen häufig während des Spielens auf mobilen Geräten und ködern mit hohen Jackpot Summen. Dabei wird oft das Logo etablierter Nachrichtensender verwendet, um den Anschein von Seriosität zu erwecken. Auch die Betrüger hinter den Fake Gewinnspielen bedienen sich offizieller Logos etablierter Unternehmen, um potentiellen Opfern ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln.

Nicht nur der Glücksspielsektor ist betroffen

Die Problematik gefälschter Werbung, die Prominentengesichter ohne deren Zustimmung verwendet, ist kein reines Phänomen des Glücksspielsektors. Ein weiterer Betrugsfall betrifft zum Beispiel den deutschen Schauspieler Matthias Schweighöfer. Online Plattformen für Investments in Kryptowährungen verwenden gefälschte Zitate und Bilder von ihm, um den Anschein zu erwecken, er würde deren Angebote empfehlen. Hierbei handelt es sich jedoch lediglich um Krypto Betrug. Die Moderatorin Barbara Schöneberger kommt ebenfalls gelegentlich in solchen dubiosen Empfehlungen vor.

Ähnliche Vorfälle betreffen andere prominente Persönlichkeiten wie Günther Jauch, Dieter Bohlen und den Schweizer Musiker DJ BoBo. Sie alle wurden bereits Opfer von Online Betrugsmaschen, in denen ihre Gesichter und vermeintliche Aussagen genutzt wurden, um fragwürdige Investitionsplattformen für Kryptowährungen zu bewerben. Diese Anzeigen sind besonders hinterhältig, da sie oft auf seriös wirkenden Portalen erscheinen und so das Vertrauen der Menschen ausnutzen.

Darum ist die unautorisierte Nutzung von Promibildern illegal

Die unautorisierte Verwendung von Bildern und Namen bekannter Persönlichkeiten für Werbezwecke ist aus mehreren rechtlichen Gründen illegal, insbesondere im Hinblick auf den Datenschutz und den Schutz der Persönlichkeitsrechte.

Kunsturhebergesetz in Deutschland

In Deutschland wird das Recht am eigenen Bild, das unter das allgemeine Persönlichkeitsrecht fällt, durch das Kunsturhebergesetz (KUG) geschützt. Nach diesem Gesetz dürfen Fotografien einer Person nur mit deren ausdrücklichen Einwilligung veröffentlicht oder verbreitet werden. Die unrechtmäßige Verwendung solcher Bilder zu kommerziellen Zwecken kann als Verletzung des Persönlichkeitsrechts angesehen werden, da sie die betroffene Person in einem Kontext darstellen kann, der nicht ihrer tatsächlichen Persönlichkeit oder ihrem öffentlichen Image entspricht.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen dienen dazu, die Würde und das Recht auf Selbstbestimmung der Personen zu wahren. Prominente haben wie jede andere Person auch das Recht, selbst zu entscheiden, wie und in welchem Umfang ihr Bild und ihr Name verwendet werden.

Die Nutzung ihres Bildes in Werbekampagnen ohne ihre Zustimmung kann irreführend sein und dem Image der Person schaden, indem sie mit Produkten oder Dienstleistungen in Verbindung gebracht werden, die sie möglicherweise nicht unterstützen oder die kontrovers sein könnten. Dies kann wiederum finanzielle und persönliche Nachteile für die Betroffenen nach sich ziehen.

Verbraucherschutz als wichtiger Aspekt

Darüber hinaus sind die Gesetze zum Schutz vor der unautorisierten Verwendung von Bildern nicht nur eine Frage der persönlichen Autonomie, sondern auch eine des Verbraucherschutzes. Indem sie den unrechtmäßigen Einsatz von Prominentenbildern in der Werbung verbieten, helfen diese Gesetze, die Öffentlichkeit vor irreführenden oder betrügerischen Werbepraktiken zu schützen.

Nutzer und Konsumenten könnten sonst fälschlicherweise annehmen, dass ein beworbenes Produkt oder eine Dienstleistung von einer vertrauenswürdigen oder bewunderten Person befürwortet wird, was zu einer verzerrten Wahrnehmung und potenziell unklugen Kaufentscheidungen führen kann.

Verfolgung der Urheber ist schwierig

Die Verfolgung der Urheber gefälschter Werbungen gestaltet sich für betroffene Prominente oft als schwer bis unmöglich. Die Täter tarnen geschickt ihre Identitäten und nutzen Länder, die bei der Rechtshilfe nicht kooperieren, was rechtliche Schritte kompliziert und häufig erfolglos macht. Daher verzichten viele Betroffene darauf, Strafanzeigen zu erstatten, da die Chancen auf Erfolg gering sind.

Online Portale sehen sich ebenfalls mit Problemen konfrontiert, da ihre seriöse Reputation durch solche Praktiken untergraben wird. Für Außenstehende, die sich nicht mit den Feinheiten programmatischer Werbung auskennen, könnte der Eindruck entstehen, die Medienhäuser würden diese Anzeigen bewusst platzieren. Dies führt zu Missverständnissen und kann das Vertrauen in die Integrität der Plattformen beeinträchtigen.

Fake Werbung entdeckt – Was tun?

Wer auf eine gefälschte Werbung stößt, sollte diese sofort den jeweiligen Portalen melden. Ob auf sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram oder YouTube oder auf anderen digitalen Kanälen – fast alle bieten spezifische Optionen, um irreführende oder betrügerische Inhalte zu melden. Das Ausfüllen eines kurzen Formulars trägt dazu bei, die Verbreitung von Fake Werbung zu unterbinden und andere Nutzer vor potenziellen Betrügereien zu schützen.

Zudem ist es ratsam, Verbraucherschutzorganisationen über gefälschte Werbung zu informieren. Diese können weitere Untersuchungen einleiten und öffentliche Warnungen aussprechen. Besteht der Verdacht, durch gefälschte Werbung einen finanziellen Verlust erlitten zu haben, ist auch die Einleitung rechtlicher Schritte eine Option. Zusätzlich sollte man zu aktuellen Betrugsmaschen stets auf dem Laufenden sein, damit man nicht weiteren Betrügereien zum Opfer fällt.

Echte Prominente werben für illegale Casinos

Die Liste der weltbekannten Prominenten, die bereits bewusst für Online Casinos und Wettanbieter geworben haben, ist lang: Cristiano Ronaldo, Paris Hilton, Brad Pitt, Rafael Nadal und Zlatan Ibrahimovic haben sich bereits als Werbegesichter für Glücksspielanbieter eine goldene Nase verdient.

Grundsätzlich ist gegen solche Werbeaktivitäten nichts einzuwenden, vorausgesetzt, die beworbenen Anbieter halten sich an die rechtlichen Bestimmungen des jeweiligen Landes. Probleme entstehen jedoch, wenn es sich um illegales Glücksspiel handelt, wie es vermutlich bei der Influencerin Laura Müller und dem YouTuber sowie Streamer Ron Bielecki der Fall war. Wer hierbei auf Nummer sicher gehen möchte, wählt am besten direkt eines der von uns getesteten legalen Online Casinos aus, da hier in jedem Fall die deutsche Lizenz der GGL (Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder) vorliegt.

Aktuelle Fälle: Laura Müller und Ron Bielecki

Laura Müller, bekannt als It-Girl und Influencerin, sorgte für Aufsehen, als sie auf ihrem Instagram Kanal für einen Glücksspielanbieter warb, der in Deutschland nicht lizenziert war. Die Verbraucherzentrale sprach eine deutliche Warnung aus und bezeichnete diese Anbieter als “schwarze Lotterien”. Bei solchen schwarzen Lotterien kaufen Teilnehmer Lose, die ihnen suggerieren, sie würden an einer offiziellen Lotterie teilnehmen. Tatsächlich setzen sie jedoch nur auf die Ergebnisse der Lotterie, ohne direkt daran teilzunehmen, was in Deutschland rechtlich problematisch ist.

Der bekannte YouTuber und Streamer Rob Bielecki geriet ebenfalls in die Schlagzeilen, nachdem er wiederholt illegale Glücksspielaktivitäten auf seiner Twitch-Plattform beworben hatte. Seine Offenheit bezüglich der finanziellen Vorteile, die er durch solche Sponsoren erhielt, zog die Aufmerksamkeit der Staatsanwaltschaft auf sich. Infolgedessen wurde gegen Bielecki eine Geldstrafe in Höhe von 480.000 Euro verhängt, die auf der Grundlage seiner Einkommensangaben in eigenen Videos berechnet wurde.

Regulierung und Konsequenzen

Die Werbung für Online Casinos unterliegt in Deutschland strengen Regulierungen, die im Glücksspielstaatsvertrag von 2021 festgelegt sind. Werbung darf nicht den Eindruck erwecken, dass Glücksspiel ein einfacher Weg zu Reichtum ist. Zudem sind prominente Persönlichkeiten in bestimmten Ländern, wie Großbritannien und bald auch in Ontario, Kanada, von Werbemaßnahmen für Glücksspiele gänzlich ausgeschlossen, um besonders vulnerable Gruppen wie Kinder und Suchtgefährdete zu schützen.

“Irreführende Werbung für öffentliches Glücksspiel, insbesondere solche, die unzutreffende Aussagen über die Gewinnchancen oder Art und Höhe der Gewinne enthält, ist verboten. In der Werbung dürfen die Ergebnisse von Glücksspielen nicht als durch den Spieler beeinflussbar und Glücksspiele nicht als Lösung für finanzielle Probleme dargestellt werden.” Auszug aus dem GlüStV 2021

Dieser wachsende Trend des Werbens prominenter Persönlichkeiten für illegale Online Casinos erfordert eine erhöhte Aufmerksamkeit und Vorsicht seitens der Verbraucher. Die Fälle von Müller und Bielecki sind wohl nur die Spitze des Eisbergs in einem Meer von unlauteren Praktiken, die sowohl die Integrität der Prominenten als auch das Vertrauen der Konsumenten untergraben.